Das Buch ist spannend, das Wetter draußen nicht so. Also lasse ich es heute besonders ruhig angehen und lese ein paar hundert Seiten. Immer schön mit Blick aufs Meer, versteht sich.
Zudem beschließe ich, heute mal sesshaft zu bleiben. Brauche ich kein Zelt abzubauen und überhaupt ist es hier wunderschön. Am späten Vormittag fahre ich dann aber doch noch los. Ohne Gepäck nach Norden auf der Küstenstraße Richtung Alghero.

von Süden ist die Straße gar nicht so spektakulär wie in meiner Erinnerung

So toll wie ich sie in Erinnerung hatte, ist sie gar nicht. Stimmt aber nicht, bei diffusem Licht und von Süd nach Nord wirkt sie tatsächlich reichlich unspektakulär, aber nachher bei der Heimfahrt wirkt das doch deutlich anders.

Alghero

Noch fahre ich aber nicht zurück, sondern biege bei Alghero nach Westen ab. Nicht bevor ich mich in den Altstadtgassen beinahe festgefahren habe.

im Gassengewirr – es wird noch enger, da gibts natürlich kein Foto von 😉

Wer sich da rein wagt, ist natürlich selber schuld. Aber ich dachte, mit nem Motorrad kommt man immer durch. Von wegen: Wenn die Gasse 1,80m breit ist, vor dir der Müllwagen und hinter dir ein paar Apes die Straße verstopfen, dann dauerts halt länger.

am Capo Caccia

Westlich liegt das Capo Caccia. Das habe ich noch vom monströsen Gewitter und blödem Verlaufen in Erinnerung. Was jetzt ja wohl egal ist. Als Drittes denke ich aber noch weiße Felsen im hübsch blauen Meer. Und das kanns einlösen!

tolle Küste

Auch dem kleinen Örtchen Argentiera statte ich einen Besuch ab. Er ist noch verschlafener als früher. Das kleine Cafe in der Dorfmitte scheint sogar ausgebrannt zu sein, wie schade.

kleine Buchten an der Nordwestküste

noch nicht ganz verlassen, aber kurz davor – Argentiera

dabei siehts doch super aus, wenn man einfach in die andere Richtung fotografiert

Um die Inselrundfahrt dann vollzumachen, fahre ich anschließend noch zum Capo Falcone hoch. Das Cap kann man sich sparen, aber kurz davor gibts diesen wunderschönen reinweißen Kieselstrand. Der lohnt sich!

der weisse Kieselstrand

Und kurz dahinter liegt der wirklich malerische Hafen von Stintino. Alles schön, aber mich zieht mein spannendes Buch quasi magisch an. Auf kürzerem Weg durchs Landesinnere düse ich also wieder zurück. Durch schönsten Sonnenschein übrigens.

am kleinen Hafen

Um dann bei Alghero wieder auf die Küste zu stoßen – und eine enorme, wie mit dem Lineal gezogene Wolkenwand. Da stoße ich nun durch und befinde mich mitten in der Wolke. Und sehe noch weniger von der Küste…

von Norden kommend schon besser – aber da hinten kommt die Wolke

und wieder raus aus der Suppe

Etwas weiter südlich reißt die Wolke aber wieder auf. Und da gibts dann Wolkenfetzen mit Sonne und malerische Küste. Das macht die Küstenstraße doch wieder richtig spannend. Den Tag beende ich dann stilecht bei Sonneuntergang und bei Vino und Pizza.

bon appettito

wie gesagt – nur echt mit Sonnenuntergang – im Hintergrund übrigens besagte Wolkenwand