dahinter das Castle

Wir können uns tatsächlich nicht mehr erinnern, ob wir schon mal im Linlithgow Palace waren. Da auch gestern kein Dejavue eintrat laufen, wir heute morgen dann mal hin um hineinzugehen. Sogar tagsüber hoppeln die Kaninchen vor dem Castle herum.

im hellen lassen sich die süssen Mini-Kaninchen sogar fotografieren

Viel Eintritt später stehen wir in einem eindrucksvollen Innenhof. Fünfstöckig ragt das Schloss um uns herum auf. Leider ist der Stammsitz der Stuarts nur noch eine Ruine. In der Mitte finden wir einen eindrucksvollen Brunnen voller Figuren.

extravaganter Brunnen im Zentrum

Tochter hat eine Burgrallye in die Hand gedrückt bekommen und darf nun Einhörner zählen.

vielstöckig und riesengroß

Danach streifen wir durch die Burg. Gar nicht so einfach. Mara soll verschiedene Dinge und Räume finden, aber es gibt keinen Grundriss. So steigen wir treppauf, treppab durch gefühlte hundert Räume und 20 Treppenhäuser. Unglaublich wie verwinkelt dieses Gebäude ist!

das ist mal ein Kamin!

Auch der Keller ist mehrstöckig, es gibt zwei riesige Küchen und einen noch viel größeren Rittersaal. Ja, die Stuarts lebten hier auf großem Fuß, bevor sie in Ungnade fielen. Denn die ganze Geschichte von Maria Stuart wird uns hier nahegebracht, inklusive ihrem Ende, was Tochter aber gar nicht so mitnimmt.

Mary Stuart, ist wohl lange her, den Spinnweben nach zu urteilen

Wir haben nach unzähligen Treppchen und Gänge nun bald jeden Raum erkundet. Aber die Stufen zu Margaret Chamber soll Mara noch zählen. Nur wo ist diese Kammer?

hundert Gänge und Treppen

Natürlich oben auf dem höchsten Turm. Da waren wir eben schon, aber haben die Kammer nicht erkannt. Also steigen Tochter und ich halt nochmal rauf, wir sind ja sportlich. Es sind übrigens 139 Stufen bis da oben hin.

139 Stufen Aussicht

Immerhin ist hier oben die Aussicht wunderbar. Auf Küste und Meer und die mittelalterliche Stadt.

in der alten Kirche

Im Anschluss besuchen wir noch die St. Michaels Kirche. Warum sie ein hässlicher Stahligel krönt, ist nicht klar, aber im Inneren besticht sie durch schlichte Größe und wunderbare Glasfenster. Sabine bekommt sogar ein Infoblatt über die Kirche in die Hand gedrückt.

tolle Fenster

Durch den Ort laufen wir nun zum Auto zurück. Eigentlich wollten wir noch zum Museum im Annet House. Doch die Tür ist geschlossen und im Inneren stehen Umzugskisten. Google weiß dann auch, es ist ‚dauerhaft geschlossen‘.

stimmungsvoller Friedhof

Geöffnet hat aber daneben der Fisch und Chips Laden. Die Mülleimer am See waren vollgestopft mit den Schachteln aus diesem Laden, also muss der ja gut sein…

Morgendliche Idylle

Wir machens wie alle anderen und setzen uns auf eine der Bänke am Ufer und futtern riesige fettige Haddocks und Chips dazu. Das darf auch mal sein. Und sogar Tochter schmeckts.

Ein paar Kilometer weiter fahren wir nun durch ein Hochhauswohnviertel. Welch seltsame Umgebung für ein stattliches Herrenhaus, aber bald erreichen wir einen schicken Park und Parkplatz. Hier sind wir richtig, das Callendar House steht auch schon gleich unterhalb.

Callendar House

Vor vielen Jahren waren wir hier schon und haben es in guter Erinnerung. Tatsächlich ist der Eintritt immer noch kostenlos! Auf drei Stockwerken sind hier verschiedene Aspekte der schottischen Geschichte erläutert.

mit alter Gutsküche

Am eindrucksvollsten ist die Küche von 1820. Liefen bei unserem letzten Besuch tatsächlich einige Mitarbeiter in Kostümen herum, die die Druckerei bedienten und das Uhrmacherhandwerk zeigten, so ist nun immerhin noch diese Küche besetzt.

schön aufbereitet

Die Dame darin zeigt Tochter alle möglichen Gerätschaften, wie man damals kochte. Mara staunt und freut sich ein wenig, dass wir es heute einfacher haben. Um den großen Topf (aus Paris übrigens!) zu heben, brauche selbst ich zwei Hände. Dabei ist noch nicht einmal etwas darin…

Kiloschwere Töpfe Made in Paris

Direkt neben dem 600 Jahre alten Haus steht ganz neuzeitlich eine Rutsche. Die wird jetzt von Tochter entdeckt. Und wenn ich Rutsche schreibe, dann meine ich Flying Fox, wir lernen jetzt ja english. Jedenfalls geht das Ding gut ab.

Druckerei

Wir sitzen in der Sonne auf einer Bank. Schauen auf schicke Parklandschaft und aufs Herrenhaus und warten darauf, dass Tochter keine Lust hat. Zum Glück ist die Aussicht gut, denn sie gibt erst nach mindestens hundert Durchgängen auf. Das Haus hat inzwischen schon längst zu (erwähnte ich schon die exquisiten englischen Öffnungszeiten?), aber der Park ist noch länger geöffnet.

auf zum Natural Play Trail

Tochter ist dann auch ganz begeistert, dass wir einen Kids Natural Play Trail durch das nahe Arboretum entdeckt haben.

Waldfernseher

Den laufen wir natürlich gleich ab. Balancierstangen, Stufen und weiteres im schönen Wald. Exotische Bäume stehen hier herum. Zum Beispiel auch Mammut Bäume. Und da sie schon vor über hundert Jahren gepflanzt wurden, haben die Seqouias schon eine stattliche Größe erreicht.

im Arboretum

Der Trail trifft am unteren Ende auf einen großen Spielplatz. Tja, da gehen wir da eben auch noch hin.

schöne Schnitzereien am Spielplatz

Doch ein Flyer hat mir noch einen kleinen Walk verraten. Der führt durch die Callendar Woods. Da würden wir gerne noch ein wenig wandern, denn viel bewegt haben wir uns noch nicht. Also gut, Tochter überredet und schon laufen wir durch den oberen Teil des Waldes.
Dieser ist leider aber ein recht ’normaler Wald‘ ohne Seqoias und Co. Dafür ist das Wetter gut und der Weg schön angelegt.
Als Motivationsziel für Tochter hatten wir uns das ein paar hundert Jahre alte Mausoleum oben im Wald gedacht. Doch es war mal schön, heutzutage wurde es leider zur Sprayfläche und zur Müllhalde degradiert.

ein schönes Anwesen – und kostenlos!

Wir umrunden noch den See und schon sind wir wieder zurück. Schnell ins Auto und nach Norden gedüst. Richtung Highlands geht es nun. Rechts und links blühen die Bluebells und der Ginster. Wunderbar, auch die alten Dörfer, die wir durchqueren. Wir wollen eigentlich zum Loch Katrine, auch wenn uns der Tourirummel dort gar nicht so zusagt. Außerdem haben wir alle Hunger. Also biegen wir kurzentschlossen am Loch Venachar ab und stehen etwas schief mit schönster Aussicht auf den länglichen See.

Mobiles Haus am See