Heute sind wir sogar kurz nach Öffnung im nächsten Schloss. Kunststück, es macht erst um halb elf auf und wir haben direkt daneben übernachtet…
Dafür hinterlassen wir aber nun unsere Fußspuren als Erste auf den frischgezogenen Kieswegen. Ein hübscher ornamentaler Ziergarten erwartet uns. Rechts liegt die Orangerie und Linkerhand ragt das turmartige Haupthaus des Chateau de Valencay vor uns auf. Sehr beeindruckend der Klotz!
Da gehen wir nun durch und kommen zum Hauptplatz. Natürlich mit Brunnen in der Mitte, eingefasst von schönen Blumen.
Hier beginnt denn auch die Audioguideführung im Gebäude. Sehr zur Freude von Tochter, denn die Audioguides sind auch auf deutsch! Zu unserer Freude ist hier übrigens wirklich nichts los. Schoben wir uns gestern noch mit Menschenmassen durch die Räume, so sind hier nur ab und an ein paar Besucher unterwegs. Sehr entspannend.
Der Audioguide bringt uns die Geschichte des Schlosses eingehend näher, während wir durch die Räume wandeln.
Eigentlich stimmt die Aussage nicht ganz, es geht eigentlich nur um den wohl wichtigsten Besitzer, Frankreichs Außenminister und Chefdiplomaten Talleyrand.
Verschiedene Facetten seiner wirklich bemerkenswerten Persönlichkeit werden Raum für Raum näher beleuchtet.
Das Interieur der hochherrschaftlichen Räume ist bestens erhalten beziehungsweise renoviert. Man kann auch allerhand Mitbringsel bestaunen, wie zum Beispiel einen Tisch, den er vom Wiener Kongress mitbrachte. Das Haus ist also nicht nur schick und vergoldet, sonder atmet auch noch Geschichte.
Zwei Stockwerke im Südflügel sind zu besichtigen, da sind wir tatsächlich eine Weile unterwegs. Also ein tolles Schloß des Herrn Prinzen und Ministers. Wir sind gehörig beeindruckt.
Im Keller können wir noch einen beeindruckenen Weinkeller sowie das Reich seines preisgekrönten Konditors bewundern. Welches in einer Multimedishow kurzweilig präsentiert wird…
Aber auch die Gartenanlagen sind sehr weitläufig, wie der Plan verrät. Leider hat auch hier der Jahrhundertsommer zugeschlagen. Die schönen Blumenornamente vor dem imposanten Gebäude des Schlosses sehen arg vertrocknet aus, Schade.
Und es ist auch richtig heiß heute, über 30 Grad mal wieder. Dankbar tauchen wir in den Schatten des Waldes ein. An den kleinen Gehegen mit Tieren sind wir schnell vorbei, denn Tochter will direkt zum Labyrinth. 2000m² ist das groß, und ja wir laufen eine Weile darin herum. Es sind sogar noch Aufgaben zu lösen um Türen darin zu öffnen. Aber ich gebe es zu, wir verstehen sie nicht und wir drücken einfach den Öffnen Schalter.
Nach einiger Zeit erreichen wir aber den Turm in der Mitte! Wunderbar, das hat allen Spaß gemacht, auch wenn es optisch bei weitem nicht so schön war, wie neulich das Heckenlabyrinth in Schottland.
Tochter findet es so gut, dass sie nochmal durchläuft. Wir warten draußen und schauen den Pfauen zu, die hier im lichten Wald den Picknickplatz unsicher machen. Wahrscheinlich sind sie es gewohnt, dass sie gefüttert werden. In Rekordzeit ist Mara durch und wir können uns auf den kleinen Spaziergang durch den Wald machen. Als erstes kommen wir am alten Eishaus vorbei, das leider unsaniert im Wald verrottet.
Auch der Teich hat kein Wasser mehr und ist jetzt eine Wiese.
Dafür stellen wir fest, dass der Plan die Zahlen der Dinge, die man hier sehen kann, ziemlich falsch platziert hat. Seis drum, wes gibt eh nur einen Weg, also kommen wir früher oder später dran vorbei. Immerhin haben wir keinen Golfkarren gemietet, sondern gehen zu Fuß. Dies allerdings zum Missfallen der Tochter …
Wir sind alle auf den ‚Ballsaal‘ mitten im Wald gespannt. Nunja, es ist der Wald, immerhin hübsch angepflanzt. Dafür finden wir noch einen Geocache. Immerhin ruckzuck, das freut Tochter nach unsere Pleite am Kloster.
Die Grotten im südlichen Abhang entpuppen sich als Tuffsteinbrüche. Immerhin etwas hergerichtet mit alten Karren usw.
Witziger ist dann die spanische Taverne ein paar Meter weiter. 5 Jahre war ja der spanische König Ferdinand hier inhaftiert. Samt Gefolge! Den hochrangigen Gefangenen musste man ja die Zeit zerstreuen. Hier unte blieb das Bier wenigstens schön kühl.
Kühl ist ein schönes Stichwort. Wir sind von der Hitze so erschlagen, das wir etwas Abkühlung vertragen könnten. Immerhin parken wir ja direkt hinterder Touristinfo. Da geht Sabine jetzt mal fragen, ob es einen Badesee in der Umgebung gibt. Es gibt, nur wenige Minuten von hier!
Hoffentlich finden wir den. Doch kein Problem, er ist sogar ausgeschildert. Nach Villentrois fahren und den Schildern Centre de Loisirs folgen.
Dann landet man an einem Badesee mit Spielplatz, Sportplatz und Tennisplatz. Die ersten beiden nutzen wir, legen unser Handtuch am Sandstrand aus und springen ins kühle Nass. Das ist sogar überraschend kühl.
So findet der Tag einen wunderbaren Abschluss. Wir bleiben am Strand, bis wir die Letzten sind. Aber hier bleiben wir nun sowieso über Nacht. Leider hat der Wetterbericht wohl recht. Das war wohl der letzte schöne Tag des Urlaubs. Morgen soll es regnen und in der Nacht fängt es auch schon an.
Stellplatz: Unter den Bäumen am Badesee von Villentrois