Ein langes Wochenende und schönes Wetter ist auch noch vorhergesagt. Das nutzen wir zu einer kleinen Tour in die Eifel. Dieses Mal sind einige Maare das Ziel, nachdem wir im Frühjahr ja eher die steinernen Zeugnisse des Eifelvulkanismus besucht hatten. Mit dabei, wie meistens, ein Womoführer und der Rother Wanderführer.
Freitagnacht reisen wir bereits an. Nach gar nicht so langer Fahrt durch die Nacht, parken wir auf dem kleinen Parkplatz des Holzmaars (Nr. 238). Dieser liegt sehr nah sogar an zwei Straßen, macht aber nichts, denn hier ist nichts los. Mitten in der Nacht treffen auch die Steffs ein.
Gemeinsam können wir dann am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnenschein zu Määrchenwanderung aufbrechen. Nunja, das Wetter ist schön, der Wald auch, aber die Wanderung an sich etwas blöd. Es stehen andauernd Tafeln an Bäumen, Wasserläufen oder sonstigem, aber ohne Erklärungen sondern nur mit einem Titel a la „Hetschenkönigin“ und einem Frosch drauf. Am angeblich kleinsten Maar der Welt laufen wir denn auch vorbei, schade.
Das Dürremaar ist deutlich größer und nicht zu übersehen, hier steht auch eine Infotafel mit etwas Text. Das Maar ist, wie der Name bereits vermuten lässt, inzwischen trockengefallen. Jetzt ist es ein Hochmoor mit den entsprechenden Pflanzengesellschaften. Fleischfressende Spezies entdecken wir leider nicht, aber man darf ja auch nicht drüber laufen, da Naturschutzgebiet. Wir laufen also daran entlang und treten wieder in den schönen, leicht herbstlichen Wald ein. 4km ist der Weg lang, also eher ein Spaziergang, aber mit selbst laufender ebensoalter Tochter dauert das ganze doch so seine Zeit und ist deutlich anstrengender als gedacht. Trotzdem erreichen wir bald den Parkplatz, laufen aber gleich weiter geradeaus zum eingangs erwähnten Holzmaar.
Tochter freut sich, endlich Wasser, in das man was reinschmeissen kann, oder auch angeln. Wir umrunden den eiförmigen See, die Sonne scheint weiterhin richtig warm vom Himmel, der Wald leuchtet grün und gelb und rot, das Wasser glitzert. Also alles gut, ausser das wir bald Hunger kriegen. Die Steffs haben einen Grill dabei, wir zufälligerweise Würstchen, da wollen wir doch das Wetter nutzen.
Der Parkplatz am Holzmaar ist aber nicht so toll dazu und wird nun auch noch richtig voll. Wir fahren weiter zur Steineberger Ley. (Platz 231). Hier ist schön, denn wir grillen auf Frischgemähten Rasen und besuchen dann den nahe gelegenen Spielplatz. Hier gibt es eine kindertaugliche Seilbahn. Mara saust nun unermüdlich hin und her, ich muss sie nur noch draufheben. Mir wird nach dem gefühlten hundertsten Mal der Arm lahm, aber keine Chance, immer noch ein paar. Zum Glück werden wir von den anderen irgendwann abgeholt und lösen die Tochter vom Abenteuergerät.
Wir alle wandern jetzt auf den ‚Gipfel’ des 561m hohen Berges. Wandern stimmt wieder nicht, in 5 Minuten sind wir da und da steht auch der beworbene Aussichtsturm. Dieser ist richtig hoch (28m) und richtig hübsch. Er ist nämlich dreieckig und aus Holz! Drei Douglasienstämme bilden das Grundgerüst, in das die Stufen in vielen Absätzen eingebaut sind. Wir steigen natürlich rauf. Die Aussicht oben ist wirklich gigantisch. In jede Richtung Vulkanschlot(reste), dazu auf den Hügeln abwechselnd Felder und Wälder.
Einige Zeit verbringen wir hier, dann laufen wir zurück. Aber es gibt hier noch mehr. Reste einer wahrscheinlich keltischen Befestigungsanlage sind im Wald der Steineberger Ley versteckt. Ein kleiner Rundweg erschließt diese. Diesem folgen wir nun. Hier gibt es sogar einige Infotafeln. Die Reste sind extrem unspektakulär, das macht aber nichts, denn der Wald mit dem schräg einfallenden Abendlicht kann das locker ausgleichen. Und die bemoosten Steinwällen machen zumindest stimmungstechnisch was her.
Der Weg führt als Rundweg von Punkt zu Punkt durch den Wald und nach einer knappen Stunde sind wir wieder an den Wohnmobilen.
Die Aussicht von hier in die Eifel ist aber auch nicht zu verachten, vor allem jetzt mit Sonnenuntergang. Dummerweise habe ich meine Objektive nicht mitgenommen…
Wir bleiben denn auch gleich hier, beschließen den Tag mit einem Spieleabend und Planungen für das nächste Urlaubsjahr.
Samstagmorgen, Sonnenschein, Glück allein. Wir lassen es trotzdem ruhig angehen, schließlich haben wir Urlaub. Immerhin vor Mittag starten wir die Mobile und fahren noch etwas westwärts. Die beiden Maare von gestern waren ja jetzt nicht unbedingt das Highlight der Region. Schon eher die Wanderung die wir uns jetzt ausgesucht haben, sie trägt denn auch den schönen Titel ‚Rund um die Dauner Maare’.
Wir parken am Parkplatz Weinfelder Maar. Kurz nach 12 laufen wir dann auch schon los. Wir wollen rund um die drei Maare wandern, das gelingt uns immerhin in den nächsten 6 Stunden. Dauert doppelt solange wie geplant, aber Tochter ist natürlich besonders langsam, aber das Wetter ist schön wir gönnen uns ein Eis am Schalkenmehrener Maar, besteigen den Dronketurm auf dem Mäuseberg – auf dem wir auch wirklich Mäuse sehen – , kehren in die Waldschenke am Gemündener Maar ein und besichtigen die Weinfelder Kirche am selbigen Maar. Ein Ort zur Kirche gibt’s nicht mehr, denn der wurde während einer Pestepedemie im 16 Jh. verlassen und im Laufe der Zeit als Steinbruch genutzt.
Die Wanderung über 9,5km war toll, die Trage haben wir zuhause gelassen und das war nicht das letzte Mal in der Eifel! Das lange Wochenende ist nun leider schon zu Ende, denn gleich beginnt mein Abinachtreffen in meiner Heimatstadt und morgen ist eh schlechtes Wetter.
So kommt es denn auch…