Fürstliches Frühstücksbuffet. Wir essen wieder mal britisch, Mara sogar Baked Beans. Und das um kurz nach sieben!
Und dann geht’s abwärts! 600 Höhenmeter auf supersteiler Piste. Vorher gab es natürlich den Autodefekt des Tages. Die Bremse vorne rechts hing und machte sich durch Rauchentwicklung und Gestank bemerkbar. Gut, das Israel und ich das noch vor dem Abstieg bemerkt haben…
Sehr steil kriechen wir nun mit Untersetzung abwärts. Geniale Ausblicke bieten sich und da es so steil ist, sind wir recht schnell unten.
Mara ruft gleich ‚ein Tier, ein Tier‘! Wir restlichen drei sehen nix. Sie zeigt es uns. Am nächsten Busch steht ein dickes Tier. Es ist ein Elant. Die größte und schwerste Antilopenart. So sieht sie auch aus. Kaum setzen wir uns in Bewegung, stehen wir auch schon wieder. Direkt am nächsten Baum steht nun ein Elefant und reißt gemütlich ganze Äste ab. Es kracht und knirscht. Das fängt ja gut an!
Gleich an der ersten Kreuzung stehen schon Mengen an Jeeps und Leute davor. Ich dachte wir sind hier in Raubtiergebiet? Sind wir, aber drei Plätze sind wohl Safe genug zum Aussteigen.
Dann machen wir das, und gleich ein paar Tourifotos, immer die gleichen Personen vor wechselndem Hintergrund. Allerdings mit der kleinen Überraschung, das währenddessen im Hintergrund einfach so ein Elefant vorbeilatscht.
Aber eigentlich genießen wir die Atmosphäre in diesem Rund. Das Wetter ist Top! Im Dunst sieht man die Kraterwände ringsherum aufragen, in der Ferne glitzert rosa-blau ein See und und ganz nahe stehen Zebras. Natürlich jede Menge. Und wir mitten drin. Schon ein einzigartiger Augenblick. Hier kommen wir sicher im Leben nicht mehr hin.
Genug genossen, wieder ins Auto und auf zum Gamedrive. Hier darf man die Wege nicht verlassen, was auch gut ist bei der Menge an Autos die hier rumkurven und der begrenzten Fläche. Aber wir sehen trotzdem genug. Gnus zum Beispiel, haha, aber auch Zebras en masse.
Hier sind die Tiere übrigens nicht scheu wie außerhalb, da sie hier nie aus Autos gejagt wurden. So bleiben die Zebras direkt am Straßenrand stehen und beobachten uns beiläufig. Dann kommt ein neues Tier: Flusspferd! Nicht ein, nicht zwei, nicht drei, nein wie das hier so ist ganz viele! Außerhalb und innerhalb des Wassers. Schön wäre jetzt das falsche Adjektiv für diese Tiere, eher gewaltig, diese Fleischberge. Sie sind so nett und bewegen sich sogar für uns. Und zwar von links nach rechts ins Wasser.
An schon bekanntem Tierleben vorbei fahren wir die nächsten Stunden. Macht aber nichts, einfach toll diese Tiere. Zwischen drin gibt es auch nicht ganz so hübsche wie Hyänen und Schakale oder die massiven Büffel. Und verschiedene Vögel von Kronenkranich bis Strauß.
Und dann sehen wir unser erstes Nashorn! In freier Wildbahn meine ich. Ein Spitzmaulnashorn. Allerdings müssen wir da unserem Guide vertrauen. Denn ehrlicherweise ist nur sein Rücken und ein Ohr zu sehen. Und das auch noch sehr weit weg.
Dann sehen wir eine Löwin bei der Jagt! Tief duckt sie sich ins Gras und beschleunigt plötzlich. Das Zebra ist allerdings auf der Hut und schneller. Nach einigen Sätzen dreht die Löwin wieder ab und gesellt sich zu den anderen im Gras.
Natürlich ist das eine alles entscheidende Photo mit Löwe UND Zebra drauf unscharf…Murphy
Weiter geht’s, jetzt sehen wir zwei Nashörner. Und die stehen sogar, allerdings noch weiter weg. Nun gut fotografieren wir eben Zebras.
Nun gut wir fahren weiter. Vorne am Weg stehen nämlich jede Menge Autos, da muss es also was zu sehen geben. Gibts auch, Löwen liegen hier in der Sonne. Direkt neben der Straße. Also wirklich direkt, quasi auf dem Randstreifen, wenn es so einen geben würde. Und nun steht eine Löwendame sogar auf und schaut zwischen den Autos durch auf die andere Seite. Und jetzt wird es lustig!
Die Insassen des Autos vor uns versuchen Handyfotos aus dem Seitenfenster zu schießen. Dabei fällt einer Dame die Sonnenkappe vom Kopf! Die Löwin schaut interessiert, schreitet gemächlich hin und riecht interessiert dran. Und nimmt sie dann ins Maul um sie zur anderen Löwendame im Gras zu bringen. Sehr lustig sieht das aus, die Kappe ist nämlich leuchtend weiß. Anfangs zumindest.
Genug Tiere für diesen Morgen. Wir fahren nun zum zweiten Aussteigeplatz. Ein wunderschöner Picknickplatz am Wasser. In dem sich Hippos tummeln. Aussteigen darf man zwar, aber man muss im Auto essen, da es hier aggressive Milane gibt, die einem wohl ruckzuck und mit scharfen Krallen das Essen klauen. Wir essen also wie gestern inside. Danach dürfen wir uns aber die Füße vertreten. Wir entdecken riesige Elefantenfußspuren, Büffelschädel und natürlich die Flusspferde.
Und dann wieder ein Highlight. Nach wirklichen vielen weiblichen Löwen endlich mal ein Männchen. Allerdings ist der eher faul und liegt nur rum. Trotzdem eindrucksvolle Löwenmähne, da kann Tina Turner nur vor Neid erblassen…
Jetzt müssen wir uns langsam vom Krater verabschieden. Wirklich schade, aber wir finden noch einen würdigen Abschluss!
Erst einen Baum voller Affen und dann quasi wenige hundert Meter vor dem Aufstiegsweg eine ganze Herde Elefanten, die dicht an uns vorbeizieht. Toll, sogar kleine Elefanten haben sie dabei. Selbst Mara kann sich nochmal freuen, hat sie durchs das Überangebot an Tieren doch zeitweise etwas abgeschaltet.
Also ein tolle Sache für alle Beteiligten. Nee das ist untertrieben. Eine fantastische Tour bis jetzt. An zigtausend Tieren sind wir vorbeigefahren, haben Tausende Fotos geschossen und wirklich tolle Landschaften gesehen. Und wir sind nicht leicht zu beeindrucken, ich schreibe es hier extra nochmal hin!
Wieso ein Zwischenfazit? Wir verlassen jetzt leider die Tierparks, denn ab morgen ist der Landschaftsteil der Safari dran.
Verlassen war das Stichwort: Die Zugangsstraßen zum Krater sind nämlich Einbahnstraßen. Und so nehmen wir jetzt die Straße nach oben. Diese ist komplett gepflastert. Was natürlich toll ist, denn sie ist so steil, dass Israel die Naben vorne für 4WD zumacht. Und nun tuckern wir mit Allrad und Untersetzung mit Motorhöchstleistung auf wenigen Kilometern 600 Meter wieder hoch. Wäre der Weg nicht gepflastert, wäre das wahrscheinlich eine Hardcorepiste bei der Steigung und der Masse an Fahrzeugen die hier täglich unterwegs sind.
Nun brettern wir auf bekannten Wegen wieder zurück. Zurück zur Fanaka Lodge in der wir vor drei Tagen nächtigten. Immerhin haben wir diesmal keine Autoprobleme – auch wenn die Bremse stark gelitten hat – und so kommen wir früh genug an, um noch den Pool nützen zu können.