Nachts schüttet es dann auch noch wie aus Kübeln. Tochter schläft schlecht, sodass wir gerädert aufwachen. Draussen ist es trüb und windig.
Wir zögern das nach rausgehen so lange wie möglich raus, doch so um 10 ist der Nachwuchs nicht mehr drinnen zu halten und wir schlendern zum Strand. Dieser besteht aus einem langgestreckten Strandsee und davor ein Kiesstrand aus reinweissem Kies.
Wir stehen noch keine 10 Minuten an der Wasserlinie als tatsächlich die Sonne hervorkommt und es gleich angenehmer wird.
Allerdings zieht das nächste Unwetter heran! Und sehr fotogen an uns vorbei!
Im Sonnenlicht leuchtet der blendende Strand weiss und das Meer türkisgrün vor dem Hintergrund der dunklen Regenwolken. Wunderschön! Schnell laufe ich zurück und hole das Strand-Equipment.
Tatsächlich halten wir es fast zwei Stunden aus, die letzte halbe allerdings vor der Matschpfütze am Parkplatzrand. Wir wollten doch noch wandern…
Schnell ins Auto und eine dreiviertelstunde auf geraden Strassen gen Westen gedüst zum Chiesa Santissima Trinita di Saccargia.
Eine wirklich schöne Konstruktion in schwarzem Basalt und weißem Kalkstein.
Amara entdeckt dann auch gleich die Vorhalle für sich. Sehr zum Missfallen einer Busgruppe, die gerne ein Gruppenbild ohne uns machen würde. Die Reiseleiterin fordert uns auch umgehend auf, den Fotohintergrund zu verlassen. Daraufhin fordere ich sie auf ihre Reisegruppe zu entfernen, da auch ich gerne ein Foto ohne Menschen hätte. Der klügere gibt nach und so räumen wir umgehend das Feld, aber oha, nachdem dem Gruppenfoto wird die Reisegruppe schnell weggescheucht und ich kann tatsächlich noch ein Foto machen.
Innen ist das Kirchlein allerdings trist. Sabine denkt sich das natürlich gleich, aber ich muss erst 2€ Eintritt zahlen, um das einzusehen.
Auf dem Parkplatz speisen wir dann mit fürstlichem Ausblick und hitten wieder the road Richtung Monte Limbara. Unterwegs kommen uns allerdings Zweifel an unserem Masterplan auf 1200m Wandern zu gehen. Das Wetter wird zwar immer sonniger, aber es weht ein Wind, dass die die Bäume wackeln. Wie wird denn der Wind 1km höher ausfallen? Wir sind aber bereit es zu testen als wir kurz vor der Abzweigung in Tempia Pausanias einen Blick hoch in die Gipfelregion werfen können. Arggh, dort hängen tiefschwarze Wolken fest, wenn wir uns jetzt noch 100kmh Wind vorstellen – wir brettern vorbei.
Als Alternative hatten wir uns die Augrabungen um Arzachena ausgesucht. Ein Blick in den Womo Führer ernüchtert jedoch. Sabine möchte gerne noch eine Nuraghe besichtigen und auch mir steht nicht der Sinn nach langweiligen Kistengräbern. Doch es kommt anders – besser! Das Navi ignorierend biegen wir in einen hübschen beschatteten Parkplatz ab der mit Village Nuragio beschildert ist. Ein kleiner Fussweg führt durch den Wald zu einer –
Nuraghe – wunderbar, wenn auch nicht im Reiseführer erwähnt.
Man darf sie sogar von Innen besichtigen, was den Tag noch weiter verbessert.
Und dann entdecken wir noch einen schön angelegte Fussweg zur eigentlich angepeilten Tombe. Diesen erwandern wir natürlich gleich und gelangen zur Tombe Coddu Vechio, die überraschenderweise auch bedeutend schöner ist als das Foto im Reiseführer vermuten lässt.
Unsere Tochter schlüpft natürlich gleich durch die Ritualöffnung der über 4m hohen Stele. Diese ist zu klein, als das wir ihr folgen könnten.
Glücklicherweise tun sich innen keine Abgründe auf, sodass sie bald wieder wohlbehalten auftaucht und sich auch nur einmal den Kopf stösst.
Da wir uns in der Nähe der Costa Smeralda befinden, findet sich im Womoführer leider kein gescheiter Stellplatz am Strand. So bleiben wir einfach im hübschen Parkplatzwäldchen, da wir für morgen noch einen weiteren Wanderversuch in der Gegend starten möchten.