Unverhofft kommt am besten. Wir haben nicht so einen richtigen Plan was wir heute machen sollen. Erster Blick – nach draußen. Oh, schön sonnig, also gehen wir wandern. Aber erst noch kurz bei Ardbeg vorbei zum Merchandise shoppen, morgen am Ardbeg Day wird das wohl voll werden.

Neulich bei Ardbeg

Neulich bei Ardbeg

Ardbeg macht sich hübsch zum runden Geburtstag. Der alte Besucherparkplatz ist neu geteert und mit einem riesigen Logo versehen. Dafür gibt es einen deutlich größeren Neuen. Das Beet am Eingang wird gerade mit Rindenmulch versehen und es riecht noch nach Farbe. Auch die alte Kiln (schon lange außer  Betrieb) ist mit einem fetten Logo ‚verziert‘ worden.

Ardbeg hat sich hübsch gemacht

Ardbeg hat sich hübsch gemacht

Also noch etwas herausgeputzter als früher, innen ist alles wie immer. In der Merchandise Ecke finden wir tatsächlich was. Und der Perpetuum findet dann doch noch zu uns. Ich wollte ja eigentlich den ganzen Hype und dieses ganze Brimborium gar nicht mehr mitmachen, aber da wir  davorstehen ist der Aufwand nicht so hoch, an die Flaschen zu kommen. Zudem bekommen wir sehr nett auf Nachfrage zwei Gläser mit Perpetuum Inhalt geschenkt. Toll, Ardbeg ist gerade nochmal deutlich in meiner Achtung gestiegen.

Weiter geht’s zu Laphroaig, ein Freund hätte gerne zwei Gläser und die Stefs machen hier gerade eine Tour. Gestern kamen wir ja wandernd 5 Minuten zu spät, heute kommen wir um 11 Uhr und wollen ca. 5 Minuten bleiben. Haha, es sollten 5 Stunden werden.

200 Jahre

200 Jahre

Wir laufen also rein. Der Besucherraum scheint behutsam modernisiert zu sein, sonst alles wie immer. Wir wollen zwei Gläser kaufen, aber die 200 Jahr Gläser gibt’s nur mit Bändchen zu 5 Pfund das Stück. Das Mädel hinterm Tresen fragt ob wir auf einer Tour waren. Nee, aber letztes Mal und jetzt sind unsere Freunde und überhaupt. Mara ist auch noch süss dazu und schwups bekommen wir die Gläser geschenkt. ‚Yeah‘ würde Tochter sagen.

werden gefeiert

werden gefeiert

Zudem gibt’s natürlich einen Whisky, den neuen Cardeas, 11 Jahre aus komplett hier gemälzter Gerste. Ein toller Tropfen, ganz ehrlich. Wir halten uns ne Zeitlang dran fest, ich nippe nur, muss ja noch fahren –  gleich. Der ist so lecker, da muss ich die Flasche auch noch kaufen, fällt ja nicht mehr auf. Stefs kommen begeistert von der Tour und werden gleich zum Tasting gebeten. Wir kriegen auch noch nen Tasting. Laphroiag ist ja wirklich sehr freigiebig und so bekommt Sabine nun den 18er ins Glas. Später dann den Triple Wood, und den 10y Cask Strenght.

EIn junger FOL

EIn junger FOL

Inzwischen sitzen wir draußen, Mara spielt am Strand, die Sonne scheint und es ist sehr interessant, die Leute zu beobachten. Sabine holt das Mittagessen aus dem Womo und so können wir herrlich picknicken, Tee und Kaffee sind hier auch for free.

Mara claimed direkt in zentraler Lage

Mara claimed direkt in zentraler Lage

Mara steckt Fähnchen, Sabine holt noch einen Festival Whisky, die Sonne scheint immer noch, bis wir feststellen, es ist schon nach vier. Wir wollten doch eigentlich noch was anderes machen. Wir reissen uns also los, und fahren nach Kintra. Dort soll es einen Campingplatz geben. Hier wollen wir vielleicht Wasser tanken, wenn sie uns lassen, oder vielleicht auch übernachten, denn angrenzend ist die 8km lange Laggan-Beach.

Sie lassen uns nicht, ist nämlich keiner da. Wir stehen einige Zeit unschlüssig rum, aber das Camp sieht schon schön naturbelassen aus, wenn auch total uneben. Ist aber leider westlich ausgerichtet. Sprich der Wind pfeift. Ich werde fast umgeweht, als ich aus dem Windschatten der Gebäude trete. Nee, das wird nichts mit einem Strandnachmittag für Tochter hier. Mit Wasser aber auch nicht.

Gegenüber Port Ellen Destillerie und Maltings

Gegenüber Port Ellen Destillerie und Maltings

Wir drehen wieder um und fahren zur Kilnaughton Bay. Walk 24 haben wir uns vorgenommen, zum Leuchtturm von Carraig Fhada. Der Begriff Walk trifft es auch ganz gut, 3,5 km sind es hin und zurück, aber dann hat Tochter auch Zeit am Strand.

Unser Wanderziel

Unser Wanderziel

Direkt am alten Friedhof parken wir. Auf dem Fahrweg laufen wir nun nach Süden, den extrem hübschen Leuchtturm ständig im Blick. Türkises Wasser, helle Sandstrände, Sonnenschein, wenns nicht nur 10 Grad wäre, dann wäre es perfekt. Aber wegen sommerlichen Temperaturen sind wir nicht hier, also perfekt. Mara läuft ihren eigenen Weg von Strand zu Strand, aber recht schnell sind wir doch am Leuchtturm. Es ist Ebbe und so können wir bis zu ihm hin steigen. Er ist natürlich abgeschlossen, aber das macht nichts. Die Aussicht auf besagtes türkises Meer, Port Ellen und die Felsenküste ist hervorragend.

Karibisches Flair kommt auf

Karibisches Flair kommt auf

Carrag Fhada

Carrag Fhada

Am kleinen Strand nebenan machen wir Picknick. Genau jetzt verschwindet die Sonne hinter Wolken. Egal, das Schöne an Schottland ist, ihr wisst schon, einfach ein paar Minuten warten…

Tochter genießt den Strand, wir die Aussicht

Tochter genießt den Strand, wir die Aussicht

Gestärkt laufen wir wieder ein paar Meter zurück und folgen nun dem Schild zu den Singing Sands. Das ist doch schon mal ein vielversprechender Name für einen Strand, wird höchstens noch getoppt von Tortuga Bay.

Ein verheißungsvolles Schild!

Ein verheißungsvolles Schild!

EIn Gatter

EIn Gatter

Einmal über den Hügel führt der Weg, augenscheinlich sogar durch einen privaten Garten und schon sind wir da. Ein wirklich schöner Strand. Fast weißer Sand, durchsetzt mit scharfen schwarzen Felsen, umrahmt von saftigem Grün und dazu das absolut klare, türkise bis tiefblaue Wasser. Wahnsinnig schön, wir fotografieren, bis die Speicherkarte platzt. Tochter freut sich genauso.

Noch mehr Karibik

Noch mehr Karibik

Sogar einen kleinen Fluss durch den Sand wie in Sardinien gibt es. Natürlich müssen wir den auch noch umleiten. Das gelingt und Tochter hüpft begeistert auf und ab, natürlich inzwischen mit Wasser in den Schuhen.

Kein Tag ohne Regen!

Kein Tag ohne Regen!

Nun werden wir doch noch nass – von oben meine ich. Eine durchziehende Wolke bringt uns noch ein paar Tropfen, macht nichts, denn der Regenbogen über Port Ellen ist beeindruckend. Aber es wird kalt, ist ja auch schon sieben durch.

Wir laufen also zurück bei nun sanftem Abendlicht. Da müssen wir doch noch den alten Friedhof besuchen. Schiefe alte Grabsteine im grünen Gras, eingebettet in diese Landschaft, mit vielen hoppelnden Kaninchen, schön, schön, schön, das Wort brauche ich heute oft.

Schönes Licht, uralter Friedhof - eine tolles Zusammentreffen

Schönes Licht, uralter Friedhof – eine tolles Zusammentreffen

vor allem, wenn noch das Meer hinzukommt

vor allem, wenn noch das Meer hinzukommt

Zum Glück hat Tochter doch noch ein Einsehen. Sie will nämlich unbedingt schon den ganzen Nachmittag mit ihrem Neopren noch ins Wasser. Brr, 10 Grad Lufttemperatur und das Wasser ist bestimmt nicht viel wärmer. Und sie hat den Shorty, den wir ihr an der Cote d’Azur (LINK) gekauft hatten, und keinen Trockentauchanzug. Aber sie hat ein Einsehen, das wäre ne harte Aktion geworden, die wir nun zum Glück lassen.

Port Ellen in der blauen Stunde - nicht ganz, schottlandtypisch mit weisser Wolke

Port Ellen in der blauen Stunde – nicht ganz, schottlandtypisch mit weisser Wolke

Stattdessen genießen wir die Aussicht, das Abendessen und stellen fest, dass wir immer noch kein Wasser haben. Da haben wir heute mehr Whisky als Wasser bekommen, bedeutend mehr.

 

Stellplatz am Carrag Fhada

Stellplatz am Carrag Fhada

Stellplatz: Carrag Fhada, Parkplatz neben dem alten Friedhof, Blick auf den Leuchtturm, das Meer sowieso und Port Ellen