Am nächsten Morgen lacht die Sonne wieder! Allerdings sind ein paar kleine Wölkchen am Himmel, aber das macht nichts. Heute steigen wir zur anderen Seite auf Richtung Oberenegg. Dazu quert man die Gastlosenarena mit reichlich Trubel. Der Weg zieht geradeaus den Hang hinauf, nicht so spannend.
Da nehmen wir lieber einen Seitenpfad nach links in die Einsamkeit. Heute ist eh schon weniger los und hier treffen wir die nächste Stunde – bis wir wieder auf den Hauptpfad einbiegen – nur ein paar Skitourengeher.
Es macht mächtig Spaß mit den Schneeschuhen durch den fast halben Meter Pulverschnee zu stapfen. Immer höher und höher arbeiten wir uns. Links bietet sich ein wunderbares Bergpanorama, rechts tiefverschneite Hänge.
Doch als wir über einen Sattel laufen liegt vor uns der Alpenhauptkamm. Eiger und Mönch samt Gletscher dahinter! Ein wunderbares Panorama.
Jetzt durchqueren wir eine tiefverschneite Ebene. Immer unser Ziel, die SAC Hütte voraus. Doch dazu müssen wir noch einen steilen Anstieg bewältigen.
Aber Tochter schafft auch das. Oben auf dem kleinen Grat bietet sich ein gewaltiger Blick auf die Bergzinnen im Süden. Leider hält das Wetter nicht so ganz, denn wir laufen bereits im Schatten aufziehender Wolken.
Und zudem bläst uns ein eisiger Wind ins Gesicht. Doch Tochter beißt die Zähne zusammen und so kommen wir nach über 300 Höhenmetern an der Hütte an.
Sie ist bewirtet und offen! Das wird ja immer besser. Schnell retten wir uns vor dem kalten Wind ins Innere. Schön urig innen, der Kamin brennt, es ist angenehm warm. Super, besser als ich gehofft hatte. Es gibt allerdings nur Getränke und Suppe, dafür aber sehr moderate Preise.
Wir gönnen uns alkoholfreies Bier. Von innen wärmen müssen wir uns jetzt ja nicht mehr, denn der Ofen wärmt von außen. So sitzen wir fast ne Stunde in der Wärme bis wir uns wieder raus trauen. Durch die kleinen Fenster hat man kaum was von der Außenwelt gesehen und so freuen wir uns jetzt richtig. Die Wolken sind nämlich weg und schönster Sonnenschein erwartet uns.
Allerdings werden die Schatten schon länger. Aber es geht nun fast immer nur bergab. Wir genießen nochmal die fantastische Aussicht und dann schreiten wir in riesigen Schritten bergab.
Der Hang ist so steil, dass ich mit meinen Schneeschuhen etwas Ski fahren kann …
Auf gleichem Weg laufen wir nun zurück, da die Hauptroute doch etwas langweilig aussieht. Da die Aussicht aber nun eine andere ist, merkt man das kaum.