Das sonnige Wetter hat uns leider verlassen. Es ist zugezogen. Das hält uns aber nicht davon ab, die Schneeschuhe zu packen. Wir wollen zum Sunnbüel, da soll man oben schön Schneeschuhlaufen können.

Nachdem wir 5 Minuten gelaufen sind, fängt es an zu schneien. Sehr schön – eigentlich. Denn wir stellen fest, dass die Berge um uns herum nun in den Wolken hängen. Wenn wir jetzt auf 1900 m fahren, ständen wir mitten in der Wolke – eher blöd. Der Schneeschuhtrail wird eh plattgelatscht sein und keine Herausforderung im meterhohen Neuschnee werden. Und ohne schöne Aussicht?

Tochter wollte eh wieder zum See. Nagut, dann fahren wir wieder zum See.

Neuet Tag – Neues Wetter

Gesagt getan. Obwohl heute Samstag ist, ist am Lift noch nicht mal eine Schlange. Entspannt fahren wir hoch. Auch oben ist deutlich weniger los. Allerdings brauchen wir heute nicht auf die Sonne zu warten. Es schneit nun kräftig, was der Landschaft einen komplett anderen Touch verleiht.

ganz andere Stimmung

Auf selbem Weg erreichen wir wieder den See. Doch zwei Dinge sind schon von oben als anders auszumachen: Es ist fast nichts los – und es gibt eine dritte richtig große Runde bis fast hinten an die Felswand.

Winter is coming

Die Damen schnüren die Schlittschuhe und skaten los, und ich sitze mal wieder rum. Ich beobachte die Leute vor mir. Viele absolute Anfänger, die teils so heftig aufs Eis krachen, das es bis zu mir vibriert. Aua

Eisimpressionen

Allerdings auch einige gute Leute. Ich schaue ganz genau, was man falsch und was man richtig machen kann. Also ins Gleiten kommen, bloß nicht in Rückenlage geraten. Am Anfang gerne die Arme als Ausgleichsmasse benutzen. Eigentlich gar nicht so schwer. Und auf den Schuhen der Anfänger sind große Größenangaben aufgedruckt.

fast alleine

Da muss es also irgendwo Schuhe zu leihen geben. Wenn nicht in dieser grandiosen Szenerie Eislaufen lernen, wo dann. Ich laufe mal hoch zum Restaurant. Ja, da kann man Schlittschuhe leihen. Frage ich mal ganz unauffällig ob sie auch Größe 47 haben. Haben sie bestimmt nicht, dann habe ich es wenigstens versucht. Ein Paar haben sie, sagt er, und es ist auch noch da. Nagut leihe ich es halt, der Rettungsdienst ist in der Schweiz ja gut organisiert.

Es sieht wenig benutzt aus und ist verdammt unbequem. Und die Mädels sind richtig erstaunt, dass ich das nun versuchen will. Wie war das, Gewicht nach vorne, skaten und gleiten, klappt ganz gut. Ich lege mich schon mal nicht hin. Und nach einer kleinen Runde traue ich mich auch Sabine loszulassen. Klappt!

Ich halte mich ganz gut und nun gehen wir alle drei zusammen die große Runde an. Wer hätte das gedacht dass ich mit Ü40 nochmal Schlittschuhlaufen lerne.

was eine Kulisse zum Eislaufen!

Aber in dieser Kulisse, umgeben von Berghängen, Felsabbrüchen und gefrorenen Wasserfällen, einfach ein Traum. Es schneit nun richtig heftig, was die Eisfläche noch stumpfer werden lässt. Aber es geht trotzdem gut und wie die Mädels versuche ich mal durch den tiefen Schnee zu fahren. Geht erstaunlich gut, dummerweise sind die Leihschuhe nicht wasserdicht.

Eiskletterparadies

2x mal die ganz große Runde drehen wir. Der See ist 1km breit und 1,6km lang, da müsste so eine Runde grob mal 3,5km lang sein, tolle Sache! Platt und durchgeschwitzt sitzen wir nun auf den Schlitten und vespern. 2 Stunden auf dem Eis, nicht schlecht. Mir werden auch abends Muskeln weh tun, von denen ich noch gar nichts wusste, verrate ich schon mal.

Markus fährt Schlittschuh – wer hätte das gedacht

Zeit zur Schlittenfahrt. Diesmal lenke ich, was dazu führt, dass wir tatsächlich einmal im Schnee landen. Könnte aber auch an unserer Geschwindigkeit gelegen haben. Ohne weitere Zwischenfälle gelangen wir nun aber rasant nach unten.

Das wäre genug für eine Tag. Aber wir haben unsere Langlaufski ja noch gar nicht ausgepackt. Um sechs ziehen wir tatsächlich nochmal los. Für Sabine und Mara haben wir die Ski dabei. Letztes Jahr hatten wir sie für Mara ja geliehen. Nun hat sie ihre eigenen. Damit ich sie unterstützen kann, laufe ich nebenher. Doch wäre gar nicht nötig gewesen. Nach kurzer Einweisung läuft sie mir eh davon und es klappt alles ganz hervorragend.

Auf der Nachtloipe

Ja jetzt stehe ich wieder da. Konnte man ja nicht wissen, dass es so gut klappt. Laufe ich mal kurz ins Dorf. Doch die Geschäfte haben wieder alle zu. Schade, kann ich gar keine Schlittschuhe kaufen, haha.

Nachts im Dorf

Naja, also wieder zurück zur Loipe. Die Mädels kommen gerade auf der zweiten Runde vorbei und haben Spaß. Unglaublich, und natürlich möchten sie auch die große Runde weiter oben auch noch drehen.

Schnell unterwegs sind sie

Ich kürze es ab. Sie laufen diese auch noch zweimal. Tochter steht auf ihren Langlaufski, als hätte sie noch nie was anderes gemacht, und die Abfahrten sind ihr nicht steil genug. Immerhin gibt es eine kleine richtig schön steile. Nicht gespurt. Kein Problem für Tochter, und im Endeffekt fährt sie zehnmal rauf – und wieder runter natürlich.

Tochter ist begeistert

Und das beste: Die Damen können auf ihren Langlaufskiern bis vor die Bustür fahren. Zwar ohne Spur aber Neuschnee gibts genug!

bis vor die Bustür kann man laufen!