Um kurz nach zwei sind wir in Maria Laach. Wir sind nicht liegen geblieben, vielleicht haben sie den Motor ja doch richtigrum eingebaut, haha.

Sind wir eben noch durch dicke Regenschauern gefahren, so zeigt sich das Wetter jetzt wieder sonnig. Dafür zieht man uns gleich mal 5 Euro Parkgebühr ab. Wir sind wohl an einer Sehenswürdigkeit von Weltrang angekommen! Diese lassen wir allerdings links liegen und wenden uns dem Seerundweg zu. 8 km ist dieser lang, es ist kurz vor vier, das sollten wir doch schaffen.

Laacher See

Laacher See

Die ersten Kilometer bis zum Campingplatz sind allerdings an Uninteressantheit kaum zu überbieten. Das Maar ist quasi nicht zu sehen, dafür sieht und hört man die Straße links um so deutlicher. Wir sind bereits ziemlich enttäuscht, aber man soll ja auf einer Wanderung die Eindrücke steigern. Schafft der Weg problemlos. Der Kiesweg führt ab dem Camping nämlich durch schönen Wald. Dann gibt es einen kleinen Pfad nach rechts, der zum vorher abgesperrten Seeufer führt. Jetzt kann man an diesem von kleiner Bucht zu noch kleinerer Bucht laufen. Tochter ist nun begeistert, füttert Enten mit Brombeeren, wirft Stöckchen und was auch immer.

Stöckchen werfen

Stöckchen werfen

Enten füttern

Enten füttern

Dazu scheint die Sonne, also alles gut. Wir kommen recht langsam voran, die Zeit vergeht. Irgendwann sind wir wieder auf dem Hauptweg. Die ganze Zeit hab ich nach den Blubberstellen gesucht, die es hier geben soll. Nichts, dabei habe ich Tochter versprochen, dass hier Blubberblasen aus dem See steigen. Doch plötzlich rieche ich etwas. Faule Eier? Schwefelwasserstoff! Ich schlage mich zum Seeufer durch, ja hier blubberts.

und Blubberblasen schauen

und Blubberblasen schauen

Von ganz unten

Von ganz unten

Tochter ist begeistert! Hier steigen überall im Flachwasserbereich Gasbläschen auf. Es blubbert sogar hörbar, aber nur ganz leicht riechbar. Hier steigt aus der Magmakammer (stark vereinfacht) unter dem Maar hauptsächlich CO² auf, vermischt mit etwas H²S. Ich versuche Tochter das zu erklären. Zumindest grob hat sie das verstanden, dass das aus ganz tief unter der Erde kommt.

Schön hier, doch die dunklen Wolken rücken näher.

Mofetten heissen die

Mofetten heissen die

Also weiter auf dem Rundweg. Ab und an stehen Tafeln, die das Vulkangeschehen um uns herum etwas näher bringen sollen. So sieht man einen alten Lavastrom, Ascheablagerungen oder eben die Blubberstellen, in Fachsprech Mofetten. Leider müssen wir uns wirklich beeilen, wollen wir nicht Nasswerden. Tochter findet das nicht so lustig, ist sie jetzt doch müde und angeblich tut ihr alles weh.

Einen Stollen finden wir noch. Hier haben die Mönche von Maria Laach schon im 12 Jh. einen 800m langen Tunnel durch das Vulkangestein getrieben, um Seewasser abzuleiten, und so von Hochwasser geschützt zu sein. Nicht schlecht. Die letzten Meter führt der Weg leider an der Straße entlang. Ich nehme Mara auf die Schultern und schnell, aber abgekämpft erreichen wir wieder unseren Parkplatz. Für die Abtei sind wir jetzt natürlich viel zu spät. Für zünftiges Essen reicht es aber noch und so fahren wir nach Mendig zum offiziellen Stellplatz (hinter dem Lavadom rechts) und laufen zum Vulkanbräu, wo wir gut und reichhaltig speisen.

 

Stellplatz: Offizieller Stellplatz von Mendig. Eben, kostenlos 24h, Strom per Automat, 200m zur Vulkanbrauerei o