Guten Morgen im Schnee

Spät kommen wir mal wieder aus den Federn. Draußen ist es bedeckt, aber die Wolken hängen immerhin bedeutend höher als gestern. So sehen wir etwas von den uns umgebenden Bergen: Das sieht doch mal verheißungsvoll aus, wenn man aus dem Bettfenster den Wilden Kaiser in der Ferne erspäht.

Schlitteln

Am Wald findet sich ein kleiner Schlittenhang. Da saust Tochter nun einige Male runter, bis sie die Lust verliert. Zudem schneeregnet es auch noch. Bald finden wir uns also wieder im Womo und schauen ins Schneetreiben raus.
Um 14 startet unser Event. Ich verrate es hier: Wir haben uns beim Campinganimationsprogramm angemeldet. Wir!

Na gut, so dramatisch ist es dann nicht. Es soll eine Schneeschuhtour sein, nur ganz kurz. Also das Richtige für Tochter, und wir haben ja noch keine Ahnung, wo man hier rumlaufen kann. Es sammeln sich nun 15 Leute an der Rezeption und der ‚Animateur‘ verteilt an alle Schneeschuhe – außer an uns… Wir konnten nämlich nur deshalb kurzfristig mit, weil wir eigenes Equipment haben.

Teilnehmer im Animationsprogramm

Dann geht’s los. Direkt hinter dem Camping stapfen wir nun neben der Loipe bergan. Sind wir doch normalerweise eher in der einsamen Bergwelt unterwegs, laufen wir nun durch lockere Bebauung. Die ist aber schön und meist aus Holz. Um ein paar Ecken geht es nun, unser kleiner Trupp zieht sich schon etwas auseinander. Tochter machts Spaß und sie hält das Tempo locker mit.

wir laufen lieber alleine

Und dann sind wir schon da. Am Cafe Lucknerhof. Und hier soll nun eingekehrt werden, nach vielleicht 40 Minuten! Tochter sagt ‚Oh Schade‘ und auch wir haben dazu keine gesteigerte Lust, kommen wir doch eigentlich gerade vom Mittagessen.

durch die Landschaft

Also trennen wir uns auch schon wieder vom Animationsprogramm, nachdem wir nochmal nachgefragt haben, dass man hier keinen Ärger kriegt, wenn man neben der Loipe (nicht drauf!) läuft. Wir laufen weiter, neben der Loipe natürlich, biegen dann aber links ab, und erklimmen den Hang. Das Wetter hat sich in der letzten Stunde übrigens stetig gebessert und so sehen wir inzwischen sogar blaue Wolkenlöcher. Und darunter das Talbecken von Kössen.
Ein kleines Stück laufen wir noch hoch, dann wenden wir uns links und weiter nach oben. Am höchsten Punkt machen wir ein kurzes Picknick mit Keks und Wasser. Ohne Kaffee und Kuchen, dafür aber mit Aussicht!

Am Ziel

Weiter nun auf dem Waldweg, dann queren wir den Hang abwärts um wieder zur Loipe zu kommen, der wir nun wieder zurück folgen.
Auf selbem Weg nun weiter abwärts bis zum Camping. 2,5 Stunden sind wir nun gelaufen, das ist doch top, und Tochter findets immer noch gut, das Schneeschuhlaufen.
Zurück am Womo bespaße ich erst mal Tochter, während Sabine nun mit Launglaufski und Stirnlampe die Loipe erkunden geht. Erstaunlich schnell ist sie wieder zurück, und nun bin ich dran.

Abendliche Skirunde

2 km ist sie Loipe nur lang, die direkt hinter unserem Campingplatz losgeht. Ich bin ja eigentlich ziemlich außer Übung, aber es läuft gut. Die Stirnlampe wirft einen lichtschwertartigen Kegel in den Dunst, der Schnee knirscht unter den Brettern und ich höre nichts außer dem eigenen Atem. Nicht weil der so übermäßig laut ist, sondern es ist einfach so still um mich herum. So gleite ich nun dahin. Es geht gut, obwohl es die ersten 2/3 bergauf geht. Das letzte Drittel gleite ich ganz entspannt ab und lande auch selbst überraschend schnell wieder am Einstieg.
Nach der verdienten Dusche soll heute Abend die Busküche gänzlich kalt bleiben, und so machen wir dem ‚Pizzastadel‘ unsere Aufwartung. Waren wir gestern Abend fast die einzigen Gäste, so ist es heute brechend voll! Es gibt keinen freien Tisch für uns. Und fast alle haben noch nix zu essen, das kann also dauern. Mist, Tochter ist todtraurig.

Im Stadel hängt noch die Silvesterdeko

Doch Sabine hat die rettende Idee, dass wir einen Tisch in einer Stunde reservieren und solange noch Zuhause abhängen. Gesagt, gemacht. Wir nehmen im Bus noch einen Aperitif aus Schottland ein, lesen und hängen rum, um dann tatsächlich einen Platz zu bekommen und uns mit lecker Pizza die Bäuche vollzuschlagen.