Gar nicht so viele. Bei der Werkstatt ist die Hölle los. Nach etwas Verkehrschaos parken wir im Hinterhof ein und ich geh mal radebrechen. Die Dame am Schalter meint, es dauert 10 Min bis jemand kommt. Okay, ich warte geduldig ne halbe Stunde. Niemand kommt während um mich herum die Werkstatt wuselt. Okay sie haben viel zu tun, versuche ich mich in Geduld.
Noch ne Viertelstunde später frage ich, wie langs denn wohl dauert? Da radebrecht sie es wäre eine oben beim Auto. Mhh hätte man mir auch sagen können…
Und tatsächlich, hinten aufm Hof, wo ich uns einfach abgestellt hatte, ist das Auto aufgebockt und einer liegt drunter. Auf die Hebebühne unten im Werkstattkeller hätte es eh nicht gepasst. Sabine hat das Geräusch auch schon vorgeführt und der eine schraubt Teile ab um reingucken zu können. Da im Boxer alles so verbaut ist und der Riemen ganz unten ist, muss nämlich das Rad und der halbe Radkasten ab um da ranzukommen.
Dann heißt es No Problem. Die ‚tolle‘ Werkstatt in Igoumenitsa hat angeblich nicht den Originalriemen verbaut und der verbaute tauge halt nix. Wir sollen uns keine Sorgen machen und einfach fahren. Mmh, ich frage dreimal nach und noch ein Übersetzender wird mit eingeschaltet. Sie sind dieser Meinung, und wenn wir zuhause sind, sollten wir den in Ruhe tauschen lassen. Okay, hoffentlich haben sie Recht. Ich seh uns schon mit stehender Wasserpumpe irgendwo in nem Kaff im Gebirge stranden.
Und das Dieselfilterproblem ist schnell gelöst. Nochmal alles abgelassen und nen neuer Filter rein. Nix piept mehr.
Um halb zwölf sind wir schon wieder on the Road nach Süden! Und wir dachten schon, wieder für Tage hier festzuhängen. So früh dass wir tatsächlich noch Zeit haben für nen Highlight! Und wir dachten schon, in diesem Urlaub kommen wir da gar nicht mehr hin…Ich parke direkt auf dem großen Platz davor und noch ein paar Meter die Fußgängerstraße runter stehen wir schon auf dem heiligen Boden von Olympia!
Da es nach wie vor enorm heiß ist, ist jeder erst mal fürs Museum. Das ist ganz in Ordnung, doch Delphi war deutlich eindrucksvoller.
Auch hier in Olympia gabs ein Orakel. Doch bekannter ist der Ort natürlich für die Olympischen Spiele. Ganz klar, kennt ja jeder. Auch wenn das gigantische Kommerzspektakel der Neuzeit wohl nicht viel mit der Vergangenheit vor 2500 Jahren zu tun hat.
Bevor wir nun die Ausgrabung besuchen, möchte Tochter noch ein Eis. Das wäre auch gar nicht weiter erwähnenswert – passiert jeden Tag – wenn dieses nicht das teuerste Eis aller Zeiten wäre. Okay, aufm Markusplatz ists wohl ähnlich, waren wir aber noch nicht. Wir wollen eigentlich nur 2 (Tochter) oder 1 Bällchen (wir). Kriegen aber alle gleich einen kleinen Becher. Preis stand nicht dran. War wohl Absicht, denn 17,70 Euro will der dafür! Krass, eigentlich war der Bon sogar über 22 Euro, aber die Noname Cola für 4,50 gebe ich gleich wieder zurück. Also Vorsicht, an vielen anderen Orten in Griechnland gibts besseres Eis fün nen viertel..
Das Gelände ist wie von mir erinnert tiefenentspannt. Zudem ist auch überhaupt nichts los. Ein paar Leute schlendern durch die Steine, das wars. Und Steine gibts hier wahrlich genug. Das Gymnasion rechterhand war riesig. Daran schließt sich die Palaistra an, auch nicht klein. Doch deutlich schöner dann das Philipaion. Ein Prunkbau von Phillip II., der dann übrigens von Peter dem Großen fertiggestellt wurde.
Dahinter findet sich der Heratempel, dessen monströsen Dachschmuck wir schon im Museum bewundert haben. Hinten lockt alsbald der bogenförmige Durchgang zum Stadion. 45000 Zuschauer fanden Platz. Beeindruckend, auch wenn sie vielleicht nicht ganz so bequem saßen wie bei Manchester United.
Nur zwei Leute sind außer uns da. So kann Tochter unbehelligt einen Stadionlauf durchführen. Ganz stilecht mit eingehängten Zehen im Startbalken und natürlich barfuß.
Wir vervollständigen die Runde nun um den Zeustempel. Hier war mal eins der sieben Weltwunder drin. Tja, leider ist von der 9m hohen Statue aus Gold und Elfenbein nichts mehr da… Davon noch einiges von den angrenzenden Gebäuden. Sehr eindrucksvoll das Leonidaion für die reichen Gäste. Mit riesigem Brunnen in der Mitte, unglaublich was für einen Standard es schon vor 2500 Jahren gab und wie viel Wissen dann zwischenzeitlich wieder verloren ging.
Danch schlendern wir durch den Ort, damit Tochter noch ein paar Souvenirläden durchstöbern kann. Die sind ganz gut sortiert, aber wir haben in Delphi noch besser geshoppt…
Nach soviel Kultur ist aber Entspannung angesagt und wir fahren nach Südwesten an den Strand. Leider windet es hier enorm. Aber es gibt ne Strandbar (sogar 2), südseemäßige Sonnenschirme und jede Menge Platz.
Sowohl auf dem Parkplatz als auch am Strand. Der erstreckt sich kilometerweit in jede Richtung. Durch den Wind landen atlantikmäßige Brecher an. Wir verzichten auf nen Badegang und legen uns auf die Liegen und machen Urlaub.
Der Sonnenuntergang ist wirklich fantastisch und im Dunklen laufen wir erst zurück zum Bus. Um tatsächlich auch noch die Stühle rauszuholen und unter der Milchstraße zu sitzen. Fantastisch, vor allem weil nachts der Wind nachgelassen hat.
Stellplatz: Kato Samiko