Die Bikes sind gepackt. Jeder mit zwei Koffern, Gepäckrolle und Tankrucksack. Dabei haben wir nur drei Wochen Zeit. Und oben drauf thronen jeweils noch die Geländereifen, die wir erst am Ziel aufziehen wollen. Es ist März, es ist kalt und so schöne Dinge wie Griffheizung haben wir natürlich nicht.
Dafür sind wir motiviert bis in die Haarspitzen und donnern mit den Twins nach Süden. Immerhin haben wir wettertechnisch Glück: Es bleibt weitgehend trocken. Und das weitgehend findet genau dann statt, als wir in irgendeinem französischen Supermarkt einkaufen. So essen wir unterm Marche-Dach und warten ab, bis das Unwetter weitergezogen ist.
Bis in die Pyrenäen kommen wir heute. Wir sparen Zeit und Geld, denn wir fahren von irgendeinem Parkplatz einfach durch den Straßengraben ins Gelände und bauen hinter ein paar Büschen unser Zelt auf – es ist eh dunkel.
Wir pennen natürlich solange, dass es morgens erstens schon hell ist, wir aber immerhin zweitens auch plötzlich die phänomenale Aussicht bewundern können. Obwohl wir nun weithin sichtbar sind, behelligt uns keiner.
Bald fahren wir weiter, Mautstelle um Mautstelle weiter nach Süden. Das Wetter ist Top, die Autovia langweilig, die Twins surren zuverlässig. Die einzige Abwechslung sind die dauernden Bezahlautomaten. Bald kommen wir auf die Idee, nebeneinander in die Kreditkartenspur zu fahren. Wieder bisschen Geld gespart.
In Almeria nehmen wir die Fähre. Die stellt sich als echter Seelenverkäufer heraus. Der Seegang ist heftig, die Toiletten kaputt. Die Soßen aus dem Örtchen schwappen dann auch bald über und laufen quer unter den Sitzplätzen durch. Also immer schön Füße hochhalten – echter Abenteuerurlaub eben…
Nach wenigen Stunden landen wir in Melilla an. Das liegt zwar in Afrika, ist aber spanische Enklave. Wir stellen uns in die Grenzschlange, werden aber von einem Typen gleich rausgewunken und nach vorn dirigiert. Schön, trotzdem gehts nicht besonders schnell, ihr kennt Asterix Passierschein A38?
Doch irgendwann rollen wir über die Grenze. Ein hoher Zaun, ein Tor und endlich sind wir in Marokko.
Wir haben von wilden Haschverkäufern an der Grenze gehört, also halten wir uns lieber gar nicht erst groß hier auf. Die ersten Typen rennen auch schon auf uns zu…
Doch wir biegen nun nach Westen ab, Richtung tunesische Grenze – auf ins Abenteuer.