Cuillins zum Vierten

Trotz der Nähe zur Straße haben wir gut geschlafen und fahren nach kurzem Frühstück weiter. Bestes Wetter, wir sehen jeden der umliegenden Gipfel, das war schon deutlich anders hier!
Natürlich kommt man auf dieser Strecke am Highlander Castle vorbei. Natürlich halten wir dort mal wieder. Nach rechts auf den Womo Carpark fahren, da ist Platz und man parkt direkt in Front des Schlosses.

Wir waren schon bei viel Wetter hier, heute ist das schönste. T-Shirt-warm und keine Wölkchen am Himmel. Wir sitzen ein bisschen auf den skurrilen Bänken, laufen etwas herum und ich muss Tochter den Inhalt des Highlander-Films erzählen. Ich versuche, die blutigen Teile auszulassen…
Bald danach fahren wir in luftiger Höhe über die Brücke. Und sind seit langen Jahren wieder auf der schönen Insel Skye.

Noch schnell einkaufen und dann zum Sligachan Hotel. Traditionell unsere Anlaufstation auf Skye. Denn es hat nicht nur ne Craftbrauerei sondern auch Seumas Bar mit über 300 verschiedenen Whiskies. Und gegenüber liegt gleich der Camping, da kann man schön stehen.

Heute besonders schön, denn wir sind jetzt zum vierten Mal hier, und zum ersten Mal sehen wir mehr als nur den Fuß der Cuillins! Kein Wunder dass Hillary hier im Winter für den Everest trainierte, bieten diese Berge doch extreme Bedingungen. Doch heute trübt kein Wölkchen den Blick.

Da machen wir doch endlich mal den Wanderweg Richtung Glen Brittle. Natürlich nicht bis hin, dafür ist es schon etwas spät, wir wollen einfach im Tal laufen bis wir keine Lust mehr haben.

Doch nach der alten, hübschen Brücke entscheiden wir uns für den rechten Weg. Der läuft romantisch am Fluss lang. Aber leider wird er immer kleiner und verliert sich alsbald in Trittspuren. Wir stapfen etwas durchs Gelände. Mara vorneweg. Leider ist sie noch nicht ganz mit den schottischen Bedingungen vertraut und bricht im sumpfigen Weg bis zum Unterschenkel im Matschloch ein. Schuh und Socken sehen dementsprechend aus.

Zum Glück sind wir ja nah am Fluss, also legen wir dort eine Zwangspause ein, waschen Schuh, Socken und Leggings und genießen die Szenerie um uns herum.

Irgendwann gehts tatsächlich weiter. Nun laufen wir einfach Richtung Berg, um hoffentlich den richtigen Weg zu finden. Dies gelingt und nun kommen wir deutlich schneller vorwärts. Die Landschaft um uns herum ist karg, kein Baum und Strauch, und hohe Berge um uns herum, in der Ferne sogar mit ein paar Schneefeldern garniert. Das Ensemble gefällt uns sehr, sind wir doch Fans von Trockenlandschaften und man wähnt sich fast in einem wüstenhaften Hochtal, dabei sind wir vielleicht hundert Meter über dem Meer.

Wir queren ein paar Bäche und wandern immer weiter durch die Einöde. Wir überlegen, wann wir den einen guten Umkehrpunkt finden könnten. Da kommt eine besonders schöne Bachtraverse mit schönen großen Blöcken und einer netten grünen Wiese an der Seite. Hier bleiben wir!

Faul liegen wir in der Sonne. Es weht ein leichter, ehr warmer Wind, der Bach gluckert vor sich hin und Tochter quert ihn zum hundertsten Mal. Das kann man aushalten.

Doch alles hat ein Ende und wir müssen aufbrechen. Ohne Abenteuerumweg durch den Sumpf sind wir aber nicht ganz so lange auf dem Rückweg unterwegs, so dass wir noch zu ziviler Zeit an der Sligachan Campsite ankommen.

Geduscht und in Schale geworfen entern wir kurz später die Bar. Irgendwie haben sie ein wenig umgebaut, doch meine Befürchtung bestätigt sich nicht. Die Bar mit den ganzen Whiskies ist noch da. Dafür sind die Möbel bequemer und wir ergattern Loungesofas am Fenster.

Wir entscheiden uns für Burger und Craft-Ales aus der hauseigenen Brauerei. Sehr fein, der Schafbürger mundet und der Whisky anschließend auch. Ein Cask Strenght Springbank aus nem Barolo Fass und ein 10er Benromach, damit wir auch mal einen von dieser Brennerei probiert haben. Und während wir speisen und trinken erfreut sich Tochter direkt vor dem Fenster auf dem Spielplatz – toll!