Die Sonne lacht, da fahren wir doch nicht gleich, sondern laufen nochmal zum Kanal. Jetzt können wir alle Fotos von gestern nochmal machen, mit Sonne sieht das doch deutlich schöner aus.
Und da legt sogar gerade ein Schiff im Hafen ab. Darauf haben wir gestern vergeblich gewartet. Nach dem Passieren der Strassenbrücke dümpelt es aber vor der wirklich engen Einfahrt zur Kanalbrücke herum. Aha, oben wird jetzt nach der tiefen Brücke einiges ausgeklappt.
Jede Menge Gitter für eine Aussichtsplattform, das Radar, hinten dieFahne mit Stange und schlussendlich einen Tisch für den Kapitän.
Der steht jetzt nämlich daran mit einem mobilen Steuergerät, immerhin ist dieses Flusskreuzfahrtschiff beinahe so breit wie der Kanal. Doch es dümpelt nur herum, fährt sogar ein wenig rückwärts. Warum nur?
Die Lösung kommt auf der anderen Seite, da durchquert doch tatsächlich ein anderes Boot den Pont Kanal. Das dauert, bis es heran getuckert ist. Gibt aber ein schönes Fotomotiv ab.
Nun kann auch endlich das Riesending die Loire queren. Schon eindrucksvoll, rechts und links noch 30cm Platz, schiebt sich der Pott nun langsam an uns vorbei.
Aber wir wollten uns ja noch ein wenig die Füße vertreten. Also laufen wir nun an der Loire entlang Richtung Briere.
Das ist wunderbar hier, ab und an führen kleine Brücken über den Seitenkanal, der übrigens nicht mehr in Betrieb ist malerisch in den Ort hinein.
Wir nehmen die Dritte und landen direkt am Hafen. Hier liegen richtig viele Boote vertäut. Auch wenn die Bar gegenüber Petit St. Tropez heißt, hinkt der Vergleich doch stark.
An jedem zehnten Boot hängt ein Schild ‚A vendre‘ – zu verkaufen. Alle vom selben Bootshändler. Da msch ich mir den Spaß und schau mal im Netz, was die so kosten. Uh, zwischen 50000 und 500000 Tausend ist alles dabei. Dann lassen wir das doch lieber. Der alte Klepper mit 28 PS direkt vor uns soll immerhin nur 39000 kosten.
Ich glaub wir fahren lieber Womo. Mara, die das alles für ernst genommen hat, ist ganz traurig, das wir jetzt doch kein Boot kaufen wollen.
Der Ort hat außer dem Hafen allerdings nicht so viel zu bieten. Wir flüchten vor der nun wieder heißen Sonne in die Kirche. Doch drinnen ist es wärmer als draußen, da sieht man mal, wie heiß der Sommer war. Immerhin hat die Kirche einen schönen Mosaikfußboden.
Zu guter Letzt kehren wir wieder zurück und statten dem Cafe an der Kanalbrücke einen Besuch ab. Immerhin sind wir jetzt schon viermal dran vorbei gelaufen…
Dafür dass wir nur 10 Minuten in diesem Ort blieben wollten sind es nun 24 Stunden geworden. Das reicht aber auch, schließlich wollen wir morgen schon auf dem Weinfest in Bernkastel-Kues erscheinen. Also fahren wir nun nach Norden, nur unterbrochen von einem schönen Endurlaubseinkauf, der den Kühlschrank mit tollen französischen Spezialitäten füllt.
In Pontigny halten wir endgültig für heute. Hier gibt es eine der ältesten Abteien Frankreichs. Das wollen wir uns doch mal anschauen. Sabine ist leider leicht krank und so laufen nur Tochter und ich los.
Wir sind etwas spät dran, aber es reicht gerade noch. Immerhin kostet es keinen Eintritt und so loht es auch für eine halbe Stunde. Als Erstes begutachten wir die Dante(?)-Ausstellung im Seitengebäude. Naja Tochter findets fruchtbar und meine Meinung ist recht ähnlich.
Da kann die riesige Abteikirche doch deutlich mehr. Zwar etwas leer aber doch ehrfurchtgebietend groß im romanischen und gotischen Stil erbaut.
Wir laufen einmal innen rund. Der Altarraum ist noch einmal abgetrennt und dahinter im Rund finden sich einige Nebenaltäre.
Also ganz nett, aber viele Details gibts nicht. Da reicht die Zeit sogar noch außen herum zu gehen. Geht aber nicht, da der Friedhof an der rechten Seite abgetrennt ist. Wir laufen also auch noch linksherum und gucken uns das riesige Kirchenschiff auch noch von dieser Seite an.
Und das alles in 30 Minuten, nicht schlecht, das Kirchenschiff allein ja schon 117m lang!
Wir bleiben heute hier. Dazu stehen wir auf dem gebührenpflichtigen Stellplatz, immerhin mit eigenen Parzellen. Mara nutzt den Spielplatz und ich stelle sogar mal Tische und Stühle raus.
Stellplatz: Off. ggü der Abtei, 7€/24h, dafür mit schönen Parzellen und Spielplatz.
Das wars. Was ein abwechslungsreicher Urlaub… Stadtbummeln in Dijon. Radtour entlang der Kanäle. Und dann die vielen verschiedenen Schlösser der Loire. Viel wandern waren wir diesmal zwar nicht, aber dafür hatten wir ja die Räder dabei: Also sehr gelungen und ein paar Schlösser haben wir fürs nächste Mal aufgehoben…