Heute verlassen wir diesen Ort am Ende der Welt. Es war wirklich schön hier, aber wir wollen uns nun doch noch etwas in den Trubel stürzen. Wir fahren also Richtung St. Tropez. Was keine Busreisegruppe auslässt, das müssen wir auch mitnehmen, also fahren wir das auf dem Weg liegende Bormes les Mimosas an. Die Parkplatzzufahrt soll sehr steil sein, macht aber nix, denn wir finden vorher direkt am Ortseingang einen Parkplatz (Placette de Cigaloun). Am Ende der Rue Gabriel finden wir zudem eine Boulangerie, die sehr leckere Teigtaschen mit Käse, Speck und Olivenfüllung hat, fürs Mittagessen ist also gesorgt.
Wir machens wie immer, lassen Mara vorlaufen, die scheint ein gutes Gespür für schöne Flecken in Dörfern zu haben. Hat sie auch, oder eher es gibt hier lauter schöne Flecken. Überall kleine Gassen, romantische Durchgänge und verwinkelte Treppen. Blühende Blumen an allen Ecken und Mauern. Wir steigen immer höher und es ist wirklich schön.
Wir sind positiv überrascht. Natürlich gibt es eine Einkaufsstraße mit Touri-Kitsch Made in China, aber schon um die nächste Ecke findet sich das romantischste Cafe, das wir je gesehen haben. Wir steigen vorbei Richtung ‚Chauteau‘. Schloss kommt ja bei Tochter immer gut an, leider ist es privat und nicht zu begehen. Tochter ist etwas traurig aber die Aussicht von hier oben tröstet zumindest uns.
Auf dem Weg nach unten finden wir weitere kleine Gassen, Durchgänge, Blumen und so weiter. Leider hat die Eisdiele nun Siesta. Am Ende der Ladengasse gibt’s aber zum Glück noch eine Busreisegruppenabspeiseeinrichtung mit Eistheke. Das Eis ist besonders teuer und wird als vom ‚glace maitre‘ persönlich angerührt beworben. Nunja, Tochter ists nicht mal ganz auf, dass sagt wohl alles.
Am Womo angekommen beschwert sie sich. Sie will noch weiter durch den Ort laufen! Nun gut, da sagen wir nicht nein, hier ist es ausnehmend schön und unsere Vorurteile ala Touri-Ort wurden nicht unbedingt bestätigt. Also noch mal los, es finden sich problemlos weitere schöne Gassen und komischerweise landen wir wieder im romantischen Cafe (Place du Poulid Cantoun). Jetzt sind wir auch bereit hier einen gepflegten Cafe Creme zu uns zu nehmen. Schön sitzt man hier, wenn auch es zwischen den dicken, alten Mauern noch etwas kühl ist.
Alles hat ein Ende und so brechen wir auch mal auf. Wir fahren durchs Hinterland auf der D98, das verspricht weniger Kurven. Schnell sind wir denn auch in Grimaud, auch wenn das Navi damit nervt, das eine Straße gesperrt sei und uns eine dreiviertel Stunde länger durch die Berge lotsen will. Was wir nicht tun!
Nun sind wir auf einem ‚richtigen‘ Campingplatz gelandet. 450 Plätze, parzelliert, wir kriegen ein Bändchen ans Handgelenk. Oh je, kann ich damit leben? Geradeso, wir wollen ja mit Tochter an den Strand, der direkt angrenzt. Und es ist dann gar nicht so schlimm, wir finden eine Parzelle in der zweiten Reihe mit Blick auf Sand und Meer, stehen auf Gras und neben Pinien.