Die Sonne lacht. Und 1 Stunde haben wir auch noch gewonnen! Dank Winterzeit allerdings nur scheinbar, denn die Sonne geht natürlich eine Stunde früher unter. Aber nach Uhrzeit kommen wir schon früh los. Wir kommen übrigens mit dem Fahrrad los. Was für eine gute Entscheidung, extra den Radträger wieder anzuschrauben und die Bikes mitzunehmen!

Fahrradtour!

Denn der Radweg, auf dem wir gestern kurz fuhren, geht auch hier entlang Richtung Gardasee. Diese Richtung nehmen wir nun.
Nur um nach fünf Minuten schon am ersten Spielplatz halt machen zu dürfen. Aber der Spielplatz ist schön – sogar mit Seilrutsche – und die Aussicht auf die Felswände rundherum sogar noch schöner. So freut sich jeder.

zum Spielplatz!

Dann radeln wir nach Süden. Steile Kalkwände ragen rechts auf. Mäßige, aber schön grüne links. Unterhalb plätschert der Fluss, im Hintergrund ein malerisches Dorf. Dazu ist der Radweg eher ein Radhighway. Mit Markierungen, Hinweisschildern und Vorfahrtsregelung. Und Top geteert. Das ist gut, denn Sabine und ich gurken hier mit unseren alten, rostigen Stadträdern rum. Das kommt natürlich ziemlich understated zwischen den ganzen zig-k-Euro Boliden um uns herum. Wenigstens Mara kann mit ihrem neuen Mountainbike optisch mithalten.

Radhighway

Die einzig nennenswerte Steigung führt über einen Blockstrom, aber Mara kommt hoch und nun können wir auf der anderen Seite runter düsen.

an Weinhängen und Felsen vorbei

Ab und zu müssen wir allerdings über (Neben)Straßen fahren. Aber Tochter macht das Super mit ihrem neuen Rad und so machen wir die erste Pause erst nach 2/3 der Strecke an der Ponte Romane. Die übrigens keine römische Brücke ist, sondern aus dem Mittelalter stammt. Eigentlich noch nicht mal das. Aber egal, die Umgebung ist eh schöner als das Bauwerk und so rasten wir am Fluss, bauen Dämme und schmeißen Steine rein.

zur alten Brücke, die gar nicht so alt ist…

Weiter geht’s nun auf der anderen Seite über die kleine Straße. Direkt unterhalb der krassen Kalkwände, in denen ab und an Kletterer hängen. Mara ist beeindruckt, ich auch, habe ich doch sowas seit vielen, vielen Jahren nicht mehr gemacht und die Wände hier sind gigantisch.
Wir kommen wieder an den Campings von gestern vorbei. An der Straße war schon jede Ausweichstelle gnadenlos zugeparkt und auch hier sieht es noch ziemlich voll aus. Aber es hatte durchaus was Gutes, denn sonst hätten wir diese wunderschöne Radtour nicht gemacht.
Und da sind wir auch schon da, in Arco. Mekka der Kletterszene. So sieht es hier tatsächlich aus. Ein Kletterladen neben dem anderen, lauter junge Leute mit bunten Hosen und hochwertigsten Outdoorjacken. Wer hier keine Ortovox Teil trägt, ist bestimmt kein richtiger Kletterer.
Sind wir wohl nicht, aber wir gehen auch nicht in den nächsten Outdoorladen, sondern in die Eisdiele. Das Eis ist nicht mal teuer und sehr lecker.

Downtown in Arco

So gestärkt schlendern wir nun durch die hübschen Gassen, staunen über die Leute und landen schließlich auf dem Marktplatz. Nett, aber was nun? Ein Schild weist zum Castello. Mara ist natürlich gleich Feuer und Flamme. Also laufen wir die Stufen hoch.
Klar, eine Radtour reicht nicht, man muss noch gleich einen steilen Burgberg erklimmen. Steil ist es wirklich, aber wunderschön. Denn wir laufen am steilen Hang durch einen Olivenhain, durchsetzt mit Agaven. Und mit jeder Kehre wird die Sicht auf Arco und Richtung See besser.

aufwärts in mediterraner Flora

Schließlich stehen wir vor den Burgmauern. Nach wenig Eintritt auch gleich innerhalb. Tochter erkundet jeden Raum, wir die Aussicht.
So hat jeder was davon und wir schrauben uns immer höher. Der Turm auf der Spitze ist dann leider wenig spektakulär, vor allem, weil man ihn nicht besteigen kann. Das wäre mal eine Rundumsicht von da oben!

Mara erkundet jede Ecke

Aber auch so kann man sich nicht beschweren. Hohe Kalkwände, in die man nun von schräg oben hereinschaut, die Dachlandschaft des Örtchens und in der Ferne glitzert der Gardasee. Tolle Sache das!

tolle Aussicht von oben

Auf anderem Weg steigen wir in der Burganlage, die früher ein ganzes Dorf auf der Klippe war, wieder ab, noch an einem Wachturm vorbei und dann auf selbem Weg durch die Oliven, die übrigens gerade von Hand geerntet werden, hinab in den Ort.

pittoreske Altstadt

Die Läden haben nun zu, einige Daunenjacken sind auch schon unterwegs, Zeit für die Rückfahrt.
Dazu nehmen wir nun den Radweg direkt entlang der Sarca. Angenehm rollen wir nun durch die Wien und Obsthaine.

Die Aussicht von der Brücke

Klar, es geht mehr nach oben, fahren wir doch flussaufwärts. Aber für ihre sieben Jahre macht Tochter das ganz hervorragend. Am steilsten Stück, immerhin 20% laut Schild (ja ein Radweg mit solchen Schildern!), schieben wir dann, aber ab dem Gipfel sausen wir wieder dahin. Toll, dass wir im Frühjahr kurzentschlossen das tolle Mountainbike gekauft hatten!
Sogar noch im Hellen landen wir wieder auf dem Spielplatz von Beginn. Hier darf Mara nun die letzten Kräfte auspowern und mehrere Kilometer an der Seilrutsche zurücklegen.
Zurück am Camping wird es nun ruckzuck dunkel und ganz schnell ziemlich kalt. Macht aber nichts, denn wir sitzen nun schön im Warmen und terraformen den Mars (Allerdings nur im Brettspiel).
Stellplatz Camping Daino