Wir rollen wieder auf der Autobahn. Nach Süden um die Insel herum. Wieder bis sie in einem Kreisverkehr endet. Doch nun biegen wir nicht ab sondern fahren weiter zur Nordküste. Kurve um Kurve, bis Tochter wieder die Krise kriegt. Denn der ‚schöne Ort‘ den wir besuchen wollen, liegt spektakulär unterhalb der Steilküste.
Und diese kurven wir gerade hinab. Doch von oben sah Garachico deutlich besser aus, als von unten.
Wir fahren dieses Jahr voraussichtlich wieder in die Provence. Also halten wir uns hier nicht länger auf , sondern fahren gleich weiter. Immerhin offen, denn die Sonne kommt ab und zu raus und die Küstenlinie ist schön.
Wir haben einen Masterplan erstellt, wir wir das mit dem Karnevalsumzug angehen wollen. Mal schauen, ob das klappt.
Der erste Teil gelingt schon mal sehr gut. Wir fahren nämlich zum Botanischen Garten und wollen da mal nach einem Parkplatz Ausschau halten. Sofort stehen wir zwischen weißen Linien. Top, denn von hier kann man auch in die Stadt hinein laufen.
Doch zuerst wollen wir eh in den Garten. Nach sehr fairen 3€ pro Person (Kind frei) stehen wir schon unter meterlangen Bromelien. Der Botanische Garten von Puerto de la Cruz ist zwar nicht sehr groß, aber vollgestopft mit Pflanzen. Und gefühlt jede zweite scheint zu blühen.
Wir schlendern hindurch und sind wirklich begeistert. Eine Ordnung können wir nicht entdecken und erklärt wird auch kaum was. Tochter ist ganz begeistert und fotografiert jede Blüte. Und es gibt einige!
Sehr eindrucksvoll ist der imposante (Feigen?)baum. Er ist mächtig groß und stützt sich mit seinen Luftwurzeln wie mit Auslegern zusätzlich ab. Ein geniales Konzept.
Wir erkunden bald jeden Weg. Das Wetter ist sonnig, die Wolke kämpft mit der Sonne genau über Puerto und verliert die meiste Zeit. So verlegen wir unser Mittagessen in den Park. Mit bester Aussicht.
Doch irgendwann haben wir alles gesehen und spazieren nun Richtung Altstadt. Um vier soll hier der Karnevalszug durchgehen. Wir haben immerhin im Internet geschaut und die Zugbahn in unseren Stadtplan eingezeichnet. Ich sagte ja Masterplan.
Wäre aber wohl gar nicht nötig gewesen, denn der Weg des Zuges ist mit Stühlen flankiert. Tolle Sache, so früh wie wir dran sind, könnten wir sogar noch welche belegen. Doch 2 Stunden herumsitzen? Nee, wir erkunden lieber noch etwas die Stadt. Soll ja sehr schön sein, aber Schönheit ist hier stark relativ, das haben wir schon gelernt.
Mara findet sowieso die Läden spannender. Nach dem Besuch diverser landen wir an der Seafront. Hotelbunker stehen hier, aber die schwarze Lavaküste ist wirklich schön. Bei dem Wind heute schlagen riesige Brecher ein und überfluten die Badestelle. Es weht sogar eine rote Flagge und zwei Rettungsschwimmer stehen bereit. Aber wer ist denn so bescheuert bei diesen Bedingungen hier baden zu gehen?
Wir laufen vor bis zu Kirche. Sagte ich schon was zur ‚Schönheit‘ tenereffischer Orte? Dann noch lieber etwas shoppen, bevor wir wieder rüber zu den Hotels im Norden gehen. Masterplan: Hier kommt der Zug recht früh vorbei und ist vielleicht noch gar nicht gewaltig verspätet.
Zudem ergattern wir einen ganzen tollen Platz am Straßenrand. Direkt vor einer kleinen Verengung, sodass der Zug quasi direkt auf uns zu läuft. Um Vier soll es losgehen. Es wird noch 40 Minuten dauern, dann biegt die erste Band um die Ecke.
Ja, da wird gleich Stimmung verbreitet. Statt Kamelle fliegt gute Laune. Und welche Wahnsinns Kostüme hier nun die nächsten zwei Stunden verlaufen.
Wobei nicht immer klar ist, ob die ganzen Gruppen überhaupt zum Zug gehören, oder sich einfach so untermischen.
Die Zugordnung ist es bald ziemlich aufgelöst, macht ja aber nix.
Und Tatsächlich gehen deutsche Karnevalswagen und eine Düsseldorfer Umtatakapelle mit. Die werfen dann als einzige Kamelle, aber die flotte Musik hier ist mir deutlich lieber.
Wirklich toll auch, wie unterschiedlich man eine Verkleidung gestalten kann. Eins haben aber alle gemeinsam: Sich richtig viel Mühe gegeben!
Zum Schluß kommen die Discotrucks. Das kennen wir ja schon, hier ist nun noch sehr hell, da kommen die Lightanlagen natürlich kaum zu Geltung. Dafür die PA, und da jeder versucht lauter zu sein als der voranfahrende geht das hier konzertmäßig zur Sache.
Masterplan aufgegangen. Alles super geklappt. Müde und zufrieden latschen wir wieder zum Auto und düsen nach Hause.