Es ist grau und bedeckt. Vor allem aber kalt! Wir fahren zum Schloss Bürresheim. Dazu geht es sehr kurvig durch das Vulkangebiet. Logisch, dass wir erst dort auf dem schönen Parkplatz frühstücken. Jetzt kommt sogar die Sonne raus. Just als ich aussteige um ein Photo zu machen, ist sie wieder weg. Murphy.

Schloß Bürresheim

Schloß Bürresheim

Wir lassen uns Zeit, ein paar Autos fahren, ein paar kommen. Man kann das Schloss nur mit einer Führung besichtigen, ich frage mich, wann denn nun Führungen stattfinden?

oder doch Burg?

oder doch Burg?

Also gehen wir mal los und gucken. Man geht durch ein erstes Tor. Linkerhand liegt ein Kräutergarten, den man leider nicht betreten kann. Rechts die hohe Mauer der Burg. Sehr eindrucksvoll und auch recht schöne Architektur. Dann biegt man rechts ab und schreitet durch das zweite Tor. Hoch über uns droht ein Wehrgang, in der Decke sind Löcher um etwas auf uns drauf zuschütten. Die Burg war gut verteidigt. Später erfahren wir auch, dass die Außenmauern 2,50m stark sind! Nicht schlecht.

Gut gesichert!

Gut gesichert!

Wir erreichen durch ein weiteres Tor einen malerischen Innenhof, hinten links steht Kasse. Da schlendern wir mal hin. 8 Euro für uns alle und wir sollen schnell dahinten zur schwarzen Tür, die Führung hat gerade angefangen. Toll! Null Wartezeit. Die Leute, die wir nun antreffen, warten teils wohl schon länger, denn die sind an uns vorbei, als wir noch gemütlich am Frühstücken waren. Also mal Glück gehabt.

Unzerstört - drinnen darf man leider keine Fotos machen

Unzerstört – drinnen darf man leider keine Fotos machen

Es geht los in der so genannten Winterküche mit riesigem Kamin. Mit Holzeinfassung, ui, ui. Aber die Burg ist nie abgebrannt. Und zudem unzerstört, schon wieder, wie letzte Woche, oder letztes Jahr die Burg Eltz. Ah, die Burg Eltz war die Schwesterburg. Eine Schwester von hier heiratet jemand von dort usw. Und der Burgherr dort war Marechal unter Ludwig dem 14.. Er hat also die französischen Truppen hier befehligt und ist an seinen eigenen Burgen nonchalant vorbeimarschiert.

Daher ist hier alles original. Nichts hinzugefügt, alles von hier und echtes Inventar. Find ich gut. Eilean Donan Castle ist ja auch ganz schön anzusehen, aber eher ein wiederaufgebautes Disneyland, wie man sich im Anfang des 20. Jahrhundert eben so eine Burg vorstellte. Weiter werden wir geführt ins Schlafzimmer mit Baldachinbett. Zum Außenklo mit Dauerfrischluft. Zum Geschäftszimmer, zum Rittersaal und so weiter. Alles alt, gut erhalten und authentisch. Bis 1938 lebte der letzte Spross der Besitzerfamilie hier drin und verkaufte das ganze dann an den Staat. Allerdings sieht das ganze hier drin eher rustikal aus. Ist auch der Burgteil, erfahren wir. Aus dem 14Jh. teilweise. Mit den erwähnten dicken Mauern, Bergfried, Schießscharten und alles was dazugehört.

Schloss heißt das ganze nun, weil im 18. Jh. ein Barockteil angefügt wurde. Davon sehen wir zwar nur ein Zimmer, aber das unterscheidet sich dann doch deutlich. Verteidigung spielte jetzt keine Rolle mehr, sondern Repräsentation. Die Tapete im Salon kommt aus Cordoba, ist aus Ziegenleder und mit Gold und Silberstaub bepresst. Der Sekretär davor aus fünf verschiedenen Holzsorten mit Elfenbeininitarsien.

Die Sommerküche - draussen

Die Sommerküche – draussen

Nun landen wir wieder draußen, wo wir die Sommerküche mit dem 33m tiefen, ins Gestein getriebenen Brunnen bewundern. Witzigerweise standen hier früher zwei Burgen direkt nebeneinander, wobei die andere allerdings nur noch in Ruinen erhalten ist. Genau zwischen den beiden lief übrigens eine Kurgrenze.

Auf Wiedersehen

Auf Wiedersehen

Drinnen durfte man leider nicht fotografieren. Wir schießen draußen noch ein paar und passieren wieder die verschiedenen Tore.

Schon wieder Zeit zum Mittagessen. Wir blicken auf der einen Seite in den Wald, auf der anderen auf die Burg. Schön genug, also speisen wir gleich hier.

Dann fahren wir ein paar Kilometer, ich würde gerne noch ein wenig vulkanisches sehen. Wir landen in Bettenfeld und biegen zum Vulkanerlebnispark Mosenberg ab. Der Parkplatz dazu ist schön romantisch mit Angelteich, Picknickbänken, Pferden und Kühen drumherum.

Der Weg ist langweiliger als das Bild suggeriert...

Der Weg ist langweiliger als das Bild suggeriert…

Mara und ich stiefeln alleine los. Und unsere Geduld wird auf eine harte Probe gestellt. 1,5 km folgen wir nun einem langweiligen Kiesweg. Absolut langweilig, Mais, Feld und schließlich Wald ist zu sehen. Und es fängt auch noch an zu regnen. Tochter hat schnell keine Lust mehr. Wir wollen schon fast wieder umkehren, da entdecken wir drei Lavabrocken  in der Ferne. Okay dahin gehen wir noch. Und um die nächste Ecke.

Mara ist begeistert vom Lavafeld

Mara ist begeistert vom Lavafeld

sogar von der Aussicht

sogar von der Aussicht

Vor uns öffnet sich eine Vulkanaufschluss der Extraklasse. Links ein Hang in Rot, Braun und Ockertönen. Unter uns Lavageröll und hinten ein paar Erklärungstafeln. Tochter ist begeistert und ich erkläre ihr, wie die Lava bei der Eruption ausgeschleudert wurde und sich hier nun in Schichten ablagerte. Lavabomben in verschiedenen Größen liegen auch herum, das beeindruckt sie noch mehr, dass so große Steine aus Vulkanen rausfliegen. Unten ist ein kleiner Rund aus vulkanischen Gesteinen aufgebaut und schön erklärt.

schöner Aufschluß

schöner Aufschluß

Mit Erklärungen

Mit Erklärungen

Interessante Schichten

Interessante Schichten

Wir entdecken noch eine Schlotfüllung und schließlich das Endes des Geotops mit schöner Aussicht in die Eifel. Jetzt kommt sogar die Sonne raus. Toll, ist doch gleich alles viel schöner, ich mache alle Photos noch mal.

Geotop Mosenberg

Geotop Mosenberg

Der Rückweg gelingt gleich viel schneller, da Mara alle Photos ganz schnell der Mama zeigen will. In der Ferne sieht es schon wieder nach Regen aus. Wir verschieben den nahen Kratersee auf morgen.

 

Stellplatz Mosenberg

Stellplatz Mosenberg

Stellplatz: Parkplatz zum Vulkanerlebnispark Mosenberg, leicht schräg, schöne Landschaft drumherum +