Am nächsten Morgen fährt er allerdings auch nicht, dafür gibt’s jetzt bessere Infos. Die Straße ist an mehreren Stellen verschüttet, der Pass geschlossen, der andere wegen eines Scharmützels mit Pakistan sowieso. Es dauert wohl einige Tage bis Jeeps fahren können, wann wieder Busse fahren weiß keiner so genau. Nun, wir buchen uns auf einem Jeep ein, die Plätze werden angeblich nach Reihenfolge vergeben, nicht nach Backshish. Wir müssen die Hälfte anzahlen und werden im Guesthouse informiert, wann es losgehen soll. In ein paar Tagen. Ich verrate hier schon mal es sollte genau noch 10 Tage dauern und die Agentur hat alles gehalten, was sie versprochen hat. Da sage mal einer, in Indien wären alle unzuverlässig.

So langs nicht regnet, ganz beschaulich hier

So langs nicht regnet, ganz beschaulich hier

Jetzt MUSS sich Sabine hier akklimatisieren, oder wir müssen sie per Reiserückholung rausholen. Nein, geht gar nicht weil sie als ExPat eine Langzeitversicherung hat, die das nicht bezahlt. Also Augen zu und durch, in den nächsten Tagen machen wir einen ganz Ruhigen, unterstützen die kleinen Restaurant und Cafés im Tal und ihr geht’s irgendwann wieder gut. Soweit der Plan und er funktioniert. Glück gehabt.

Dann können wir das mit dem Trekking ja nu angehen. Das Wetter ist – in Talmitte zumindest – auch wieder sonnig, aber wir ahnen es schon, das wird nichts, denn die umliegenden Berge sind seit dem Durchbruch Wolkenverhangen. Wir können keinen Führer organisieren, der was taugt, denn die sind alle anscheinend in ihre Dörfer zurück. Außerdem hängt der Monsun in den Bergen und es gehen die wildesten Gerüchte von weggeschwemmten Brücken, unpassierbaren Pfaden und Wasser aus allen Richtungen in der Trekker Community.

Wir werden also kleinere Brötchen backen. Zwar nicht ganz Kultur und Kur, aber dann eben Tagestouren zu erreichbaren Bergen und zum erreichbaren Kulturgut. Der nächste Berg, für Himalaya Verhältnisse eher ein Hügel ist der Victory Peak mit der Leh Gompa. Leider ist diese etwas verfallen.

Ladakh!

Ladakh!

Zu Besuch im Tempel

Zu Besuch im Tempel

schöne bis

schöne bis

kitschige Malereien im Inneren

kitschige Malereien im Inneren

Schöner präsentiert sich die Thiksey Gompa am nächsten Tag. Da die Busse wegen der überfluteten Straßen nicht fahren, haben wir einen Jeep (mit Fahrer, wie dekadent!) gemietet, der uns die nächsten Tage soweit es geht herumfahren soll. Das macht er auch sehr gut. Wir nehmen Schleichwege durch die Berge, fahren auch schon mal Unterkante-Tür-tief durch überflutete Abschnitte und sehen einiges. Wie eben diese Gompa mit ihrer wunderschönen vergoldeten knapp 15 m hohen Buddha Statue. Auch der Blick über die weite Taloase ist wieder traumhaft schön. Das Grün des Tals, ocker bis rotbraune Berghänge, dahinter dunkler Fels und darüber der Schnee und leider – aber durchaus malerisch – tiefdunkle Monsunwolken.

Taloase mit Monsoon von links

Taloase mit Monsoon von links

Das obere Indus Tal ist wirklich reich an Kulturgütern, wir besuchen die Namgyal Monastery genauso wie die Spituk Monastery und einige weitere. Überall begleiten uns die allgegenwärtigen Gebetsfahnen.

Gebetsfahnen II

Gebetsfahnen II

Gebetsfahnen III

Gebetsfahnen III

Diese sind heilig, man sollte sie also respektvoll behandeln, weder abnehmen noch drauf treten. Noch heiliger – wenn man das so sagen darf – sind natürlich die unzähligen Gebetsmühlen. Grob gesagt dienen sie dazu, gutes Karma anzuhäufen in dem man diese unablässig dreht. Nunja, die spirituelle Wirkung einer vom Gläubigen selber angetriebenen kann ich mir ja noch vorstellen, aber wir sehen ganz viele windgetriebene und auch welche mit Wasserradanschluss. Da hat man es sich aber sehr einfach gemacht, oder bin ich da nur nicht empfänglich genug? Wie dem auch sei, es gibt sie in allen Größen. Die kleinste hier oben ist nur ein paar cm hoch, die größte im Zentrum von Leh misst mindestens 1,5m!

Auch allgegenwärtig - Gebetsmühlen

Auch allgegenwärtig – Gebetsmühlen

interessante Gebetsmühle

interessante Gebetsmühle

eine Stupa? eine Gebetsmühle

eine Stupa? eine Gebetsmühle

Das größte Exemplar: 1,5m hoch, eher mehr!

Das größte Exemplar: 1,5m hoch, eher mehr!