Die Front hat sich wieder verzogen und hat uns kühle Temperaturen hinterlassen. Ansonsten ist der Himmel wieder makellos blau!
Da wollen wir doch nicht meckern und nochmal das Wetter nutzen. Eine der Tafeln am Wanderparkplatz wirbt für den Ameisenpfad: Viele Stationen im Wald für Kinder mit Kletterbäumen, Parcour und sonstigem. Und diesen Rundweg kann man mit der Runde durch die Rötenbachschlucht erweitern. Wunderbar, da sollte doch für jeden etwas geboten sein. 3,6 Kilometer ist der Kinderweg lang, die gesamte Tour wohl 10,6.
Zuerst marschieren wir wenig spektakulär am Feldrand entlang, etwas später dann schon im dunklen Nadelwald. Die Stationen entpuppen sich vorerst als Info-Schilder. Das finden die Kids nicht so toll.
Dafür hat Sabine ihre GPS-App angeschmissen, denn zum Ameisenpfad gehört ein Multilevel Cache.
Naja etwas hoch gegriffen, aber die Kinder müssen einfachste Fragen beantworten und das führt zum nächsten Versteck.

Ameisenweg – es staubt gewaltig

Dummerweise müssen wir nun einen Schotterweg entlanglaufen. Und hier fahren schwere LKW und stauben uns ein – obwohl sie extra langsam machen. Es war wohl zu trocken die letzten Tage. Die Laster bedienen die Baustelle der Schwarzwaldbahn, die wir später noch näher begutachten können.

Lauschig am Talgrund lang

Zum Glück biegen wir bald ab und laufen nun durch ein romantisches Flusstälchen. Es ist der Rötenbach, der alsbald die genannte Schlucht eingräbt. Doch hier noch nicht und bei schönstem Sonnenschein wandern wir entspannt dahin. Die Romantik wird nur ab und zu durch einen in der Ferne vorbeidonnernden Laster getrübt, dessen Staubfahne auch hier unten noch zu sehen ist.

 

Der Biber wars!

Dummerweise bleibt der Cache hier unauffindbar. Zu dumm, die Laune der Kids ist sowieso nicht die beste weil von dem versprochenen Parcour, den Kletterbäumen und ähnlichem nichts zu sehen ist. Dafür aber jede Menge Ameisenhügel. Wirklich jede Menge …

netter Weg durch die Schlucht

Die Laune sinkt noch etwas, als wir verkünden auch noch durch die Schlucht wandern zu wollen. Doch der Weg selber wird nun bald schon immer spannender. Eine bemooste enge Schlucht bildet sich, durch die wir nun hindurchlaufen. Der Pfad geht auf und ab, mal rechts und links des Wassers. Über Holzbohlen und kleine Brücken hinweg.

fast ein Hexenhaus

Das gefällt den Kindern und als dann noch ein richtiges Hexenhaus auftaucht sind alle begeistert. Wir auch, denn diese Schlucht ist wieder mal so ganz anders als die vorherigen. Und eigentlich die schönste mit dem kleinen Bächlein und dem ganzen Moos.

noch durch den Wald

Irgendwann gelangen wir zur Mündung des Rötenbach in die Wutach. Ein idealer Platz zum Mittagspause machen. Das machen wir dann auch, es gibt sogar Bänke und für die Kurzen einen Naturabenteuerspielplatz mit Balancierbaumstämmen zu Inseln und so weiter. Nicht falschverstehen, reine Natur, nix gebautes …

wieder zur Wutach

Doch irgendwann müssen wir uns loseisen. Steil steigen wir nun zum Aussichtspunkt Hörnle an. Dabei unterqueren wir die Eisenbahn und sehen, was für eine Riesenbaustelle das ist. Die Gleise sind komplett abgetragen und werden wohl auch noch neu gemacht. Zusätzlich zur Elektrifizierung, deren Fundamente wir sehen.

Die Monsterbaustelle

Am Hörnle gibts unten eine kleine Bank und weiter oberhalb ganz bequeme große mit Rückenlehnen. Wir probieren beide aus, das haben wir uns verdient. Wir sind jetzt seit 8 Tagen jeden Tag gewandert, fast immer zweistellig. Tolle Leistung von Tochter!
Der Blick von hier oben führt über das hellgrün der Felder zum Dunkelgrün der Bäume in den Schluchten zum Weiß des Feldbergs im Hintergrund.

Aussicht bis zum Feldberg

Entsprechend lange verweilen wir hier, um dann das letzte Stück anzugehen. Das führt leider langweilig übern Forstweg. Dafür nimmt die Ameisenhügeldichte wieder zu.
Bald gelangen wir wieder zum gleichnamigen Rundweg. Wieder ein kurzes Stück Baustellenpiste dann dürfen wir rechts ins Krebstal abbiegen.

Krebsbach

Wieder ein schnuckelige, kleine Schlucht (Schlüchtchen). Hier sollen Krebse im Wasser leben. Nach Hinweisschild sollen diese bis zu 25cm lang werden. Soll das ein Witz sein? Stellenweise ist das Bächlein noch nicht mal so breit. Vielleicht meinen die 25mm? Nach geduldigem Schauen entdecke ich nämlich einen Flusskrebs. Und der hat noch nicht mal 20mm.
Wir halten nach Caches Ausschau. Die anderen waren so prägnant (=einfach) versteckt, das müsste doch aus so gehen…
Ganz oben am Waldrand finden wir tatsächlich einen. Na also kann das wenigstens weitergehen. Noch etwas weiter kommt dann der Kletterwald. Öhem also, naja. Ein Baumstamm längs und ein paar Baumklötze plus eine Fichte die man 2m er´klettern‘ kann, das wars. Die Kinder nehmens schon fast mit Humor … Es ist ja nett überhaupt so was zu machen, aber dann sollte man es oben nicht so vollmundig ankündigen, als gebe es 10 Stationen mit Action.
Nach soviel wandern wollen wir einkehren, haben wir schon seit Tagen nicht mehr gemacht. Wir latschen dazu weiter in den Ort Rötenbach. Die Erfahrungen unserer Freunde mit der Pizzeria waren nicht ganz so gut, aber es gibt noch eine zweite Kneipe.
Die besuchen wir nun noch (https://www.hochschwarzwald.de/Gastronomie/Ausflugslokal-Zu-s-Bierhanse) und stärken uns mit Pils und einmal die Speisekarte rauf und runter.