Wir stehen ganz vorne. Und ganz unten. Was bedeutet das? Wir sind das fünfte Auto, welches die Fähre verlässt. Super, denn wenn wir früh genug rauskommen, klappt der Plan zum Glamis Castle zu fahren.
Klappt, denn da wir unter den ersten sind ist am Zoll noch keine Schlange. Und er winkt uns nach dem Ausweise checken einfach durch. Auch er muss über Maras Ausweis lachen. Da mussten wir nämlich damals im zarten Alter von wenigen Wochen ein biometrisches Foto für sie machen. Und das sieht zum einen lustig aus und hat zum anderen nicht viel Ähnlichkeit mit unserem Vorschulkind. So fahren wir schon 20 Minuten nach Anlegen auf dem Motorway nach Norden, links natürlich. Vier Stunden düsen wir nun mehr oder weniger geradeaus in diese Richtung und erreichen ein schmiedeeisernes Tor.
Sehr vielversprechend, da fahren wir doch mal rein. Ein Kassenhäuschen stoppt uns schnell, 11 Pfund pro Person, wussten wir aber schon und schockt uns nicht mehr. Aber die Dame ist sehr nett denn sie stuft Mara einfach noch als Vierjährige ein, was uns 8 Pfund spart.
Eine tolle, endlose Allee fahren wir nun entlang. Das riesige Schloss direkt vor uns am Ende der Baumreihen. Auf dem Coach Park direkt daneben ist noch genügend Platz und lädt zum Mittagessen ein.
Während wir essen, kommt sogar die Sonne raus! Toll, naja, das Thermometer zeigt leider nur 12 Grad an. Aber Sabine checkt das Wetter zuhause: 14 Grad und Regen…na da müssen wir uns hier nicht grämen.
Nun besuchen wir das Schloss. Dies ist noch in Privatbesitz von Lady und Lord Strathmore. So ist nur ein kleiner Teil des gewaltigen Anwesens zu besichtigen. Und leider darf man innen mal wieder nicht fotografieren. Schön ist es trotzdem. Man muss mit einer Führung durchgehen, bekommt aber zusätzlich noch einen Zettel in Deutsch. 11 höchst unterschiedliche Räume bekommen wir gezeigt. Verschieden alte Teile des Schlosses von der dunklen romanischen Krypta über barocke Säle bis zur eigenen Kapelle. Schönes Inventar mit geschnitzten Möbeln, erlesenem Geschirr und so weiter. Hier lebte die Queen Mum und hier wurde auch Prinzessin Margaret geboren.
Das findet Tochter alles ziemlich spannend, und die Räume auch sehr toll. Nur die langatmigen Erklärungen, von denen sie kein Wort versteht, findet sie extrem langweilig.
Also schönes Schloss, das besonders viel Herrschaftlichkeit ausstrahlt. Dazu gehört natürlich auch ein Park mit Garten. Den besuchen wir anschließend. Wir umrunden dazu einmal das Schloss und stoßen zuerst auf den Tierfriedhof. Der kann allerdings gar nicht mit dem an den Fischerdörfern letztes Jahr mithalten. Also weiter und gleich in den Italian Garden. Ein von hohen Hecken umsäumter und ornamentaler Garten. Er ist windgeschützt und jetzt scheint die Sonne durchgehend, das kann man aushalten.
Durch das Arboretum mit uralten und riesigen Nadelbäumen gelangen wir an den River Dee und darüber hinweg in den Walled Garden. Dies war früher der Küchengarten und ist daher mit Mauern umgeben um Viehzeugs aber auch den kalten Wind draußen zu halten. Zusätzlich finden sich an der hinteren Mauer auch noch riesige Gewächshäuser.
Und da werden auch jetzt noch Nutzpflanzen gehegt. Unter anderem wächst da sogar Wein unter Glas!
Zurück wandern wir am kleinen Bachlauf entlang, über eine alte Steinbrücke hinweg und sind schon wieder am Schloss. Toll, nur 36 Stunden vergangen, und schon sind wir mitten in Schottland!
Auf bekanntem Weg fahren wir nach ausgiebigem Spielplatzbesuch jetzt zum nächsten … Spielplatz! An Fettercairn mit dem monströsen Tor und dem schönen Dorfplatz vorbei (da waren wir letztes Jahr) wieder über den Pass.
7 Grad sind es hier oben und der Wind pfeift. Wir steigen noch nicht mal aus. Letzte Woche haben wir noch bei 25 Grad in Luxemburg geschwitzt, das ist uns echt noch zu kalt, wir brauchen noch etwas zum Umgewöhnen. 16 Prozent geht es übrigens teilwiese rauf zum Pass. Vom Gegenverkehr hat aber jemand wohl noch nie von der Technik des Motobremsens gehört, es stinkt für ein paar Kilometer so gewaltig nach Bremse, dass ich schon Sorge habe. Auf der anderen Seite tuckern wir dann mit 14 Prozent wieder runter, mit Motorbremse übrigens…
Zum nächsten Spielplatz schrieb ich eben, denn da morgen unsere Fähre in Aberdeen geht, bewegen wir uns schon mal in deren Nähe. Und da bietet sich doch Banchory an. Schön stehen unter hohen Bäumen neben Spielplatz, da ist doch für jeden was dabei.
Und der Spielplatz ist seit letztem Jahr sogar stark erweitert worden, stellen wir fest! Jetzt gibt’s eine tolle 3D Schaukel und vor allem eine Doppelseilbahn. Tochter ist begeistert und so nutzen wir noch die Zeit bis zum Sonnenuntergang mit Spielaktivität.
Stellplatz: Banchory, Station Road am großen Spielplatz unter Bäumen (schon wieder vergessen ein Foto zu machen)