Wieder werden wir von Sonnenschein geweckt. Das nimmt ja keine Ende mit dem schönen Wetter, da müssen wir unbedingt was daran ändern. Machen wir auch, wir fahren nämlich nach Hause… Unten im Heritage Center von New Lanark waren wir schon mal vor einigen Jahren. Aber vielleicht ist das für Mara inzwischen interessant. Also laufen wir runter zu den Gebäuden. New Lanark ist ja ein Masterpiece der industriellen Revolution. Hier wirkte der Sozialreformer Robert Owen. Man kann verschiedene Dinge besichtigen, wie alte Wohnräume aus verschiedenen Zeiten, den kleinen Gemischtwarenladen, wo die Arbeiter damals zu verträglichen Preisen einkaufen konnten, Robert Owens Haus und die Produktionsstätten. Dazu gibt es eine geisterbahnähnliche Fahrt durch eins der Gebäude.

New Lanark - Zeitzeichen der industriellen revolution in England

New Lanark – Zeitzeichen der industriellen revolution in England

Nur sehen wir das alles heute nicht. Tochter meint, bei dem schönen Wetter möchte sie nicht hineingehen, sondern lieber zu den Wasserfällen wandern, die da ausgeschildert sind.

Zu Hochzeiten lebten und arbeiteten hier mehrere tausend Menschen

Zu Hochzeiten lebten und arbeiteten hier mehrere tausend Menschen

Das können wir machen, wir haben beides schon gesehen und nochmal draußen bewegen vor der langen Auto- und Fährfahrt ist doch schön.

eines der Wasserräder ist rekonstruiert

eines der Wasserräder ist rekonstruiert

Zuerst schauen wir trotzdem noch etwas die gut restaurierten Gebäude der alten Arbeitersiedlung (und Fabrik) an. Zuerst wurde hier übrigens nur Wasserkraft verwendet. Eine des riesigen Räder ist wieder instandgesetzt und zu bestaunen. Über ein Unzahl an Transmissionsriemen wurden dann die Webstühle und sonstiges angetrieben. Am Ende der langgestreckten Gebäude finden wir den Pfad am Clyde entlang. Am Eingang kann man sich sogar einen schön gestalteten Flyer mitnehmen.

heute gut saniert und schön gelegen

heute gut saniert und schön gelegen

Jetzt laufen wir durch sonnendurchfluteten Wald. Und bald ganz nah neben dem Fluss über einen Bohlenweg. Dann passieren wir das Wasserkraftwerk. Dahinter wird leider der Fluss sehr viel flacher, denn das Kraftwerk zwackt bestimmt 90 Prozent des Wassers ab. Trotzdem schön, denn nun schaut man auf den felsigen Untergrund der ersten Stromschnellen.

Doch wir gehen wandern

Doch wir gehen wandern

Am Aussichtspunkt zum Corra Linn schauen wir auf Felsstufen, von denen dekorativ das Wasser schießt. Allerdings in überschaubarer Menge, das Kraftwerk erwähnte ich ja schon…

und schauen den River Clyda

und schauen den River Clyda

An Lady Mary’s Quelle – die kaum noch zu erkennen ist – vorbei, erreichen wir recht bald schon Bonnington Linn. Wenig Wasser aber schöne Felsen. Mara ist allerdings sauer, da das Wasser zu weit weg ist, sie hatte sich den ‚Wasserfall‘ viel größer und näher vorgestellt und wäre gerne mit den Füssen reingegangen.

und seine Stromstellen an

und seine Stromstellen an

Die paar Meter bis zur alten Eisenbrücke legen wir dann auch noch zurück, obwohl wir es etwas eilig haben. Diese ist auch von Lady Mary und leider seit dem auch nicht mehr renoviert, sodass jetzt nur noch ein paar Eisenrippen in den blühenden Busch raent. Pittoresk auf jeden Fall.

Mary's Brücke ist in schlechtem Zustand

Mary’s Brücke ist in schlechtem Zustand

Nun schnell zurück, denn die Fähre wird nicht auf uns warten. Tochter weiß, dass es wichtig ist und schreitet tüchtig aus. Schnell sind wir wieder am Kraftwerk und dahinter stößt der Weg ja ans Wasser. Hier darf sie mit den Füssen endlich rein, was sie wieder etwas besänftigt. Noch schneller sind wir wieder zurück in New Lanark, springen ins Auto und düsen südwarts. Klappt alles, kein Bank Holiday mehr, kein Stau, um 3 erreichen wir Newcastle und die Fähre.

Hier regnet es nun bei 15 Grad. Ist ja auch England, da ist das Wetter ja nie gut, oder? Oder man will uns den Abschied leichter machen. Das war nämlich (wieder) ein toller Urlaub in Schottland. Mit einem Wetter, wie wir es noch nie hatten. In drei Wochen nur 3 Regentage, ein paar mit Schauern nur kurz zwischendurch und den Rest Sonnenschein soweit das Auge reicht. Zudem haben wir auch noch ein neues, tolles Ziel angesteuert, die Shetlands, was sich trotz der hohen Fährkosten gelohnt hat. Und Islay war auch wieder toll, weil ich es dieses mal geschafft habe, so viele unterschiedliche Whiskysachen zu buchen und erwähnte ich schon das Wetter?