Nun ist Ebbe an der Bucht von Laugharne. Sehr, sehr viel mehr Strand als Gestern ist nun zu sehen und auch der kleine Bachlauf direkt vor uns. Leider hat sich das Wetter überhaupt nicht geändert. Es regnet, mal was ganz Neues hier in Wales.
Was macht man im Regen? Wanderung ausfallen lassen und Burg besuchen. Die steht direkt vor uns, wir müssen aber einmal durch den halben Ort laufen, um den Eingang zu erreichen.
Jede Burg ist anders, schreib ich schon, ist aber wirklich so. Auch diese hier. Im Vorhof stehen wunderschöne Bäume. Die hohlen Mauern dahinter thronen über der Küste. Durch die zahlreichen Schießscharten und leeren Fensterausschnitte hat man einen tollen immer wieder neuen Blick in die Bucht.
Nur der liquid Sunshine stört. Dafür ist Tochter aber voll motiviert. Denn hier gibt es wieder ein Quiz. Natürlich zum lokalen Helden Dylan Thomas. Sie findet alle Puzzlestücke und so steigt die Stimmung.
Danach laufen wir noch etwas durch den recht hübschen Ort. Viele Restaurants gibt es hier, man ist voll auf Touristen eingestellt. Etwas weiter hoch lockt ein Second Hand Laden mit skurrilen Gegenständen, die draußen nass werden. Da müssen wir rein!
Was ein Gerümpel. Dazwischen aber durchaus coole Gegenstände. Wo könnte ich denn eine alte Kutschenlaterne im Garten anbringen? Die Damen kaufen ein paar Schmuckstücke, ich nichts… wir haben dann doch genügend Gerümpel zu hause.
Nach rechts gehts zum Wohnhaus von Dylan Thomas.
Schön an der Küste entlang. Eine alte Garage hatte er zur mini Schreibwerkstatt umfunktioniert. Bei dieser Aussicht wären vielleicht sogar mir ein paar Gedichte eingefallen!
Ein Stück weiter findet sich das alte Bootshaus. Das Cafe im Untergeschoss ist allerdings so klein, dass es mit 10 Leuten bereits überfüllt ist.
Der Regen nimmt kein Ende, wir diskutieren, ob wir jetzt nach Nord Wales fahren sollen. Aber 5 Stunden und die Wetterprognosen für dort sind auch nicht gerade super…
Wir beschließen, jetzt erst recht und fahren nach Tenby. Nachdem wir mit dem Wohnmobil etwas schweißtreibend durch diverse Gassen gekurvt sind, finden wir einen Parkplatz beim Bahnhof. Für 4 Pfund darf man hier 24 Stunden stehen.
Schnell ist man von hier ins Zentrum gelaufen. So gar so etwas wie eine Fußgängerzone finden wir. Dummerweise ist es schon 5 und wir werden aus dem letzten Geschäft rausgekehrt. Tja, die britischen Öffnungszeiten sind echt nichts für uns. Dafür laufen wir nun auf die Strandpromenade zu. Im grauen Niesel sieht die Sicht aus der Straße raus wirklich unwirtlich aus. Mara meint, das sind ja aus wie das Ende der Welt dahinten.
Von unten sieht es aber deutlich schöner aus. Die vielen bunten Häuser an der Promenade hellen den dunklen Nachmittag wirklich auf. Wir laufen am Strand etwas hin und her. Und suchen noch – vergeblich – einen Geocache.
Überraschend ist der Strand nun verschwunden. Okay so überraschend nicht, nennt sich Flut, Aber überraschend schnell und stark.
Durch weitere schöne Gassen finden wir nun zum Stadtstrand auf der anderen Seite.
Da gehen wir allerdings nicht runter, sondern lieber auf die kleine Halbinsel mit dem Tenby Castle drauf. Naja den paar stehengebliebenen Mauern.
Aber die Sicht auf Stadt und Meer ist toll. Und im Meer schwimmt sogar ein kleiner Delfin herum.
So langsam haben wir Hunger. An einigen urigen Pubs sind wir doch vorhin vorbeigekommen. Also latschen wir wieder zurück in den Ort. In einer urigen Kneipe wollen wir uns stärken. Es ist sogar ein Tisch frei. Und kurz später sogar einer am Fenster. Doch der Tisch ist heftig versaut, Essen und Besteck liegen unter dem Tisch. Das ist zuviel für unsere Tochter. Für mich eher, dass man die Speisekarten gar nicht anfassen kann, so versaut sind sie. Außerdem finde ich gar nicht so richtig was auf der Speisekarte. Und Tochter auch nicht.
Also stehen wir wieder auf und gehen. Zwei Häuser weiter findet sich das nächste schöne Pub. Sogar noch viel schöner! Findet auch Tochter. Es heißt Lifeboat Tavern und passend dazu wurde hier ein echtes halbes Fischerboot als Bar installiert. Coole Sache!
Und genau am Fischerboot ist noch ein Tisch frei. Zu Essen findet sich auch etwas. Sogar für Tochter, Kinderteller kann man ja inzwischen vergessen, aber ein Pott Miesmuscheln in Weißweinsauce ist genau das Richtige.
Jetzt wo wir in der Kneipe sitzen kommt sogar die Sonne raus! Und ist tatsächlich noch da, als wir wieder rauskommen. Also nochmal zur Promenade um das 102. Foto vom Örtchen zu machen. Theoretisch könnten wir hier direkt am Bahnhof übernachten, aber eher schön ist es nicht hier und auch etwas zu zweifelhaft, immerhin sind Womos nur geduldet in Wales.
Wir fahren wieder raus ins Grüne zum Manwar Forest. Die Sonne bleibt uns treu und so machen wir noch einen kleinen Walk zur Aussicht übers Flusstal. Passend geht genau hier die Sonne unter. Wie gut das wir doch nicht in den Norden gefahren sind und den Regen abgewettert haben.
Stellplatz: Manwar Forest, matschiger Parkplatz mit kleinen Walks