Blauer Himmel, Kaiserwetter. Und darüber hinaus noch angenehme Temperaturen, Dabei ist übermorgen schon November! Wir geben Arco nun nochmal eine Chance, nachdem es am Samstag so überfüllt war und nervig. Vielleicht ist ja Montag morgen weniger los? Es ist! Pro forma fahren wir auf den Parkplatz und an den zehn Womostellplätzen vorbei. Und da ist tatsächlich einer frei. Und auch noch der schönste direkt am Fluss! Sekunden später stehen wir schon drauf.
Etwas länger dauert die Auseinandersetzung mit dem Parkautomaten. Er nimmt nur Wireless Karten. Aber meine drei verschiedenen leider nicht. Oder Bargeld. Nachdem ich mehrere Minuten rumgedrückt habe (so ein schöner Stellplatz, da lasse ich mich doch nicht von so einem doofen Automaten ausbremsen), öffnet endlich der Bargeld Schlitz. Er nimmt nur Münzen, aber ich habe glücklicherweise 10 Euro in Münzen.

irgendwo da wollen wir hoch

Nun können wir entspannt unser Zeugs packen und loslaufen. Wir wollen heute den Klettersteig zum Colodri machen. Die Wand vor uns sieht eindrucksvoll aus, aber der Steig soll anfängertauglich sein. Also genau das richtige für Tochters ersten Klettersteig: Kurz, supergesichert und angenehmes Wetter.

doch erst im Wald

Gegenüber dem Camping Arco ist der Einstieg. Den Verlauf kann man auch ganz genau sehen, denn ein beinahe durchgehende Schlange an Menschen zieht den Berg herauf. Stau im Klettersteig! Nunja, klar, wir sind ja in Arco.

jetzt gehts los

Aber bis zum Fels muss man noch einige Höhenmeter durch den Wald. Und dann ziehen wir gemächlich unser Zeugs an. Ich erkläre Mara wie das funktioniert mit dem Einhängen und den Sicherungen. Alles klar, steigen wir auf…

manchmal ausgesetzt

Es klappt super! Tochter klettert wie eine Eins und auch das umklippen klappt. Ab und zu vergisst sie es und ich darf als Nachsteigender, aber alles völlig entspannt.

oder ganz beschaulich

So arbeiten wir uns nun stetig die Wand hoch. Es hat sich gelohnt gemütlich zu machen, der Stau hat sich verzogen. Wir lassen ein paar schnellere vorbei aber Tochter ist wirklich flott unterwegs. Sabine kann kaum Fotos machen.

steil

In ein paar Kehren steigen wir die Wand immer höher. Die Aussicht wird immer toller. Heute in der Sonne kommen die Herbstfarben der Hänge noch besser zur Geltung, ganz zu schweigen von den hellen Kalkwänden um uns herum.

richtig steil

An der letzten Leiter kurz vor dem Ausstieg müssen wir dann doch noch warten. Aber nicht lange und schon stehen wir oben wieder an der Sonne.

immer höher hängen wir über dem Tal

Hervorragend hat das geklappt! Kurzer, aber nicht langweiliger Stieg. Nicht schwer, topgesichert und mit wahnsinnig schöner Aussicht. Und Tochter hat es Spaß gemacht. Dann können wir richtige Klettersteige für die Zukunft ja mal in Angriff nehmen.

und dann sind wir oben…

Jedenfalls sind wir jetzt oben auf schönstem Karstgestein. Und rödeln erst mal unser Zeug ab und stopfen alles in den Rucksack. Vor allem unsere hochprofessionellen Kletterhelme… öhem…
Zum Gipfel sind es jetzt nochmal 20 Minuten. Tochter springt voraus, ich komme fast nicht nach.

Die Aussicht haben wir uns verdient

Am Gipfel ist mäßig was los, wir finden ein schönes Plätzchen mit Aussicht und wollen nun gemütlich Brotzeit halten.
Doch wir haben nicht mit einem weiteren Mitesser gerechnet. Kaum haben wir unsere Speckdose in der Hand, springt eine Ziege auf uns zu. Die ist wohl Menschen gewöhnt und etwas zu oft gefüttert worden.

Mitesser

Wir verteidigen unser Essen, aber gemütlich sitzen ist irgendwie nicht, denn sie hat überall ihre Nase drin. Und riecht auch noch stark – nach Ziege.
Wir packen also wieder und Mara trägt sich noch im Gipfelbuch ein. Dann steigen wir auf dem ‚Normalweg‘ ab. Der zieht sich in Serpentinen den Wald hinab. Und ist gefährlicher als der Klettersteig. Denn unter meinem Leichtgewicht bricht ein Stein aus dem Weg und ich muss einen Riesensatz machen, um nicht nach unten zu segeln.

auf gefährlichem Weg abwärts

Wir kommen aber wohlbehalten an der kleine Kapelle Ste Maria di Laghel an. Diese liegt fotogen in Olivenhainen, umgeben von massiven Felswänden. Allerdings ist sie abgeschlossen.

Da waren wir gestern

Am kleinen Trinkwasserbrunnen nebenan erfrischen wir uns und marschieren dann den steilen Fahrweg hinunter. Der ist schön gepflastert, schön von Olivenbäumen eingerahmt und auch von deutschen Kleintransportern mit Kletterern drin. Doch zwischendrin lugt immer wieder eine Kreuzwegstation aus dem Grün. Dort ist sehr bildlich das Leiden Christi drin abgebildet, was Tochter ganz interessiert anschaut.

Am Kreuzweg

Sabine wollte lieber auf der Sonnenseite laufen, Tochter auf der Schleife mit den Kreuzwegen. Aber unser Weg war wohl deutlich kürzer, denn unten an Kreuzweg Nr. 1 müssen wir ganz schön lange warten, bis sie wieder auftaucht.

wieder unten im Dorf mit schönen Ausblicken

Alle zusammen betreten wir nun durch ein kleines Stadttor wiederum Arco. Hier hinten finden sich Gässchen ohne Menschenmassen, sehr nett.

wieder downtown

Wir latschen einmal durch bis zur Eisdiele. Jeder ein Eis, das ist doch mal eine wunderbare Belohnung für die schöne Klettersteigtour!
Nach einer kurzen Rast am Fluss essen wir gediegen im Bus zu Mittag. Es ist schon spät im Jahr, das sieht man an dem schnell wandernden Schatten, der auch uns bald erfasst hat.
Trotzdem brechen wir nochmal auf. Gestärkt und ohne schweren Rucksack lässt es sich viel entspannter shoppen.

kleiner Walk durch den wirklich hübschen Ort

Gut, Outdoorkram brauchen wir nicht wirklich. Es macht aber Spaß sich mit den vielen buntgekleideten Leuten durch die kleinen Gassen zu schieben und in die vielen Läden reinzuschauen. Jeder shoppt was, außer mir. Obwohl, die Mädels meinen die neue Müsliaufbewahrungsplastikbox wäre für mich – na toll…

Möbel oder Kunst?

Es ist nun jedenfalls dunkel, was dem Örtchen nochmal ein ganz neues Flair verleiht. Vor allem die Burg hoch oben über dem Ort ist schön angeleuchtet.

auch wir gehen nach Hause

da stehen wir

mit schönem Ausblick