Hebridean Isles, da sind wir wieder. Ganz vertraut fühlt sich das an, man weiß, wo alles ist, und überhaupt. Wir setzen also mal wieder nach Islay über. Einzige Besonderheit, diesmal setzen wir nach Port Ellen über. Passte von den Zeiten besser, auch wenn wir dann nach Bunnahabhain und Jura einmal die Insel durchqueren müssen.
Ist dann aber nicht so, kurz vor Abfahrt erfahren wir, dass Barley Schiff hat in Port Ellen angedockt, wir fahren nach Port Askaig, mal wieder. Was solls, dann müssen wir heute kein Auto mehr fahren. Wir fahren damit etwas kürzer als zwei Stunden, das Meer ist extrem ruhig, und die Fähre ist noch nicht mal voll. Sowas, dabei dachte ich, beim Festival ist die Insel so überfüllt wie Herräng bei Sabines Dancecamp.
10 Minuten Fahrt noch, und wir stehen vor den Toren Bunnahabhains. Hier standen wir schonmal, aber nur zum Übernachten, da wir für ne Tour viel zu spät an waren. Heute haben wir vorgebucht, sind aber durch die Fährumleitung viel zu früh dran. Die netten Mädels bieten an, dass wir die Tour um zwei nehmen können (verstehen wir). Angeblich haben sie aber eins gesagt, denn als wir um zwei nach ausgiebigem Mittagessen antanzen, heißt es wir haben die Tour verpasst, aber wir dürfen die um 2.30 machen. Na immerhin, es ist auch wirklich tote Hose, lohnt sich also doch antizyklisch zur Amplitude des Festivals leben.
Zur Führung, Produktion nichts neues, die Studentin (Schülerin?) rasselt routiniert den Text runter. Die Brennerei ist mäßig sehenswert, ich behaupte mal sie hat die hässlichsten Brennblasen von allen (20, 30?) die ich bis jetzt gesehen habe. Im Stillhouse kommt aber etwas Schwung in die Sache, denn sie übergibt an den Stillman, und der plaudert drauflos, das auch die 2 Engländer, die mit uns die Tour machen, kaum folgen können.
Wir haben die Dram Tour gebucht, mit zwei Drams im Anschluss, die wir dem Mädel aber auch nur auf Nachfrage entlocken können. Dazu noch im überfüllten Mini Shop Room und ein Glas (das hübsch wäre) gibt’s auch nicht.
Diese Tour war jetzt für die Sammlung, jetzt haben wir alle Islay Destillerien durch, den Dram Aufpreis kann man sich sparen, denn hier ist man knausrig. Bunnahabhain hat mich vorher schon nicht vom Hocker gehauen. Jetzt habens sie es auch nicht geschafft.
Auf der Fähre hatte ich einen neuen Wanderführer entdeckt. 26 Walks auf Islay, Jura und Colonsay für 3 Pfund. LINK. Den ersten Walk machen wir denn gleich, die Nummer 13. Geht direkt von Bunnahabhain los. Ohne den Führer hätten wir den Einstieg sowieso nicht gefunden, also hat er sich schon gelohnt. Immer an der Küste entlang, über einen wirklich, wirklich torfigen Fluss nach Norden.
Am Strand findet Tochter riesige Muscheln, Krabbenscheren und Seeschneckenhäuser, wir alle entdecken Seehunde, alles wunderbar. Bis aufs Wetter. Typisch schottische Westküste eben. Grad schien noch die Sonne, schon schüttet es, dass man den nächsten Hügel nicht mehr sieht. Bis zum Leuchtturm laufen wir nicht mehr, bei dem Regen sieht man eh nichts. Wir drehen also um, und schon – Sonnenschein, Regenbogen, sogar Jura taucht wieder auf.
Egal, Abendessen wartet. Schöne kleine Wanderung, natürlich hab ich kein Tele mitgenommen, konnte ja keiner wissen, dass wir beim ersten kleinen Walk gleich auf Seehunde stoßen.
Stellplatz: Bunnahabhain, vor den Toren der Destillerie, tolle Aussicht auf die Paps of Jura, die Anlage selber und eben beim Abendessen ist ein Seehund vorbei geschwommen.