Über unserer Anlage scheint noch die Sonne

Toll. Im Anagagebirge soll heute Sonnenschein sein, Den Ganzen Tag. Da düsen wir doch gleich hin. Durch schönsten Sonnenschein fahren wir eine Stunde lang, gleich in die Wolke. Naja wir wollen ja in den Nebelwald, da gehört Wolke ja doch dazu. Doch aus der Wolke nieselt es bald. Beim ersten Aussichtspunkt wollen wir auf Santa Cruz herunterschauen. Doch nun nieselt es waagerecht. Wir retten uns ins Auto, da fängt es richtig an zu schütten. Ganz toll, die Wettervorhersage behauptet immer noch, dass hier die Sonne scheint ….
Alternativplan ist im nahen La Laguna die Altstadt zu erkunden. Hoffentlich ist es nicht zu nahe, aber im Norden erspähen wir das Wolkenende. Also gurken wir wieder zurück, denn im horizontalen Regenguss müssen wir nicht zwingend wandern gehen, dafür fahren wir lieber nach Schottland. Wir kurven durch die Stadt, die mal wieder nicht besonders hübsch ist und suchen das Parkhaus. Doch schnell wird es über uns tiefschwarz und der Wolkenbruch bricht erneut über uns herein. Nee, ab nach Sauzel, da soll es das Weingutmuseum geben.
Gibt es bestimmt, aber wir brettern gleich dran vorbei, es schüttet wie aus Eimern, wird vielleicht das Auto wieder sauber. Laut Wetterbericht soll an der Nordküste leichte Bewölkung herrschen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, also fahren wir weiter Richtung Puerto de la Cruz. Bringt alles nichts, hier nieselts zwar nur noch, aber die Wolkendecke ist durchgehend und es ist unangenehm feuchtkalt. Gefallen tut es uns auch nicht besonders, also sch*#*‘ drauf, fahren wir halt das Orototavatal hoch.

Die wolken sind heute so hoch, dass sie ab und an in die Canadas reinziehen

Gesagt, getan, wir schrauben uns höher und höher. Endlose Kurven, die arme Tochter auf dem Rücksitz. Sie hält aber gut durch. Nur die Wolken, die wollen gar nicht aufhören. Hingen sie die letzten Tage auf 1000-1200 m, so zeigen sich nun erste Sonnenstrahlen erst bei 2000 m, aber immerhin.
Beim Besucherzentrum El Portillo klart es endlich ganz auf. Na also, dann fahren wir endlich zu den Roques de Garcia wandern, sind wir ja oft genug dran vorbeigefahren. Die Parkplatzsuche gestaltet sich schwierig, eine Wahnsinnsblechlawine belegt jeden freien Platz. Wie gestern lasse ich die Damen schonmal vorgehen und fahre wieder zurück und parke vorne an der Straße. Mann, was ein vergurkter Tag, 2,5 Stunden Auto gefahren, um doch wieder hier oben zu landen!

Picknick abseits des Rummels

Doch endlich ein Shop für Tochter. Leider ist der hier extrem schlecht bestückt. Abgesehen vom langweiligen Nippes soll man für die Toilette 1 Euro zahlen. Kriegt aber nichts zurück, wenn man was in Shop kauft? Oder ein Ticket für 1 Euro? Die Übersetzung der Regeln ist sowohl im Englischen als auch im Deutschen unverständlich. Da fragt Sabine einfach mal, denn wir wollen ein T-Shirt kaufen. Die Antwort: ‚T-Shirt is free in toilet‘! Häh?
Wir lassen es, kaufen gar nichts. Der Rummel hier geht uns eh schon gewaltig auf den Geist, da seilen wir uns einfach auf den nahen Wanderweg nach Westen ab. Schon nach 5 Minuten himmlische Ruhe, wir können uns in Ruhe auf Lavaplatten niederlassen und Picknicken.

auf ins Vulcano Wonderland

Gestärkt gehen wir nun den großen Spaziergang rund um die vulkanischen Felsen an. Ein ebener Weg fürs erste Drittel, links von uns tollste Gesteinsformen vulkanischen Ursprungs. Schlotfüllungen ragen als markanter Finger oder ‚Kathedrale‘ in den blauen Himmel.

Der Weg ist Islandmäßig gebahnt und abgesperrt

Der gebahnte Weg steigt nun etwas an und wandelt sich vom Spazierpfad immerhin etwas zum Wanderweg. Es ist natürlich jede Menge los, aber angesichts der vielen Autos und Reisebusse hinten auf dem Parkplatz ist der Betrieb wirklich harmlos.

wieviele Bilder haben wir eigentlich auf denen der Teide zu sehen ist?

Westlich der Formation steigen wir nun steil abwärts und blicken nun hinauf in die deutlich höheren Wände. Tolle Farben und Formen mal wieder und alle paar Meter ein anderer Fels.

ehemalige Schlotfüllungen im Vordergrund – Riesenschlot im Hintergrund

Unten in der Ebene laufen wir nun auf die Cathedrale zu. Erodierte Basaltformationen liegen hier waagerecht. Sieht wirklich markant aus, zu Island sollte man aber liebe keine Vergleiche ziehen.
Das letzte Stück geht nun steil bergauf wieder zurück. Wir sind auf über 2000m Meter. Ein wenig merkt man das schon. Tochter springt voran und wir gehen würdevoll – und langsam – hinterher. Zudem brennt die Sonne auf uns herab. Zusammen mit dem kühlen Wind, der ab und zu auffrischt, ergibt das ein Jacke an, Jacke aus Spiel.

wieviele unterschiedliche Gesteine sind das wohl?

Doch man sollte nicht darüber klagen. Denn in der Ferne wehen immer wieder Wolkenschwaden über den Kraterrand. Sieht wunderschön aus, und besser Jackenwechsel als in der Wolke dauernd Jacke an.

unterhalb laufen wir zurück

Was sagt eigentlich der Wetterbericht zu hier und jetzt? Ah ja, 6 Grad und leichter Regen. Ja nee is klar, die Anschauung vor Ort ergibt eher 14° und Sonnenschein! Also Wetter.com kann ich für Teneriffa keinesfalls empfehlen…
Die Wanderung war wunderschön, trotz des Betriebs, der sich aber hauptsächlich am Parkplatz und der Aussichtsplattform abspielt. Mit offenen Dach fahren wir jetzt noch die paar Meter bis zum Kraterrand im Osten, bis die Wolken uns wiederhaben.

Rückfahrt in die Wolke

Schnell zu, denn unter den Wolken ist es ungemütlich kalt, 8° – brr.
Die TF 38 ist wirklich angenehm zu fahren, bester Teer und es geht entweder geradeaus nach unten oder in extrem weiten Kehren. Doch schon bald reißen die Wolken wieder auf! Grün leuchten nun die Kiefern auf dem schwarzen Lavagestein.
Da halten wir doch glatt noch mal an und planen um. Laut Wetterbericht soll es unten an der Küste regnen. Da fahren wir doch da mal hin, bis jetzt war ja heute immer genau das Gegenteil als Wetter.

Doch bald ist wieder Sonne

Tja, Cabrio auf, dämliche Musik an (Kiss.FM, der Name ist Programm), so cruisen wir bei schönstem Sonnenschein nach Los Gigantes rein. Und Pfeifen auf gewisse Vorhersagen. Direkt am Sporthafen kann man gleich parken.

Los Gigantes – gigantische Felsen oder

Und hier gibt es endlich, wonach Tochter sich schon nach Tagen sehnt: Läden mit Kuscheltieren und Dekokram. Nach der ganzen Wanderei gehen wir nun gerne mit ihr darein. In einem entdecke ich das coolste Item überhaupt: Eine frankensteinartige Handverlängerung, die per Hebel vorne zugreifen kann. Ich schaffe es aber, sie nicht zu kaufen. Tochter bekommt was kleines und dann laufen wir lieber herum und schauen.

gigantische Feriensiedlung?

Vor uns türmt sich nämlich eine gigantische (ha!) Steilküste auf. Nunja so gigantisch wie der Name suggeriert eben auch nicht. Dafür am Hang wie so oft hier die gigantischen Appartmentanlagen. Unten im Ort sind sie etwas schöner integriert.

Wir gehen mal shoppen

Zur Belohnung für alle gibt es dann ein Eis.

Was ne Auswahl – nur eine von drei Theken!

Die Kugeln sind gigantisch und ersetzen fast das Abendessen. Apropos, es wird nun Zeit, demnächst wird es dunkel und so fahren wir nun durch Bananenplantagen und Touristenplantagen unserer eigenen Retortensiedlung entgegen.

und was ne Portion