Mir tut der Hintern weh. Nunja, der alte Hardcore Rennsattel, der bei Madame Velo noch so rumlag ist halt nicht unbedingt tourentauglich. Mit meiner neuen Radhose bin ich trotzdem wirklich zufrieden. Vom Kanal gibts nicht neues zu vermelden. Träge und in allen Grünschattierungen schiebt er sich durch die Landschaft und wir mit ihm.
Heute morgen haben wir überlegt, wie es weitergehen soll. Tochter meinte, es sei nun gut mit Radtour, aber sie wollte die hundert Kilometer noch voll machen. Den Ansatz fanden wir super und so fahren wir nun bis zum übernächsten Bahnhof. Es ist wirklich schön hier am Kanal, aber wirkliche Highlights gibts keine und das 101 Schleuserhäuschen reißt nun auch niemand mehr aus dem Sattel. Also fahren wir bis auf unsere Hintern ganz entspannt nach Montbard.
Da kommen wir auch gut an und entern gleich den Bahnhof. Wie schön, da gibt es noch echte Menschen am Schalter, die man tatsächlich fragen kann. Noch schöner, zurück zum Bus kostet es nur 22€ für uns alle drei inklusive Fahrräder. Doch dafür sind wir einige Stunden unterwegs, da wir umsteigen müssen.
Egal, es bleibt uns hier sogar noch Zeit für ein entspanntes Mittagessen am Wasser. Und dadurch, dass die Frau am Schalter mitgedacht hat, nehmen wir den früheren Zug mit tiefer Ladekante. Da kann man die schwerbepackten Räder fast ebenerdig reinschieben. Kein Vergleich zum dem S-Bahnmist im schönen Deutschland.
In Venarey, wo wir ja heute herkamen, dürfen wir leider umsteigen. Dazu müssen wir leider das Gleis wechseln, aber ist ja alles Training, so ganz ohne Aufzug und sogar ohne Kinderwagentreppen (wie nennt man die eigentlich?)
Wir haben den Plan noch erweitert und fahren eine Station weiter. So haben wir keinen Berg zwischen uns und dem Bus. Wir müssen dann zwar weiter radeln, dafür aber wieder am Kanal entlang.
Also sitzen wir alsbald wieder auf den Rädern, und fahren unserem Ziel entgegen. Das fühlt sich wie eine echte Rundtour an, und es ist schön, auf eigener Radachse wieder an der Brücke herauszukommen, an der man die Tour begonnen hat.
Unser Womo steht unversehrt auf dem Parkplatz. Trotz über 30° außen und bestimmt noch 10 mehr im Inneren läuft der Kühlschrank noch und wir holen uns erst mal ein kaltes Bier raus. Das haben wir uns aber jetzt verdient!
Die Damen gehen an den Fluß und ich lade wieder alles ein. Das ist mal Arbeitsteilung, aber so gehts am schnellsten und auch ich kann mich bald aufs Handtuch legen und Mara beim Wasserfall bauen zuschauen.
Nach dem Abendessen an Ort und Stelle beschließen wir noch einen Ortswechsel zum laut Womoführer schönsten Ort Burgunds. Die Aussicht auf diesen ist dann auch wirklich zu schön, so dass ich fast den Bordstein mitnehme.
Und noch schöner, er hat sogar einen öffentlichen Stellplatz, da stellen wir uns nun auf und fallen in die bequemen Federn. Irgendwie sind wir uns alle einig das Zelten ja ganz nett ist aber…