Die Reiseziele werden nach anfänglicher Öffnungsrallye gefühlt täglich weniger. Unseren großen Sommerfamilienurlaub haben wir nun auch gecancelt und reisen demnächst wieder in Deutschland umher – damit Tochter nicht in Quarantäne muss. So haue ich meine Urlaubstage nun wieder mit dem Motorrad raus – gibt schlimmeres…

Meine Reiseroute

Nur auch da sind die Reiseziele eingeschränkt, und schon wieder in die Alpen ist etwas langweilig. Ich blättere durch meine Reisezeitschriften und wieder lasse ich mich von einem Bild flashen. Ein blau beleuchteter Kreisverkehr – in einem Tunnel! Da muss ich hin! Das ganze findet sich in Norwegen, immerhin im Süden. Nungut, dann kann ich mal testen wie bequem meine Sitzbank wirklich ist.

Die Anreise:

In der Tat, ich teste es… zwei Tage später reite ich in einem Husarenritt gen Norden. Aus Zeitmangel denn arbeiten muss ich ja auch noch an einem Stück. 11 Stunden Autobahn, inklusive Regenguss nach zehn Minuten Fahrt und Vollsperrung mittendrin … und schon bin ich in Hirtshals. Vor drei Jahren war ich hier schon mal, jetzt gehts leider nicht nach Island sondern ‚nur‘ nach Norwegen.

Warten auf die Fähre

Reisen zu Zeiten der Pest: Ich bin vor der dänischen Grenze tatsächlich etwas nervös! Denn man darf zum Transit rein, hab ich extra nachgelesen. Aber nur ohne Krankheitsanzeichen. Und da ich jetzt seit 8 Stunden in nassen Klamotten fahre, habe ich einen etwas rauen Hals. Der vor mir wird raus gewunken, ich nicht!

Ausfahrt – das Top Wetter sollte mich noch lange begleiten…

Die Fähre hat drei Stunden Verspätung, wusste ich aber schon. So bin ich zur richtigen Zeit da und darf bald drauf. Immerhin besser als zwei andere Reisende, die ich später treffe. Denen wurde die Fährfahrt während sie schon anreisten gecancelt. Daraufhin mussten sie in Dänemark zurück zur großen Brücke und durch Schweden, aber durften dort nicht übernachten. Also mussten sie 18h durchfahren, sonst hätte man sie nicht reingelassen – Reisen zu Zeiten der Pest halt…

Gen Norden

Das Schiff braucht auch noch ne Stunde länger als geplant, so bin ich statt um halb neun um halb eins in Norwegen. Aber ich bin da. Auch hier werde ich nicht rausgewunken, sondern das spanische Wohnmobil vor mir. Was denen wohl blüht? Spanien ist in Norwegen auf rot gesetzt. Germany nur auf gelb … schrieb ich schon? Reisen zu….

Man beschäftigt sich mit Dingen, die man vor einem halben Jahr nicht für möglich gehalten hätte.

Aber nun gut, die Anreise ist fast geschafft. Um halb zwei komme ich am Campingplatz an. In der Nacht wohlgemerkt. Immerhin gibts kein Tor. Ich schiebe meine Maschine auf den Platz, baue das Zelt auf und schmeiße mich rein – Gute Nacht.

Camping Sandnes