Wer sagts denn, das Wetter bleibt weiter gut. Allerdings können wir uns nicht entscheiden welche Tour wir gehen wollen. Die Türme von San Pantaleo oder vielleicht den Monte Pino. Auf letzterem waren wir allerdings schon, aber die Tour im neuen Führer scheint ganz anders zu verlaufen. Wir lassen die Tochter entscheiden, und die entscheidet für Pinienzapfensammlen. Also auf zum Monte Pino! Wir kennen San Pantaleo nicht, aber die Entscheidung war richtig, denn eine wunderbare Wanderung erwartet uns.
Der Einstieg ist schon mal ein anderer als letztes Mal. Wir müssen überhaupt nicht auf langweiligen Pisten ins eigentliche Gebiet hochsteigen sondern sind ab Aussteigen schon mitten drin. Dafür mussten wir unseren armen Bus leider unter einigen Bäumen durchzwängen, was einige neue Kratzer hinterlassen hat.
Wir sind also mittendrin in einer Welt aus bizarren Granitformen und -felsen.
Und das garniert mit wunderschönen Seekiefern und anderen mediterranen Bäumen. Wir schwelgen also in braun und grün Tönen, während wir langsam aber stetig aufwärtssteigen.
Genau genommen sehr langsam, denn Amara läuft den gesamte Aufstieg (knapp 3km) und muss an jeder dritten Blumen anhalten und jede zehnte pflücken.
Was solls, wir haben genug zu schauen und kommen zum ersten mal tatsächlich nicht ins schwitzen. Allerdings brauchen wir auch 2 Stunden für eine Strecke für die Wanderführer 45 Minuten benötigt.
An einer gefassten Quelle machen wir Picknick und geniessen die Aussicht. Ab einem schön angelegten Picknickplatz kommt Amara dann doch in die Trage, da der Weg jetzt steil und steinig wird,
dafür nun aber mitten durch die Granitwunderwelt führt.
Wir wollten ja Pinienzapfen sammeln. Die ersten Stunden entdecken wir allerdings ganz wenig schöne Exemplare. Dies war letztes Jahr anders, die Natur ist dieses Jahr wohl wirklich Wochen zurück, alle Zapfen scheinen noch hoch oben zuhängen, während sie damals den Boden bedeckten.
Die Wegführung ist tatsächlich anders und berührt viel schönerer Punkte.
Schauten wir letztes Mal meistens nur von hoch oben auf die tollen Granitformen, sind wir nun mittendrin. Wunderbar, durch die neue Auflage des Wanderführers haben wir wirklich nochmal richtig schöne Wanderungen gefunden.
Die Aussicht vom östlichsten Punkt über den Golf von Olbia und die Küste ist wirklich grandios. Und durch das windige, kühle Wetter ist die Fernsicht sehr gut und wir können MobiLinesfähren beobachten, die gerade den Hafen ansteuern.
Nun geht’s wieder nach Westen an einer weiteren Quelle vorbei und wir kreuzen einige weitere Wanderwege. Unglaublich wie viele Wanderwege an diesem Berg feinst angelegt sind. Letztes Jahr entdeckten wir ja schon einen natursteingepflasterten Weg, der kilometerweit durch die Berge zog. Und auch dieses Jahr laufen wir auf trockenmauergesäumten Pfaden, teilweise mit Geländer und wunderschön angelegten Picknickplätzen, -Bänken, – Ecken. Allerdings, wie uns ja schon öfter aufgefallen ist, wurde all dies irgendwann mal angelegt und seitdem nicht mehr gepflegt. Als unser Wanderweg wieder auf die Piste trifft und wieder aufwärts in bekanntes Gebiet führt, beschließen wir, die Wanderung etwas abzukürzen und auf schmalem Pfad wieder abwärts Richtung Auto zu wandern. Gute Entscheidung, denn der Weg ist wohl kaum begangen (wird ja auch nicht im Wanderführer erwähnt) und hier liegen noch jede Menge schöne Pinienzapfen herum. Wir sammeln was das Zeug hält, und da die Tochter in ihrer Trage schläft kommen wir auch noch schnell vorwärts.
Ein letztes Picknick legen wir an einer hübschen offenen Quelle ein, an der Amara Kaulquappen und andere Wasserbewohner entdeckt. Hier halten wir uns noch eine Zeitlang auf. Noch ein paar Blümchen pflückend sind wir alsbald am Auto.
Jetzt haben wir uns unseren Strand aber verdient und so schwingen wir uns auf die Autobahn Richtung Süden und laden wieder in Agrustos.