Heute abend geht die Fähre in Dover. Aber erst um 22 Uhr, nicht wie die Newcastle Verbindung schon um 17 Uhr. Da haben wir doch noch einen ganzen Tag zu füllen.
Da wir ja CADW Mitglieder geworden sind, liegt es nahe, mal zu gucken, was da auf dem Rückweg so in der Nähe liegt.
Einiges, da schauen wir doch mal, was wir alles schaffen, ohne Stress natürlich.
Okay der Subtitel verrät es schon – drei auf einen Streich! Los gehts mit einem alten Herrenhaus. Immerhin mal wieder etwas mit Inneneinrichtung. So ist es dann auch. Tretower Court ist noch komplett erhalten.
Wir erkunden natürlich jeden Raum. Davon gibt es auch ein paar. Einige sind detailverliebt im Stil des 15. Jhs eingerichtet. So die Küche und Vorratsraum und der Bankettsaal. Man darf sich sogar auf das Inventar setzen und so tun als wäre man hier der Besitzer. Das ist natürlich nicht original…
Draußen finden wir noch einen kleinen Rosengarten und das alte Castle. Es bestand allerdings nur aus einem, immerhin imposanten Turm.
Schön, hat sich gelohnt. Dummerweise kommen wir jetzt nicht weg. Denn heute findet hier eine Dog Competition statt. Und dafür wird schon die ganze Zeit aufgebaut.
D
och was genau das wird, finden wir irgendwie nicht raus. Denn einen Parcour oder ähnliches gibts nicht. Eher ein Quest für ihre Besitzer und ein abgesteckter kleiner Platz in der Mitte. Vielleicht ein Schönheitswettbewerb?
Tochter möchte das auf jeden Fall sehen. Doch bis es los geht müssten wir noch ne dreiviertel Stunde warten, und keiner weiß wie lange es dauert und was es am Ende zu sehen gibt. Im Moment springen vielleicht zehn Hunde mit ihren Besitzern rum…
Wir können Tochter überzeugen, das wir uns das nicht antun. Da fahren wir doch tatsächlich lieber noch zu dem Industriedenkmal, an dem wir vor knapp zwei Wochen im strömenden Regen schon mal vorbeifuhren.
E
ine Eisenschmelzerei, gegründet 1790, die schon damals im industriellen Maßstab Eisen und Stahl produzierte. Die Blaenavon Ironworks belegen ein größeres Areal und sind wirklich eindrucksvoll. Eine Multimediashow bringt uns das mit lautem Ton, Animation und sogar Rauchgenerator kurzweilig näher.
Natürlich laufen wir das komplette Areal ab.
Das muss hier ein Qualm und Gestank gewesen sein damals. Zig Open Air Entschwefelungen und mehrere Öfen liefen hier parallel. Es gab sogar einen riesigen Aufzug, wobei dessen Funktion unklar bleibt.
Angeschlossen sind restaurierte Arbeiterwohnungen. Im Stil der Zeit aufsteigend eingerichtet von 1790 bin in die 1950er. Sehr spannend, wenn auch etwas ähnlich zum Reihenhaus im St. Fagans Open Air.
Jetzt haben wir aber immer noch Zeit. Fehlt noch eine Burg zur heutigen Sammlung. Castle Raglan liegt noch auf dem Weg – grob gesehen zumindest.
Überraschend groß und überraschend gut besucht präsentiert sich die Burganlage. Nicht mehr viel Innenräume erhalten, aber umfangreiche Mauern. Das war mal eine richtig große Anlage.
Mara hat natürlich wieder ein Quest in der Hand. Diesmal zählen wir Teile an Erfindungen. Klappt immerhin ganz gut und Tochter löst den Zahlencode und die Buchstabenverschlüsselung.
Das Besondere an dieser Burg – abgesehen davon, dass sich hier ja sowieso keine gleicht – ist der Burgfried. Der steht extrem schick und mächtig in einem Seerosenteich. Man kann sogar hochsteigen. Innen gibts nichts zu sehen, aber die Vielzahl der Mauern und die idyllische Landschaft waren den Aufstieg wert.
Gut das wars – fast. Es fehlt noch ein Scone. Der findet sich im nahen Farmcafe. Hübsch und liebevoll gestaltet sitzt man hier.
Allerdings wird man hier im Zentrum des walisischen Tourismus auch um viele Pfund erleichtert, das war der teuerste Scone aller Zeiten und auch mein winziges Fruitcake Stück war zum Beispiel 280% teurer als am Stackpole Quai.
Na gut, fast ein perfektes Ende der Reise. Von sowas lassen wir uns den Urluab nicht mher vermiesen. Das wars nämlich. Doch wir kommen wieder, ist quasi schon beschlossen!