Es ist wieder Papa Wochenende, das Wetter sieht gut aus. Zumindest westlich von uns. Also fahren wir nicht zur Alb, sondern in die Pfalz.
Mit Freunden treffen wir uns in Gleisweiler. Es ist langes Wochenende durch den Feiertag und auf der Hinfahrt stehen wir kurz vor Landau schon auf der Landstrasse im Anreisestau. Unglaublich, aber mit nur wenig Verspätung kommen wir an – um dann keinen Parkplatz zu finden. Alles zugeparkt, selbst der Parkplatz unten beim Friedhof.
Etwas weiter Richtung an der Strasse nach Burrweiler finden wir einen kleinen Parkplatz – komplett leer. Schön, etwas kurz vielleicht, aber leicht schrägt passt unser kleines Womo gerade so drauf.
Unsere Freunde kommen gleich hinter uns, auch sie haben im Ort keinen Parkplatz gefunden. Aber alles perfekt, wir können von hier aus gleich loslaufen. Unser erstes Ziel: Die St. Anna Kapelle oben auf dem Berg.

Es geht los! Das Ziel immer vor Augen!

Es geht los! Das Ziel immer vor Augen!

Durch die Weinberge gehen wir nun aufwärts. Wir sind nicht ganz auf dem offiziellen Wanderweg. Das GPS weist aber einen Weg nach oben aus. Dieser ist im Wald etwas zugewachsen aber wir finden ihn und stoßen etwas später auf den Fahrweg zum höchstgelegenen Weingut der Pfalz. Dies lassen wir aber nonchalant links liegen und marschieren zur Kapelle. Jetzt allerdings mit einer Prozession von Spaziergängern. Wie gesagt, langes Wochenende und schönes Wetter. Die Aussicht ist aber hervorragend, zumindest fast, denn es ist recht diesig. Man kann leider nicht rüber nach Heidelberg schauen, aber wir sitzen in der Sonne, alles ist gut.

Leider sehr diesig...

Leider sehr diesig…

 

Etappenziel St. Anna Kapelle

Etappenziel St. Anna Kapelle

Nach kurzer Rast steigen wir weiter aufwärts zum Teufelsberg. Sehr teuflisch ist dieser allerdings nicht, steht doch sogar ein Kreuz auf seinem Gipfel. Fast 500 Höhenmeter sind wir jetzt mit den Kids gelaufen. Zwar unter leichtem Protest, aber wir sind angekommen. Nicht schlecht.

Wir suchen und finden Maronen

Wir suchen und finden Maronen

Noch etwas höher, immer noch Dunst

Noch etwas höher, immer noch Dunst

Das Wetterkreuz auf dem Teufelsberg

Das Wetterkreuz auf dem Teufelsberg

Unter dem Wetterkreuz machen wir Pause. Allerdings haben wir nicht allzu viel zu essen dabei. Also steigen wir schnell ab Richtung Trifelsblickhütte. Je näher wir der Hütte kommen, umso belebter wird es. An der Hütte ist die Hölle los. Kein Wunder bei dem Blick. Einen tollen Blick in die Pfalz, zum Trifels natürlich, hat man nämlich hier. Wir setzen uns auf die kleine Wiese unterhalb und vespern mit Wurst und neuem Wein oder auch wahlweise Kuchen. Leben wie Gott in der Pfalz halt.

Trifelsblick

Trifelsblick

Die wohlverdiente Rast - und Einkehr

Die wohlverdiente Rast – und Einkehr

Die Kids spielen, wir liegen faul in der Sonne, das ist ja mal wieder ein hartes Outdoor Wochenende… aber die 500 Höhenmeter habe ich ja immerhin eben schon erwähnt, oder? Aber es wird doch langsam kühler, das letzte Stück Kuchen habe ich eben gekauft, wir sollten zurückgehen. Das tun wir auch. Durch den schattigen Wald steigen wir nun in Serpentinen nach Gleisweiler ab. Am Sanatorium kommen wir heraus, laufen noch durch den kleinen Park und suchen nach einer Gelegenheit zum Einkehren. Die finden wir dann auch. Es ist sogar so mild, das wir uns noch draußen hinsetzen können mit wiederum fantastischem Blick über die Rheinebene. Im Weingut Argus (https://argus-wein.de/index.php/gr/63/sp/d.html) sitzen wir, trinken leckeren Wein und essen gut. Natürlich gibt es hier für Tochter keine Pommes, aber das kennen wir ja schon LINK und sie trägt es mit Fassung.

Und schon wieder Einkehr mit Aussicht

Und schon wieder Einkehr mit Aussicht

Gleisweiler

Gleisweiler

Da der Wein gut mundet beschließe ich heute nicht mehr zu fahren, und so bleiben wir auf dem kleinen Parkplatz gleich noch über Nacht.

Stellplatz: Parkplatz zwischen Gleisweiler und Burrweiler, leicht schräg mit schöner Sicht

Es hat die halbe Nacht geregnet, alles ist nass und die Wolken hängen knapp über uns. Was ein Unterschied zu gestern. Aber unsere Freunde mussten ja gestern mangels Wohnmobil schon fahren und so hatten wir heute eh Höhle geplant. Das hatte sich Tochter gewünscht. Dazu hatte ich mir die Schlossberghöhlen ausgesucht, bei Bad Homburg. Auf der Internetseite steht, man solle da anrufen, also mache ich das und reserviere einen Platz um 16 Uhr. Bis dahin ist aber noch eine Menge Zeit und so schlage ich Mara vor, auf dem Weg dorthin entweder noch eine (unbeleuchtete) Höhle oder eine Burg zu besichtigen. Sie ist für Höhle. Also fahren wir Richtung Bährenhöhle.
Das soll die größte natürliche Höhle der Pfalz sein, da sind wir ja mal gespannt. Spannend wird schon mal die Anfahrt, denn der Abzweig von der Schnellstraße ist gesperrt. Wir werden einmal um Pirmasens herumgeführt, in Kurven nach unten. Mist, die Zeit vergeht und Tochter wird natürlich schlecht. Und dann stehe ich vor der gesperrten Strasse aus der anderen Richtung. Toll, ich wollte eigentlich ganz nah ranfahren, war ja nur als Zwischenprogramm gedacht. Bevor Tochter aber noch ihr Frühstück opfert, parke ich schnell gleich hier im Wohngebiet und wir gehen an die frische Luft. Da wir nun schon mal hier sind und Tochter hoch motiviert ist, schlage ich vor, doch zur der Höhle zu wandern, auch wenn’s knapp wird mit der Zeit.

Langweiliger Hinweg

Langweiliger Hinweg

Wir finden schnell den Weg dank Schild und wandern nun durch ein nettes kleines Flusstal. Drei Dinge stören etwas. Das Wetter, es sieht dauernd aus, als würde es wieder zu regnen anfangen. Der Weg, es ist ein platter Feldweg, extrem langweilig. Und drittens, irgendwie habe ich das Gefühl, das wir hier schon mal waren…
Da der Weg so ereignislos ist, ist Mara recht schwer zu motivieren zügig zu laufen. Sie hält mal wieder an jeder Blume an, bzw. an jedem bunten Blatt. Und da gibt es einige hier. Aber nach ein paar Kilometern stehen wir tatsächlich am Fuß des Hanges und am Eingang zu Höhle.
Eingang ist allerdings leicht übertrieben, denn es ist eher ein gewaltiger Felsüberhang im Sandstein. Aber Tochter ist ganz begeistert, springt hin und her und platziert schließlich ihren gesammelten Blätterstrauß zentral in der Höhlung. Sieht recht interessant aus, als hätte den gestern ein Neandertaler vergessen.

Die größte Naturhöhle der Pfalz

Die größte Naturhöhle der Pfalz

Die Bährenhöhle

Die Bährenhöhle

Ich vergesse leider ein Photo zu machen, denn Tochter rennt schon weiter. Nach oben. Sie klettert und steigt fast schneller als ich und ruft alsbald: Papa hier ist noch eine tollere Höhle.
Tatsächlich, hier ist die 42m Einbuchtung, und natürlich, hier waren wir schon mal.

Immer Lampe dabei!

Immer Lampe dabei!

Wirklich schön hier

Wirklich schön hier

Egal, für Tochter ist alles neu. Nach dem Desaster vorletztes Mal LINK hab ich natürlich immer ihre Stirnlampe dabei und nun springt sie mit ihrem Kopflicht im hinteren Teil rum und berichtet was sie sieht. Nicht viel, denn die Höhle ist bald zu Ende, aber Hauptsache ihr gefällts. Ich erinnere an die andere Höhle und sage, dass wir zu spät kommen werden, wenn wir uns nicht beeilen. Sie meint aber egal, die Höhle hier ist auch gut und dann gehen wir eben auf die Burg, die hat ja keine Öffnungszeiten. Recht hat sie…

Picknick, bei dem Licht kommt der Smartphone-Minisensor aber deutlich an seine Grenzen

Picknick, bei dem Licht kommt der Smartphone-Minisensor aber deutlich an seine Grenzen

Hohlenexkursionen machen hungrig und so picknicken wir auf den Picknickbänken direkt vor dem Eingang. Es hat übrigens nicht angefangen zu regnen und so können wir auf unseren Jacken sitzen statt darauf.

Der spannende Rückweg

Der spannende Rückweg

Wir entdecken einen schmalen Pfad der höhenlinienparallel zurückzuführen scheint. Direkt unterhalb weiterer Felshänge und Überhänge wandern wir nun wunderschön immer leicht abwärts zurück zum Ort. Oberhalb verläuft die Strasse, aber sie stört nicht, denn sie ist ja gesperrt und eine Baustelle. Der Weg ist spannend, also rennt Tochter voraus. Richtig schnell sind wir wieder am Womo. Trotzdem ist es kurz vor vier, das schaffen wir nicht mehr bis Bad Homburg, und Mittagessen müssen wir auch noch. Letzteres ist schnell gelöst, ich haue ihr Leibgericht in die Pfanne…

Test bestanden- schmackhafte Maronen aus dem Omnia

Test bestanden- schmackhafte Maronen aus dem Omnia

Also auf zu Burg. Burg Gräfenstein, die größte Stauferburg in der Pfalz. Kurz bevor wir ankommen, geht es rechts ab zu einer PWV-Hütte. Da haben wir schon mal übernachtet. Damn, dann waren wir aber bestimmt auch schon auf der Burg! Blöd.
Nee, doch nicht: Erstens kommt nun sogar die Sonne raus, und zweitens waren wir anscheinend noch nicht da. Mir kommt nämlich nichts bekannt vor, das ist doch mal was. Tochter ist wieder ganz begeistert, dabei ist das wahrscheinlich schon die hundertste Burg in ihren wenigen Lebensjahren. Wir rennen erstmal ganz hoch auf den Bergfried. Taschenlampe ist dabei ganz nützlich. Dann wieder runter und einmal herum. Jetzt haben wir alles gesehen, und wir können langsamer alles noch mal anschauen. Dabei darf ich ihr nun alles erklären. Hier war der Kamin, da lagen die Deckenbalken auf, das nennt man Schiessscharten und so.

Burg Gräfenstein

Burg Gräfenstein

Innenhof

Innenhof

Erbaut auf Sandstein

Erbaut auf Sandstein

und 1a Aussicht

und 1a Aussicht

Schön ists in der Pfalz...

Schön ists in der Pfalz…

Dazu liegt die Burg nun schön in der Abendsonne. Ich fotografiere und Mara versucht sich die Burg ‚als sie ganz war’ vorzustellen. Das machen wir, bis die Sonne untergeht. Jetzt wird es schnell kalt. Schnell steigen wir ab und springen ins Auto. Ab nach Hause, ist ja nicht so weit.