Aber zum Essen und Tempel gucken sind wir ja eigentlich nicht gekommen. Wir wollten ja trekken. Der Plan mit dem Hochgebirge ist nun begraben, aber wir machen stattdessen Tagestouren. Leider entpuppen sich die tollen Karten, die wir besorgt haben, als überhaupt nicht mit der Realität übereinstimmend. Ich fotografiere eine Umgebungskarte im Guesthouse ab, die Wege dort scheinen wirklich mit der Realität überein zustimmen. Dummerweise nennt sie keinerlei Namen, aus welchem Grund auch immer. Vielleicht weil wir in Indien sind?

Auch kleinere Wege hats erwischt

Auch kleinere Wege hats erwischt

So wandern wir weitgehend namenlos herum. Der Nameless Mountain, der hinter Leh aufragt, ist als einer der Wenigen die meiste Zeit wolkenfrei. Also werden wir diesen besteigen. Dank Fotokarte finden wir einen Weg. Im Tal ist er noch teilweise weggeschwemmt so dass wir einmal sogar klettern müssen, aber je höher wir kommen, desto besser wird es. Denn mit jeder Wegkehre wird der Weg deutlicher und es steigert sich die Aussicht! Wie die hier aussieht erwähnte ich bereits mehrmals, glaube ich. Aber man kann sich einfach nicht daran satt sehen.

Aufstieg zum Nameless Mountain

Aufstieg zum Nameless Mountain

Die Konservendosen, ein kleiner Teil - nur, was machen die hier?

Die Konservendosen, ein kleiner Teil – nur, was machen die hier?

Felsen, die das Geographenherz höher schlagen lassen

Felsen, die das Geographenherz höher schlagen lassen

Auf 4500m üNN gibts noch intelligentes Leben! Uns sowieso ausgenommen...

Auf 4500m üNN gibts noch intelligentes Leben! Uns sowieso ausgenommen…

Auf dem Gipfel - Mont Blanc Höhe!

Auf dem Gipfel – Mont Blanc Höhe!

Wir schnaufen ganz schön, die Akklimatisierung hat zwar geklappt, aber wir bewegen uns inzwischen auf über 4000m. Und je höher wir kommen desto mehr Konservendosen liegen herum. In jeder Wegkehre – aber auch nur da – liegen nun diese teils ganz alten, teils noch silbrig glitzernden leeren Konserven. Nur warum? Wegzehrung, Opfergabe, seinen Hausmüll wird ja wohl niemand hier herauftragen? Wir finden es nicht heraus. 130 Dosen höher erreichen wir den Gipfel. 4800m zeigt die Höhenmesseruhr, das ist Mont Blanc Höhe und wir stehen hier mit leichtem Gepäck und dünner Jacke. Gut, das ist nicht direkt vergleichbar, Massenhebungseffekt und niedrigerer Breitengrad machen schon was aus, aber immerhin. Die Gebetsfahnen knattern im scharfen Wind. Die Aussicht ist grandios, aber bevor wir den Fotoapparat bereit haben, umhüllt uns die nächste Wolke und es wird richtig ungemütlich. Also schnell wieder runter, wir brauchen ja nur der Dosenspur folgen.

Taloase mit Monsoon von links

Taloase mit Monsoon von links