Der Morgen beginnt frischgewaschen. Durch den Regen ist die Luft klar – nachdem sich der Nebel verzogen hat. Wunderbar, denn bei blauem Himmel fährt sichs doch gleich deutlich schöner!

am nächsten Morgen ist alles wieder friedlich

So breche ich zeitig auf, denn für Nachmittag ist wieder Regen angesagt.

weiter gehts

Die Umgebung ist mal wieder richtig schön. Über dem Fluss an dem ich nun entlangfahre liegt noch ganz leicht der Morgennebel, die Luft ist klar und kühl. Der Moment entfliegt, denn ab der nächsten Kehre ist die Sonne da. An Wald, Fels und Wasser fahre ich nun in immer wieder wechselnder Reihenfolge vorbei. Und muss wieder feststellen, bis jetzt war Norwegen überall wo ich war mindestens schön, meist eher noch besser. Und Sonne hilft natürlich immer. Bei einem IrgendwasFossen Schild halte ich mal an. Kann ich mir ja etwas die Füße vertreten. Hätte ich gewusst wie sehr hätte ich die Mopedklamotten dagelassen.

viel Brücke

Doch so stapfe ich mit allem an zum nahen Fluss. Über einen mittelmäßigen Wasserfall spannt sich eine mächtige Fußgängerbrücke. In Edelstahl und mal so überhaupt nicht in die Landschaft passend. Da sie aber nun mal da ist, gehe ich mal rüber. Hier gibt es einen Bohlenwanderweg. Ach, ich wollte ja mich ein bisschen bewegen. Also laufe ich den mal lang. Leider gibts keine Karte oder sonstigen Angaben.

für wenig Wasserfall

Die Umgebung ist superschön, die Sonne scheint. In der Ferne rauschen verschiedene Wasserfälle um die Wette.

aber tolle Landschaft zum wandern

Ich laufe und laufe. Denn eben gings mal ab und ich hoffe das ist ein Rundweg. Es wird mir wärmer und wärmer. Ich ziehe die 3kg Jacke aus und muss sie nun unterm Arm tragen. Super. Den Pulli kann ich mir wenigstens umbinden, das Halstuch einstecken. Und mit den schweren Endurostiefeln muss ich wenigsten keine Angst vorm umknicken haben – und vor Matschlöchern auch nicht…

mache ich dann auch

Es kommt ein Wegweiser mit lauter Zielen drauf die mir nix sagen. In der Hoffnung auf rundwandern biege ich mal links ab. Und wandere weiter. An einem Skilift vorbei und über schönste Felsen. Irgendwann hab ich den zündenden Gedanken und mach mal komoot an. Ja, auf der Karte sind anders als im googlemaps Wanderwege drauf. Und mein ‚Rundweg‘ ist vor vielen Kilometern abgebogen. Na egal, kehre ich halt um und lauf da dann eben auch noch vorbei.

am nächsten See vorbei

Der letzte Touristveger steht nun an. Höher und höher fahre ich, um dann kurz hinterm Pass auf ganz viel Beton in der Landschaft zu stoßen.

zum Touristveger-Aussichts-Beton-Dingens

Hier hat sich aber der Architekt austoben dürfen und zwei Segel-ähnliche Aussichtsplattformen in die schöne Landschaft gegossen. Mir würde es viel besser als dieser Kunstkram passen, wenn sie etwas mehr Infos in die Landschaft stellen würden. Immerhin erfährt man hier, dass die Straße von 1936 bis 38 gebaut wurde, von Hand! Genau diese führt nun in Serpentinen den Steilen Hang hinunter. Da fällt nicht so auf, dass man nur 80 fahren darf. Unten dann um so mehr, denn ab nun fahre ich mal wieder fast nur Tempomat und mache sogar Musik an, damit ich nicht einschlafe.

Es ist immer noch wunderschön, nicht falsch verstehen, aber breite, super ausgebaute Straßen an unzähligen Fjordarmen entlang, und kein einziges Mal darf man Gas geben…

wo bleibt die Fähre

Nungut, eigentlich wollte ich noch etwas über kleine Sträßchen fahren – mein Urlaubslieblingshobby. Dazu muss ich aber den Sognefjord queren. Eigentlich ist das ja immer ne leichte Übung. Hinfahren, auf die Fähre, rüber. Doch hier am Anleger ist alles ausgestorben. Niemand außer mir. Ne Fähre ist auch nirgendwo zu sehen. Na, fährt vielleicht nicht so oft. Ich checke mal die Lage und entdecke ein Wirrwar von Zeiten an Tagen und Linien. Also ich will von Nordeide nach Ortnevik. Es ist 13 Uhr. Preisfrage: Wann geht die nächste Fähre?

keine Ahnung

Ich studiere 5 Minuten lang die Zettel und muss sagen: Keine Ahnung! Na dann halt nicht, wenn ich nicht weiß, wie lange ich hier warten muss. Nehme ich halt die große Straße über Lavik. So mach ich das dann auch. Und sobald ich auf der E39 bin, ziehts auch zu. Dunkel drohen die Wolken. Ab 17 Uhr solls regnen, um 16:30 soll ich ankommen. Diesmal klappts nicht. Dem Wetter ist der Wetterbericht egal, es regnet schon ab vier…

Im strömenden Regen komme ich am Campingplatz an. Der ist nicht so ganz nach meinem Geschmack, groß und durchorganisiert und jede Menge los. Aber Nerv im Regen nach was anderem zu suchen, hab ich natürlich nicht.

drinnen gemütlich – draussen regnets

Also baue ich im Nassen mein Zelt auf und verkrieche mich darin. Ist aber eigentlich ganz gemütlich, draußen prasselts und ich sitze im trockenen.

Mein Abendessen koche ich noch im Zelt. Doch pünktlich als es fertig ist, hörts auf. Und es kommt sogar noch die Sonne raus. Schnell den Stuhl aufgebaut und schon sitze ich am See, schaue auf schöne Landschaft und kaue. Das hinter mir noch ein Riesencamping ist, kann ich gut ausblenden, bin ja islandgestählt..

zum Abendessen siehts doch wieder gut aus

Camping Lone