Dafür, dass wir eigentlich gleich wieder wegwollten, halten wir es nun ganz schön lange hier aus! Denn wir beschließen die sagenhafte Radtour auf morgen zu verschieben und noch einen Tag in Dijon zu verbringen.
Also radeln wir nun gleich nach dem Frühstück wieder downtown.
Wir schlendern zwischen den Kirchen hindurch und nähern uns nun dem prähistorischen Museum. Es ist ebenso kostenlos und Tochter will unbedingt rein.
Leider ist es recht wenig klimatisiert, selbst im alten Gewölbekeller ist es warm. Hier sind effektvoll wenige spannende römische Funde ausgestellt. Weiter oben dann die älteren Epochen. Vom Neandertaler bis zum Homo Sapiens. Immerhin sind in den oberen Etagen auch englische Beschriftungen angebracht. Wir lernen ein wenig neues und werden schlussendlich 10 Minuten vor der Mittagspause rausgeschmissen. Der Tag ist noch jung. Und so richtig Hunger haben wir noch nicht, aber wir hatten Plakate von der alten Markthalle gesehen. Und da stand was von Brunch mit Musik. Die alte Halle ist tatsächlich geöffnet. Das war sie gestern Abend nämlich nicht mehr. Doch unsere Hoffnung bestätigt sich leider nicht. Die ganzen Stände haben nämlich geschlossen und davor sind lange Tische aufgebaut. Also man holt sich nichts von den Marktständen, sondern von einem Buffet. Das sieht für unsere Geschmäcker jetzt allerdings nicht so sehr verlockend aus. Und einen Preis für das Vergnügen finden wir auch nicht.
Kurz lauschen wir dem Akteur am Piano. Der gibt richtig Gas, aber naja, unser Nachbar Rudi ist sicherlich viel besser.
Also schlendern wir etwas herum und findens schade, dass die Marktstände nicht offen haben. Herzhafter Fisch und leckere Salami, da steht uns jetzt eher der Sinn nach als nach Pasteten und Süßzeugs.
Da lassen wir uns lieber in der Bäckerei ein paar Ecken weiter ein Sandwich belegen. Nunja, mir machen sie erstmal das Falsche. Als wir das bemängeln, heißt es wir sollen uns einfach das richtige nochmal kaufen. Gehts noch? Nachdem ich kurz mal mosellanischen Ton raushängen lasse, schaffen sie es aber doch noch das richtige zu machen. So sitzen wir nun schön draußen, gucken auf die große Glocke von Notre Dame und warten ob die Figuren wirklich mit dem Hammer draufhauen.
Die Untersuchung ist nicht abschließend, denn soviel Muße haben wir dann doch nicht, zur halben Stunde tun sie es jedenfalls nicht.
Weiter durch enge Gässchen und heute shoppen geht auch. Allerdings bekommt mal wieder nur Tochter was. Neue schicke Sandalen im Sonderpreis! Auch einen Flohmarkt erkunden wir. Und wie immer frage ich mich, wer kauft all den Schund eigentlich?
Schlussendlich landen wir wieder auf dem Place de Liberation. Doch es ist noch viel zu heiß, also laufen wir bald weiter. Diesmal bis in den Parc Darcy. Nicht ohne noch mehr zu shoppen. Der Park ist allerdings eher von unten schön. Oben angekommen, ist er nämlich auch schon zu Ende.
Doch gar nicht weiter haben wir ein weiteres Museum und einen weiteren, größeren Park ausgemacht. Zu diesem Jardin L’Arquebuse laufen wir nun hin. Das Museum findet sich gleich am Eingang und so können wir wieder herunterkühlen.
Es ist ein naturkundliches Museum und richtig schön gemacht. Die heimische Tierwelt aus allen Erdepochen plus exotische Tiere sind hier als Knochen, Modell und ausgestopft zu sehen.
Begleitet teilweise von Geräuschen und auch manchmal mit Darstellung ihrer Umwelt. Erstaunlich welche Tier Mara schon kennt. Ich hätte in ihrem Alter bestimmt kein Schnabeltier erkannt.
Wir schauen alles ganz genau an. Das führt leider dazu, dass wir nun etwas durch den Garten eilen, da ich noch gerne zum Planetarium möchte. Dort kommen wir um 17:38 an. Es hat bis zu 18 Uhr offen. Das sollte doch noch für einen kurzen Rundgang reichen. Doch hier macht man gerne überpünktlich Feierabend. Denn der Herr meint es wäre ‚fermé‘. Als wir etwas ungläubig gucken, meint er noch dazu: ‚closette‘. Haha, auf Klo wollten wir nicht, aber mit seinen anscheinend überragenden Englischkenntnissen wollte er wohl ganz sicher sagen das ‚closed‘ sei, damit wir ja nicht seinen Feierabend stören.
So machen wir es uns auf dem nahen Spielplatz gemütlich. Da kann sich Tochter nun noch etwas austoben, bevor es wieder zurück geht.