Wir waren schon lange nicht mehr wandern. Machen wir das doch heute mal. Da würde sich doch glatt die Wutachschlucht anbieten, denn die liegt gleich vor der Tür.
Heute biegen wir rechts ab statt links, und begehen den oberen Teil der Wutachschlucht. Ähnlich und doch wieder anders zeigt sich dieser Schluchtabschnitt heute. Romantisch mäandert die Wutach im Tal. Zart grün ist es am Talgrund, während die Bäume noch winterliches Braun zeigen.
Der Weg führt uns teils am Fluss entlang, teils hoch darüber. Im ersten Teil oft an schönen Kalkwänden vorbei. Von hier bieten sich tolle Tiefblicke zum Wasser und in die Bäume.
So wandern wir recht abwechslungsreich die Schlucht hinauf. Wir passieren einen Wasserfall, der sich durch Kalkablagerungen immer weiter aus der Wand herausschiebt – interessant.
Nach ein paar Kilometern erreichen wir das ehemalige Bad Boll. Hier gab es ein Kurbad aus dem 18. Jhd. Doch außer einer baufälligen Kapelle ist davon leider nichts mehr zu sehen. Schade, dann ziehen wir halt weiter. Doch leider geht der Weg nun ganz anders als die Karte es zeigte. Einen langweiligen Forstweg stapfen wir nun hinauf.
Warum zeigt sich allerdings bald, denn am anderen Ufer entdecken wir eine gigantische Hangrutschung. Da liegt wohl der alte Wanderweg drunter.
Laut einem anderen Wanderer ist der Hang noch immer instabil und so wird diese langweilige Umleitung wohl erst mal bleiben.
Doch bald stoßen wir wieder auf den Hauptweg, der deutlich schmaler und spannender durch den dunklen Wald führt. Von einer alten Siedlung entdecken wir überhaupt nichts mehr, dafür noch ein paar römische Wegsteine.
Hier im letzten Abschnitt vor der Schattenmühle senkt sich der Pfad ganz hinunter bis zum Wasser. Hier zeigt sich die Wutach gar nicht wütend, sondern sehr zahm und romantisch. Über grüne Wiesen und durch romantische Wäldchen halten wir jetzt auf die Mühle zu.
Guter Plan, doch leider geht er nicht ganz auf. Als wir abgekämpft dort ankommen stellt sich heraus: Ruhetag!
Sowas, dabei ist richtig Betrieb hier. Wir hatten heute Morgen eines der Womos hier deponiert. So können wir jetzt das zweite abholen.
Für morgen haben wir noch gar keinen richtigen Plan. So gondeln wir jetzt zum Stellplatz in Löffingen zum Entsorgen. Doch der ist zum einen am AdW und zum anderen gibt es hier kein Wasser. Wohl erst ab Mai, dann darf man hier auch 13 Euro zahlen um ziemlich hässlich beim postmodernen Waldbad zu stehen.
Wir fahren also weiter und landen beim Wanderparkplatz Rötenbach. Mit schöner Sicht auf Feld und Flur stellen wir uns nun hier mit der Nase in den Wind. Das Wetter hat heute gehalten, aber jetzt erreichen uns die Ausläufer der gewaltigen Gewitterzelle über dem Rheingraben. Es weht also ordentlich und richtig kalt noch dazu. Fensterwetter würden die Isländer sagen.
Stellplatz: Wanderparkplatz Rötenbach