Der Anreisetag ist halt ein Anreisetag. Svenja macht daraus ja immer einen halben Urlaub. Doch da meine Zeit begrenzt ist, fahre ich einfach 750km auf der Autobahn nach Süden. Letztes Jahr war es doch leicht bis schwer nervig 2 Tage für eine Anreise zu verschenken. Ohne besondere Vorkommnisse düse ich also nach Genua. Wirklich ohne, denn es geht langweilig und stur geradeaus, teilweise muss man 200km lang noch nicht mal abbiegen.
Im Gegensatz zu meiner alten Africa Twin mit 44 Liter Tank muss ich aber dauernd zum Tanken halten. Sonst aber gar nicht, kein Stau, nicht mal zähfliessend. Da ich viel zu früh anzukommen drohe, mache ich extra noch zwei Pausen zusätzlich.
Auch um Mailand bleibt die öfter schon erlebte Verkehrsballung aus. Kurz später – die letzten 50- 60 Kilometer vor Genua – bietet sich immerhin ein Autobahnhighlight: Mit dem Camper waren die Kurven eher nervig, aber mit dem Moped kann man sich richtig schön reinlegen. Und fast wie eine Landstraße windet sich die Autostrada hier durch das Tal. Inklusive schöner Aussichten nach rechts und links. Auf hübsche Hänge, Dörfer und Kirchen. Eine kleine Aufmunterung nach 700km geradeaus.
Dank Navi erreiche ich den Hafen problemlos. Und bin natürlich viel zu früh da.
So stehe ich nun als dritter in der Schlange. Die eh nicht allzu groß werden wird. Toll, in der Nebensaison zu reisen!
Ich unterhalte mich mit einem Ducatifahrer, der nur mit einer Gepäckrolle unterwegs ist – wie ich. Und er wird auch campen, allerdings ganze drei Wochen. Ich denke noch, krass er hat sich ganz schön beschränkt, dabei hat er sogar einen Stuhl dabei. Aber nein, er hat sich sein Hauptgepäck an den Campingplatz vorgeschickt. Nicht schlecht, auf die Idee muss mal erst mal kommen.
Nach nur einer Stunde warten, dürfen wir als Erste reinfahren. Tolle Sache, so kann man schon von Deck gucken, während alle Autos noch unten stehen. Und wir schaffen es auch noch, als erste am Buffet zu sein.
Buffet ist etwas hochgegriffen, Mensa-Style triffts eher und die Abwicklung ist echt chaotisch. Aber egal, es ist übersichtlich aber essbar.
Sonst passiert nichts weiter, irgendwann legen wir ab, wir unterhalten uns noch ein wenig und dann beziehe ich mein Nachtlager.
Über 100 Euro (ein Weg) für ne Kabine waren mir deutlich zu teuer und so verziehe ich mich mit meiner Isomatte in einen Pilotensesselraum und werde mich ganz wie früher zu Interrailzeiten dort aufs Ohr hauen. Morgen werdet ihr erfahren, ob ich ein Auge zu gemacht habe! Gute Nacht!