Der nächste Morgen zeigt: wir stehen zwar im grünen, aber dahinter rücken die Schneeberge ins Bild. Schön, denn da wollen wir hin. Also schnell gefrühstückt, die 120 Pferde gesattelt und den Pass in Angriff genommen. Ab 900m liegt dann auch der erhoffte Schnee, gerade rechtzeitig denn Tochter spricht schon seit Stunden nur noch vom Rodeln. Wir halten am nächsten Parkplatz an, finden immerhin auch noch einen für unser kleines Wohnmobil. Schnell in die Schneeklamotten geschmissen und den Schlitten geschnappt.
Tochter ist begeistert vom Schnee, wir von der Sonne, dem milden Fön und der tollen Aussicht auf Heustadel, Wald und schneebedeckte Felswände. Nach ein paar Startschwierigkeiten klappts auch mit dem Schlittenfahren und wir fahren abwechselnd zu zweit und dann Mara auch allein. Wunderbar, die Sonne scheint, der Schnee glitzert, Tochter jubelt, wir verbringen einige Stunden mit Schlittenfahren, Schneemann bauen, Schneeballschlacht machen und Heustadel erkunden. Doch der Hunger treibt uns wieder zurück zum Bus.
Noch eine halbe Stunde Autofahrt, und wir erreichen unsere Ferienwohnung in Hasliberg Goldern. Die Adresse ist nicht so klar, aber mit durchfragen kommen wir an. Witzigerweise zeigt uns ein Autofahrer ungefragt den Weg, wir landen aber beim Campingplatz, da wollen wir ja gar nicht hin, obwohl wir einen Camper fahren. Aber unser Haus ist das davor, und der Herr, der uns kritisch beäugt als wir in seine Einfahrt biegen – statt in den Campingplatz – ist der Autofahrer von eben. Wir stellen uns dann aber als die Mieter vor und werden erfreut in die Wohnung geführt. Diese ist urig und niedrig, aber groß und super ausgestattet. Ausserdem ein Traum in Holz!
Wir räumen unsere Sachen ein und warten auf unsere Freunde. Die kommen denn auch irgendwann und bringen noch mehr Lebensmittel mit. Nun können wir eine mehrmonatige Belagerung aushalten.
Wir frühstücken ausgiebig, dann kommt doch tatsächlich die Sonne raus. Hektischer Aufbruch obwohl keiner weiß wo wir eigentlich hin wollen… Im Endeffekt entscheiden wir uns für einen Schlittelweg nach Winterlücke (oder Winterlicken, oder vielleicht Winterlicke? Schilder und Karten sind sich da nicht einig).
Der Name scheint Programm, denn es ist wirklich Winterlücke, denn der Weg ist eine geräumte Fahrstrasse und wir schleppen die Schlitten diese Teerstrecke hoch. Da wir immer wieder warten müssen, wird’s Mara erst langweilig, dann kalt, und sie wird ziemlich ungemütlich. Schade, die Gegend ist schön, aber wir brauchen einfach zu lange… Also kehren wir irgendwann um und schlitteln mehr schlecht als recht über 3cm Schneebelag Abkürzungswege herunter und tragen natürlich die meisten Höhenmeter den Kram wieder runter. Zuhause wärmen wir uns wieder auf und bei unserer Tochter vergeht die schlechte Laune schnell mit jeder Minute aufwärmen. Bei mir nicht ganz so schnell, denn hätten wir uns heute morgen kurz informiert, dann hätten wir erfahren dass wir uns den einzigen geschlossenen Rodelweg ausgesucht haben und es wäre etwas weniger frustig gewesen. Hätte, hätte Fahrradkette, morgen wird alles besser, ich habe nämlich bereits vorgeplant! Eine schöne interaktive Karte zum Skigebiet, in dem wir gelandet sind, findet man übrigens hier.
Das klappt dann auch… Das Wetter ist wolkenlos, die Sonne strahlt, ohne Stress kommen wir los und der Linienbus nach Reuti nimmt uns auch gleich kostenlos mit. Der tolle vorgeplante Tag bekommt allerdings gleich einen schweren Dämpfer, als wir auf die Schlange vorm Lift treffen.
Nur 45 Minuten später (Achtung Ironie, aber Tochter hat das Warten immerhin wirklich brav ertragen) schweben wir nach oben. 30 Franken pro Person, dafür dürfen wir aber so oft fahren, wie wir wollen.
Zum Ersten aber fahren wir an der Zwischenstation Bidmi vorbei zur Mägisalp. Oben gibt’s natürlich den befürchteten Alpin-Ski Remmidemmi (was für in schönes Wort, das ich hier mal benutzen kann), mit Speis und Trank und Musikbeschallung. Aber wir sind ja nun selber ein Teil davon und so beschwere ich mich nicht, sondern finde heraus wo es die Pommes gibt, die Tochter sich wünscht. Sabine darf sie dann besorgen, wir sitzen inmitten der Party und essen. Zum Glück sitzen wir aber auch inmitten schönster Bergwelt, bei schönstem Wetter, das reisst natürlich einiges wieder raus.
Noch mehr reisst es dann aber der Winterwanderweg raus, den wir dann nach Käserstatt begehen. Super präpariert wandern wir leicht bergan und bergab, mal Mara hinter herziehend, mal selbst fahrenlassend durch die Bergwelt. Tochter hat ihren Spaß und wir auch. Dummerweise muss man sich den Weg stellenweise allerdings mit den Skifahrern teilen, zu Glück fahren die Leute hier aber zivilisierter und besser als letztes Jahr in Tirol. Wir brauchen etwas länger als die angegebene Stunde nach Käserstatt.
Wir ziehen uns wieder wärmer an, denn ab hier geht’s abwärts. Vorher war ich nur in T-Shirt und Fleece gelaufen, und das auf 1800m Ende Dezember. Wir nehmen also die Schlittelabfahrt, Mara und ich auf ihrem Rosaplastikbomber und Sabine auf dem Holzschlitten. Die Bahn ist super weich und langsam, wir beide düsen auf den steileren Stücken, dass es nur so spritzt und rutschen auf den flachen gerade noch so im Schritttempo. Sabine muss leider öfter laufen, sie ist wohl zu leicht 😉
Zwischendurch muss man sogar nochmal bergan laufen und eine größer Strecke im flachen. Das kennen wir von den Rodelbahnen im Allgäu aber ganz anders. Aber was solls, es ist immerhin so flach, das Tochter einige Abschnitte auch allein fahren kann, das macht ihr richtig Spass!
Nach einer dreiviertel Stunde kommen wir am Endpunkt der Schlittenbahn in Lischen an. Wir beschließen nochmal hoch zu fahren, damit Mara ihre kalten Füße im Restaurant wärmen kann und ich nochmal alleine runterdüsen (bwz. Stellenweise kriechen).
Das machen wir dann auch so. Alleine auf dem Schlitten kann ich dann auch mehr wagen und brettere die steilen Passagen entsprechend runter, da kommt Freude auf! Entsprechend schnell erreiche ich wieder die Bahnstation und springe auch gleich wieder in die Bahn nach oben, als mich ein Anruf erreicht: Meine beiden Mädels sind gerade an mir vorbeigegondelt, auf dem Weg nach unten. Nunja, sie können ja auch allein zurückfahren, also brauche ich von oben nicht mit der Bahn runterfahren, sondern mit dem Plastikbomber.
Die Sonne steht inzwischen schon recht tief und es ist auch deutlich kälter, sodass die Bahn anzieht und recht schnell wird. Diesmal rase ich wirklich runter, springe auch ein paar Mal, so dass ich Angst um Maras Schlitten bekomme. Der ist bestimmt für zarte Mädelshintern berechnet und nicht für meine 95 Kilo Abtropfgewicht. Aber er hält! Mein Gewicht sorgt auch für entsprechende Abwärtsbeschleunigung, das muss witzig aussehen, denn ich überhole einige coole Halbwüchsige auf ihren Spaceschlitten mit dem viel zu kleinen rosa Teil meiner dreijährigen Tochter.
Dummerweise wartet an der Endstation eine Riesenschlange auf den Abtransport nach unten. Vor mir unterhalten sich zwei Snowboardjungs, dass sie statt zu warten lieber nochmal hochfahren und wenn sie unten wieder unten sind müssten sie noch die letzte Bahn erwischen, die dann viel leerer sei. Schnell entschieden und hinter den Jungs in die Gondel nach oben gesprungen. Jetzt hab ichs aber wirklich eilig, aber der Schnee hilft, die Sonne ist inzwischen untergegangen, die Strecke wird eisig und ich brettere nochmal deutlich schneller als vorhin nach unten, diesmal muss ich auch nur noch bei der Traverse den Schlitten ziehen. Zudem klappt alles, im Laufschritt komme im um 16:50 in Lischen an, es stehen nur noch ein paar Leute (letzte Bahn 17:00 Uhr 😉 ) an. Ich schwebe einige Minuten nach unten, steige aus, und schon kommt der Bus, der nur alle halbe Stunde fährt. Wunderbar, kann ja auch mal alles klappen, ich hatte mir schon ausgemalt, letzte Bahn weg, runterlaufen, letzter Bus weg, heimlaufen…
Der neue Tag empfängt uns wie der letzte: Sonnenschein, keine Wolke, windstill. Wunderbar dann kann es losgehen. Wir sind ja lernfähig und so starten wir auf der anderen Seite in Twing. Keine Wartezeit dieses mal und ruckzuck stehen wir in Lischen auf der Piste. Sogar der Einstieg zum Wanderweg ist gleich gefunden. Leicht abwärts, so dass Tochter selbstständig rodeln kann. Es ist so warm, dass wir Mützen und Handschuhe einstecken und nur im dünnen Fleece unterwegs sind.
Schnell erreichen wir auf dem schön angelegten Weg Bidmi. Hier ist wieder was los mit Ski Bespassung, aber es ist alles weitläufig und man kann dem Stress aus dem Weg gehen. Außerdem gibt’s hier das Skihasiland, da will unsere Tochter natürlich gleich hin. Wir wollen für sie einen Mini-Skikurs organisieren, leider sind um 12:30 schon alle vorbei. Mmh, schade, anscheinend steht man in der Schweiz früher auf…
Mara wird getröstet und stattdessen buche ich einen Kurs für Morgen um 14:00 Uhr, dieser ist ausnahmsweise so spät, da morgen Neujahr ist. Leider muss man die Ausrüstung noch extra dazu leihen. Hier wird einem das Geld dann so richtig aus der Tasche gezogen, 32 Franken für Ski und Schuhe, Helm verleihen sie gar nicht, den soll man kaufen. Klar für 1 Stunde Kurs kaufen wir einen Helm. Das lassen wir dann lieber, vielleicht können wir morgen ja die Ausrüstung von unseren Freunden leihen.
Das Thema Ski schließen wir dann vorerst mal und wenden uns erfreulicheren Dingen zu: Am Rand der Piste entdecken wir eine einsame Bank, auf der wir dann mit schönster Aussicht auf Berg- und Skizirkus gemütlich picknicken.
So gestärkt beschließen wir den weiteren Weg nach Winterlicken zu nehmen, sieht auf der Karte zwar weit, aber gut aus. Es wird sogar sehr gut! Zuerst müssen wir zwar ein Stück auf der Skipiste zurücklegen, dann biegen wir aber ab und sind alleine. Der weg führt durch schönste Landschaft sanft abwärts. Genauso sanft rutschen wir auf dem Plastikbomber dort herunter. Sabine muss leider laufen, da wir heute nur einen Schlitten dabei haben. Fairerweise warten wir dann immer wieder, vertreiben uns die Zeit mit Schneemannbauen, Eiszapfen in den Brunnen werfen und Schneeballschlacht machen. Man sieht, heute haben wir richtig Spaß! Schlussendlich kommen wir auf der Straße raus, die wir bei unseren ersten Tour in diesem Gebiet hochgestapft waren. Im Sonnenschein bei Plusgraden laufen wir herunter, bewundern die tollen alten Holzhäuser am Wegrand und immer wieder die Aussicht in die Bergwelt gegenüber.
Das Wetter am morgen passt erneut! Wir sind kaum verkatert, die Silvesterparty“ gestern war denn auch eher ruhig und gediegen. Für das „Feuerwerk“ in Goldern muss man allerdings das gleiche sagen.
Aber dafür sind wir ja nicht hier, sondern wegen was anderem. Was war das noch? Ach ja der Schnee. Könnte man glatt vergessen denn hier unten (auf 1100m) wird’s immer grüner.
Aus genau diesem Grund nehmen wir wieder den Lift nach Lischen. Hier liegt er denn auch noch, der ersehnte Schnee. Schnell ein Gruppenbild gemacht, unsere Freunde steigen Richtung Balisalp auf, wir wenden uns in die andere Richtung. Netterweise haben diese uns nämlich die Skiausrüstung ihrer Tochter geliehen, so haben wir das Problem Ausleihen geschickt umgangen. Wir sind gespannt, wie das mit dem Skikurs wird, kennen wir doch unsere schwierige Tochter.
Voller Erwartung kommen wir im Trubel von Bidmi an und bezahlen den Kurs (25Fr für 1h15). Jetzt gibt’s kein zurück mehr. Aber zuerst müssen wir noch die dreiviertel Stunde bis zum Start rumbringen. Gar nicht so einfach, denn Tochter ist ganz heiß auf Ski fahren. Also ziehen wir ihr erst mal die Schuhe an, dann testen wir auch die Ski, dann nochmal zu den Ponys usw.
Endlich ist es soweit! Skilehrer Marc wärmt die Kids erst mal auf mit singen und bewegen, dann müssen sie seine vergessene Ausrüstung suchen, dann mit nur einem Ski an den Füßen den Bären aufwecken. Mara findet das alles etwas blöd, macht aber einigermaßen mit. Dann geht’s auf den ersten Lift, eine Art Förderband und die erste Abfahrt steht an: der Trick ist Hände auf die Knie… Und es klappt! Mara fährt zwar an den Bögen und Panüppeln vorbei, aber egal. Sie bleibt auf den Brettern und findets toll. Also nochmal aufs Förderband!
Bei der dritten Abfahrt trifft sie sogar Bogen und Pylone, wird vom Lehrer gelobt, die Sonne scheint. Kurzum es klappt. Kurze Pause mit Getränkausgabe vom Skilehrer und schon geht’s weiter zum „steileren“ Hang. Hier gibt’s einen richtigen Schlepplift (in Kinderversion). Damit kommt Mara gar nicht klar und sie wird etwas ungehalten. Ein paar Male später gehts dann aber doch. Die Anfänger-Kinder sollen von der Hälfte aus starten, aber Tochter will (natürlich) alsbald von ganz oben. Na denn, ist ja ihr Wunsch. Aber auch das klappt, ich schiebe sie oben an und Marc fängt sie unten auf. Eine Fahrt ganz alleine! Das wars denn auch, sie hat keine Lust mehr.
Macht aber auch nichts, denn jetzt zum Abschluss wartet noch das Liftkarusell: Die Kids fahren an Schlepplifthalterungen im Kreis. Es wird immer schneller, aber unsere Tochter schaffts tatsächlich ein paar Runden auf den Skiern zu bleiben.
Schön, Tochter ist müde und zufrieden, der Kurs war ein voller Erfolg, dumm nur, dass sie nun meint, sie will eigene Skier haben. Das hat man nun davon 😉
Unsere Freunde sind inzwischen auch eingetroffen und zusammen geht es zurück auf dem Weg von gestern, der uns so gut gefallen hatte. Also mit den Schlitten nach Winterlücke und dann zu Fuß nach Reuti.
Schneefall heute, leider auch noch etwas feucht. Die Wolken hängen tief in den Bergen, die gegenüberliegenden Berge sind nur noch zu erahnen.
Wir trödeln lange rum, fahren dann aber doch wieder nach Bidmi zum Skihasiland, damit Tochter noch mal Skifahren kann. Sie ist auch voller Vorfreude, doch oben hat sie plötzlich keine Lust mehr. Sie will gleich die rote Piste runterfahren und nicht im Skihasiland was machen. Wir schieben sie etwas durch den Neuschnee, aber sie will auch nicht das gestern erlernte anwenden.
Nach einigem Gequengel lassen wir es mit dem Skifahren. Immerhin hat sich das Thema Skifahren damit wohl erledigt. Wir hatten schon überlegt was wir als überzeugte Nicht-Alpinskifahrer mit einer skibegeisterten Tochter anfangen sollen.
Also Skigerödel ausgezogen und auf zum Picknick im Schnee. Passend dazu reissen auch noch die dunklen Wolken auf. Erst erscheint ein blaues Band im Osten, und später stehen wir bei blauen Himmel im Sonnenschein. Das gefällt uns natürlich gut, und so wandern wir noch nach Lischen. Hier waren wir zwar schon mehrfach, aber immerhin noch nicht aus dieser Richtung. Im klaren Licht der tiefstehenden Sonne sind die Heustadl und Hütten im Neuschnee heute auch richtig fotogen!
Mit der Bahn fahren wir wieder runter. Unten entdecken wir, dass Sabine ihre Lieblingsmütze oben verloren hat und Amara entdeckt ihre gute Laune wieder. Letzteres ist schön, ersteres nicht so. Tochter und ich besuchen den Ski Shop, während Mama noch mal hoch fährt. An der Bus Station treffen wir uns wieder, Sabine hat sogar ihre Mütze wieder gefunden.
Neuer Tag, neues Wetter: Heute ist es bedeckt und grau, immerhin kein Schneefall oder gar Regen. Wir lassen es ruhig angehen, aber irgendwann müssen wir uns doch entscheiden, was wir heute anfangen wollen. Nochmal mit der Bahn hochfahren? Langsam werden wir echt arm, pro Tag gerechnet ist das, glaube ich, unser teuerster Urlaub hier. Aber oben kennen wir inzwischen jeden Weg, Skifahren für Kids ist auch out, die Schlittenbahnen sind nett aber auch nicht mehr soo spannend.
Wir machen was ganz anderes. Wir gehen wandern. Also nach unten statt nach oben, Richtung Meiringen. Der Wanderweg startet direkt an unserem Haus und führt an schönen alten (und neuen) Holzhäusern erst sanft, dann steiler nach unten. Der Schnee wird immer weniger bis bald keiner mehr zu sehen ist. Wir machen an einer Wegkreuzung mit tollem Blick in die gegenüberliegende Steilwand Rast. Passenderweise kommt auch noch die Sonne durch und es fühlt sich an wie Frühling. Unglaublich, wir sitzen in der Sonne im Grünen. Auf 800m und am 3. Januar!
Auf der Karte entdecken wir einen „Alpinwanderweg“. Den nehmen wir doch noch mit. Am Fuß des Weges steht zwar etwas von Wintersperre, aber Winter können wir das ja nicht nennen. Also steigen wir drahtseilgesicherte, aus dem Fels gehauene Treppen empor. Leider haben wir nicht mit der Gründlichkeit der Schweizer gerechnet. Vor dem Highlight, dem Weg durch die Wand, steht nämlich nicht einfach ein Verbotsschild, sondern eine massive Edelstahlgittertür. Mist, wir könnten zwar außen herum klettern, aber mit Kindertrage mit Tochter drin ist das jetzt auch nicht die beste Idee. Reumütig kehren wir zum Hauptweg zurück. Tochter wünscht sich Gondelbahnfahren. Also dealen wir. Sie läuft die restlichen 2 Kilometer zur Talstation, dann fahren wir hoch. So geschieht es auch. Unterwegs treffen wir sogar noch auf einen Spielplatz, der allerdings keine Chance gegen die wartende Gondel der Bahn Meiringen-Reuti hat. Für 8,80 Franken pro Person fahren wir dann alsbald in der großen Kabine, die heute schon einige Male über unsere Köpfe geschwebt ist, nach oben. Bald sind wir auch schon da, und Tochter beschwert sich, das die Fahrt nur so kurz war. Sowas! Sind wir doch der Meinung, dass sie froh sein soll, das wir überhaupt gefahren und nicht gelaufen sind.
Da heute Wandertag ist, nehmen wir nicht den Bus nach Goldern sondern wandern zurück. Dazu nehmen wir den Winterwanderweg. Dieser verläuft unterhalb Reutis durch die Almwiesen. Wieder an verstreut liegenden Holzhäusern und Heustadeln vorbei, erreichen wir nach einiger Zeit unseren Hinweg und wandern diesmal aufwärts dem Hofstatthaus entgegen.
Abreisetag! Schnell gefrühstückt und die Wohnung leergeräumt, um halb elf müssen wir schon draussen sein. Unsere Freunde reisen denn auch tatsächlich ab, aber wir sind ja mit dem Wohnmobil, unserem Kastenwagen da.