Erster Anlaufpunkt zum gemütlich Frühstücken: Housesteads Fort. 4 Pfund kostet inzwischen der Parkplatz, immerhin gilt das Ticket bis 24h auf allen Parkplätzen am Hadrians Wall. Die Sonne scheint, alles wunderbar, dann können wir ja die Ausgrabung entern. Diese ist mäßig interessant, was aber durch die tolle Landschaft wettgemacht wird. Ein Ford für eine Kohorte der römischen Armee (800Mann), strategisch günstig auf einem Hügel und natürlich direkt an die Mauer gebaut. Es finden sich die üblichen römischen Artefakte, Baracken, Bäder, doppelte Fußböden usw.
Bald laufen wir entlang der eigentlichen Attraktion. Steil geht’s rauf und runter, teilweise auf der Mauer und meistens direkt daneben nach Westen. Wir bewegen uns auf einer Art Schichtstufe, im Süden flach und nach Norden steil abfallend, am Scheitel von der besagten Mauer gekrönt. Also ideal zu verteidigen.
Bald kommen wir am ersten Milecastle vorbei, und weiter geht’s. Wir laufen knapp 2 Meilen bis zur letzten Kuppe vor Steel Rigg. Hier waren wir letztes Jahr, es schließt sich mal wieder ein Kreis. Das Wetter ist etwas kühl aber vollsonnig, wir haben leider nur ein paar Kräcker zum Picknicken dabei, aber was solls.
Zurück kann man auf dem unteren Weg laufen, der leicht abwärts und ohne Steilstücke direkt zurück zur Ausgrabung führt. Entsprechend schnell sind wir da und besuchen noch das Museum. Lohnt nicht, einzig der (Kurz)film, der eine Rekonstruktion des Ganzen zeigt, ist gut gemacht.
Es ist nun nach 4 und wir haben noch nichts zu Mittag gegessen. Meine Laune sinkt also langsam in geologische Tiefen. Dementsprechend will ich lieber schnell essen, aber alle anderen wollen irgendwie draußen sitzen und so weiter. Dazu ist der volle Parkplatz aber null geeignet.
Im Womoführer steht etwas vom einem Picknickplatz Cawfield. Also gut fahren wir noch dort hin. Erfahrungsgemäß gilt die Regel, fährt man hungrig irgendwohin, dann geht’s schief, aber zum Glück keine Regel ohne Ausnahme. Der Platz ist schnell gefunden, ausnehmend schön und alle sind zufrieden.
Wir befinden uns im alten Steinbruch der Römer, jetzt mit Wasser gefüllt und ein malerischer See. Im Windschatten unseres Kastens kann man sogar Tisch und Stühle aufbauen. Das machen wir, geben Tochter bei den Kaulquappen am See ab und hängen selbst einige Stunden ab.
Als wir fast erfroren sind, wärmen wir uns mit Laufen etwas auf. Das Abendlicht ist schön, die Mauer gibt’s auch hier, die schöne Landschaft auch. Die beschriebenen ‚No Overnight Parking‘ Schilder sind übrigens nicht mehr zu finden, also hier wäre ein Top Platz, sogar mit Toiletten!
Leider geht unsere Fähre nach Arran morgen früh und diese Entfernung müssen wir heute Abend hinter uns bringen.
Das schöne Wetter verabschiedet sich punktgenau mit der schottischen Grenze! Kaum passiert, schon tröpfelts. In Ardrossan angekommen, glühen wir etwas und hoffen das ist nur der Wind, und nicht die Sonne von heute – wie denn auch, prasselt doch draußen der Regen aufs Dach.
Stellplatz: Ardrossan, Parkplatz am Stadtstrand, Spielplatz o