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Belvedere auf 2300m

Morgens sind es nur 6 Grad draußen. Ein Fall für die Heizung, aber auf 2300m ist das in Ordnung. Direkt unterhalb von uns wohnen übrigens Murmeltiere. Die sind echt abgehärtet, obwohl morgens schon ein paar Leute unterwegs sind, lassen sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Ich packe das dicke Objektiv aus und schieße ein paar Photos. Und das direkt vorm Auto! Hab ich sonst doch nur Murmeltiere nach stundenlangem Wandern beobachten können. Auch Mara ist begeistert.

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Murmeltiere!

Reisebericht_Wohnmobil_Schweiz2014_0551 Reisebericht_Wohnmobil_Schweiz2014_0563 Schön, dann können wir, nachdem der kleine Wasserfall, der direkt auf dem Parkplatz endet erkundet ist, zum nächsten Event übergehen. Dazu lösen wir einen moderaten Eintritt (für Schweizer Verhältnisse) und steigen ab zum Rhonegletscher. Oh je, der ist ja viel kleiner geworden seit 2003. Und viel dünner! Um die Eisgrotte überhaupt zu ermöglichen wurden Baumwollbahnen gespannt, wahrscheinlich um das Abschmelzen zu verlangsamen. Es sieht ein bisschen aus, als wäre Christo für Arme hier gewesen. Der Eingang ist auch an einer ganz anderen Stelle also vor elf Jahren. Laut Infoblatt, dass man uns am Eingang zugesteckt hat, muss der Tunnel auch jedes Jahr neu gebohrt werden.

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Der Rhonegletscher 2014

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und 2003! Da war noch etwas mehr Gletscher da!

Endlich drin ist es aber schon toll. Blau und Weiß glitzert das von innen beleuchtete Eis. Es tropft überall und es ist natürlich kalt. 100m führt der Tunnel in den Gletscher hinein. Eine irre Vorstellung durch einen Gletscher zu laufen. Der Gang endet in einer kleinen Kammer mit Säule in der Mitte. In unserer Erinnerung war das ganze vor Jahren weitläufiger, aber das macht nix, die Eindrücke sind trotzdem sehr schön. Wer weiß wie lange man hier überhaupt noch einen Tunnel hat.

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Drin im Rhonegletscher

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Effektvoll beleuchtet

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Aber es schmilzt!

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Blaue Stunde – Die Stmmung sollte man ein wenig auf sich wirken lassen

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Viel zu schnell sind wir wieder draussen

Zurück am Kassenhäuschen mit Nippesshop entdecke ich Zeitungsartikel aus den vergangenen Jahren, die auch genau das zum Thema haben: Gletscherschwund, wieder ein Rückzugsjahr und so weiter.

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Genau hinschauen: das rechte Drittel des Gletscher ist weiss verpackt!

Das hat allen gefallen und so rollen wir beschwingt wieder die Serpentinen Richtung Gletsch hinunter. Die Furka Dampfahn scheint aber (noch?) außer Betrieb. Die kann man hier nämlich bewundern, bzw. besteigen wenn man Bahnfan ist und natürlich genügend Kleingeld dabei hat. Wir zockeln ohne Dampf weiter ins Wallis, halten aber gleich im ersten Ort, um erst zu Mittag zu essen und dann noch etwas zu wandern.

Dummerweise ist der Himmel bedeckt, es fallen sogar ein paar Tropfen während wir essen. So richtig motiviert sind wir nicht zu einer 4h Wanderung mit knapp 600 Höhenmetern. Wir beschließen nur ein wenig spazieren zu gehen.

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‚Spaziergang‘ in Oberwald

So starten wir ohne Gepäck um ein wenig die schönen Blumenwiesen zu erkunden. Nach der ersten Wegkehre kommt die Sonne raus, die Almwiesen sind ein Blütentraum und wir entdecken auch einen kleinen Pfad mitten hindurch. Den Wanderführer haben wir natürlich im Womo gelassen, aber mir ist irgendwas mit Geren im Hinterkopf und so wandern wir weiter und weiter nach oben. Tochter pflückt einen wirklich tollen Blumenstrauss, bei der keine Blume doppelt sein darf.

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Leuchtend bunte …

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und seltsame Blumen sowie…

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alte Heuschober

Wir passieren alte Heuschober und Ställe, aus ganz altem, dunklem Holz. Dummerweise wissen wir nicht wo wir rauskommen und irgendwann will Mara auch nicht mehr weiterlaufen. Hinter jeder Kehre kommt nämlich wieder eine Kehre, wie das bei Bergpfaden halt so ist. Sabine kehrt mit Tochter um und ich darf noch ein bisschen weitersteigen. Und wie das denn so ist, nur zwei Kehren später komme ich im Weiler Geren raus, mit zwei hübschen Kapellen, uralten Sennhütten und grandiosem Panorama. Das Wetter ist warm und sonnig, Sabine will mit Mara unten am Auto eh noch Basteln, also steige ich weiter Richtung Hungerberg. Das hört sich doch mal spannend an.

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Geren

Der Weg führt um eine Kante herum und dann in einen duftenden Pinienwald. Ah das mag Sabine doch so gerne, wären wir doch alle mit Trage und Gerödel hierher gewandert. Aber so, ohne 20 Kilo auf dem Rücken, springe ich wie ein junges Reh (hähä) den Weg rauf und bin auch bald in Hungerberg. Genauer gesagt in Bärg. Dies stellt sich als eine fast gänzlich aufgebene Alp dar. Die meisten Hütten sind zerfallen, eine ist frisch restauriert und die kleine Kapelle ist top erhalten und gepflegt. Und mitten in diesem Ensemble findet sich sogar ein Brunnen. Wunderbar, denn eine Wasserflasche habe ich natürlich nicht dabei. Wir wollten ja auch nur spazieren gehen.

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Aufgelassene Alp

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Rechts die kleine Kapelle von Bärg

Unter einer alten Pinie raste ich, genieße die Szenerie und beobachte die Wolkenwand, die sich langsam heranschiebt. Oh, die will ich nicht zwingend in Aktion erleben. Ich schreite bergab entsprechend aus und schon nach 25 Minuten hab ich 300 Höhenmeter hinab zum Auto hinter mich gebracht über die alternative Route direkt nach Oberwald (ohne Geren). Dort wartet ganz entspannt die Restfamilie und etwa 1000 Fliegen im Auto. Ungelogen, das Auto ist voll mit diesen nervenden dicken Sch….efliegen.

Wir fahren mit offenen Türen, offenen Fenstern, offener Dachlucke und können so nach und nach 90 Prozent loswerden. Doch im Lauf des Tages werden wir mit der Fliegenklatsche noch Hunderte erlegen, die wir nachher wirklich aus dem Auto rauskehren müssen. Ich haue einmal drauf und habe acht (8) erledigt! Das ist ja wohl noch besser als ein gewisses Schneiderlein…

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Niederwald im Goms

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Ganz alte Holzhäuser

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Die Steinplatten sorgten dafür dass keine Mäuse und Ratten in die Speicher gelangten

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Auch hier wieder: Nette Details, Spezialität des Ortes – umgedrehte Herzen

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Das Holz ist teilweise ganz schön verwittert

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Mindestens genausoviele Speicher wie Wohnhäuser

Wir fahren durch Dörfer mit tollen, jahrhundertealten Holzhäusern. Da macht es sogar Spass mit dem Auto durch zu fahren. In Niederwald halten wir an, wir mögen diese Dörfchen, die absolut untouristisch sind. Der Ort besteht – natürlich – aus uralten Holzhäusern und ebenso vielen Speichern. Nach einer kurzen Runde geht es weiter nach Mühlebach. Hier soll es noch ältere Häuser geben. Wir sind gespannt, ob wir hier schonmal waren. An Binn und Ernen die nebenan liegen können wir uns nämlich noch erinnern.

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Angekommen in Mühlebach

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Auf dem Weg in den Ort

Das Navi lotst uns durch die engen Orte zuverlässig bis zum Liftparkplatz, der auch unser heutiger Stellplatz werden soll. Als wir ankommen nieselt es auch wieder etwas. Also trödeln wir etwas im Womo rum, bis sich die Sonne wieder zeigt. Ein kurzer Feldweg führt in den alten Ortskern. Toll, wirklich alte bis wirklich wirklich alte Holzhäuser stehen dich an dicht. Kleine Tafeln erklären das Alter, 1381 ist das älteste, und da sage nochmal einer Holzhäuser halten nicht so lange..

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Mühlebach – ältester Holzhausdorfkern der Schweiz

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Wirklich alt!

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Das Cafe hat leider geschlossen

Wir schlendern also durch den Ort, leider ist das pittoreske Cafe geschlossen. Einige Photos später werden wir aber von der Wolkenwand, die sich von Osten heranschiebt zurück ins Auto getrieben. Perfekt, kurz nachdem wir angekommen sind, fängts auch wieder an zu tröpfeln.

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Schöne Aussicht beim Schreiben

Das kleine Kappellchen auf dem Hügel ist sogar beleuchtet, sodass ich beim schreiben dieses Textes auch noch eine wunderschöne Aussicht genießen darf, das Unwetter hat sich nämlich inzwischen schon wieder verzogen. Auf dem Lappi entdecken wir dann auch noch alte Scans von unserer Tour damals. Ja da ist ein Bild von Mühlebach dabei, gut waren wir also schonmal hier…

 

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Stellplatz Mühlebach

Stellplatz: Skiliftparkplatz Mühlebach, viel Platz und Aussicht auf die Kapelle +