1. Tag: Stockach

Schon lange vorher hatten wir uns das Wochenende freigeschaufelt. Sogar ein Ladenevent extra nicht auf diesen Termin gelegt. Und jetzt das: Der Wetterbericht! Es soll schütten…

Tolles Wetter am Ziel!

Tolles Wetter am Ziel!

Amtliche Warnung vor Dauerregen. Nicht gut für ein Kinderkastenwagentreffen (= ein Treffen von Leuten mit Kastenwagen UND Kind), wo man draußen sitzen will und sich unterhalten, während die Kids Spaß haben. Wir wollen trotzdem fahren, aber ein Blick ins Forum, in dem das Treffen organisiert wird, bringt nichts Gutes. Von zwölf Families haben acht abgesagt, dabei schrieben manche im Vorfeld sogar, es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung.

Nach leichtem zaudern schreibe ich wir kommen trotzdem, als dann noch zwei Unentwegte antworten, sie sind auch unterwegs und der vierte sogar schon da ist, freut sich auch Tochter wieder, die sich sooooo auf andere Kinder gefreut hatte.

Wir fahren also runter zum Bodensee, genauer gesagt nach Stockach zum Reisemobilhafen. Es schüttet die ganze Fahrt und als wir ankommen hat es leider nicht die Güte aufzuhören.

Egal, wir werden nett begrüßt, bauen im Regen unseren Pavillon auf und schon stehen wir alle im Trockenen.

Der Pavillon steht in der Wagenburg

Der Pavillon steht in der Wagenburg

Hauptsache die Kids sind glücklich!

Hauptsache die Kids sind glücklich!

Wunderbar, wir setzen uns im Stuhlkreis, und die Kids können direkt in der Mitte im fließenden Wasser buddeln. So geht denn auch schon der Tag zur Neige, draussen prasselts, wir sitzen gemütlich beim Getränk der Wahl bis nach zwölf. Es regnet so heftig, das wir zwar teils den Gesprächspartner nicht verstehen, aber was solls, nur die Harten kommen in den Garten…

 

Wir sitzen im trockenen!

Wir sitzen im Trockenen!

2. Tag: Marienschlucht

Heute ist das schönere Wetter vorausgesagt. Und tatsächlich, das Wasser von oben hört auf. Wir alle gehen dann allerdings erstmal beim Campinghändler um die Ecke shoppen. Und es geht das Gerücht, das just in diesen Minuten die Sonne kurz dagewesen wäre.

Nunja, als wir wieder rauskommen, ist es jedenfalls genauso wolkenverhangen wie vorher, aber trocken, und das reicht ja schon!

Am nächsten Morgen. Wolkenverhangen, aber trocken!

Am nächsten Morgen. Wolkenverhangen, aber trocken!

Wir teilen uns auf, zwei Familien wollen lieber in der Gegend wandern, wir wollen die Marienschlucht besuchen, hört sich doch spannend an.

Man muss gar nicht lange fahren, nach 20 Minuten sind wir da. Der Parkplatz sieht auch nach einem schönen Stellplatz aus – abgespeichert für später. Schnell gepackt und schnell losgelaufen, wer weiß wie lang das Wetter hält. Es hält, aber das können wir jetzt ja noch nicht wissen.

Grün leuchtet der Wald auf dem Weg nach unten

Grün leuchtet der Wald auf dem Weg nach unten

Der Weg führt abwärts durch frischgrünen Wald. Unsere Töchter laufen mit Kuscheltier voran und wir können uns ungestört unterhalten – so hatten wir uns das vorgestellt. Wir machen einen kleinen Schlenker zu Ruine Kargegg. Die Überreste sind wirklich etwas karg, noch nicht mal ne Ecke, nur ne Mauer steht noch. Also schnell weiter abwärts zu Schlucht. Jede Menge Treppenstufen steigen wir nun hinab, das Tal wird enger. Es wird felsig und genau dieser rückt nun schön eng zusammen. Voila, wir sind in der Schlucht. Unter uns rauscht der Fluss, nicht super spektakulär aber nett. (Und nett ist bei mir nicht die kleine Schwester von Scheisse!)

Die Marienschlucht

Die Marienschlucht

Das Wasser gäbe ien passable Rutsche ab

Das Wasser gäbe eine passable Rutsche ab

Leider ist die Schlucht recht kurz, den Kindern gefällts, aber sie rennen quasi durch und nach wenigen Minuten finden wir uns schon am Seeufer. Das Restaurant (auf der Karte entdeckt) entpuppt sich als „Kiosk“, und selbst diese Bezeichnung ist doch eher hochtrabend. Wir lassen es also im Wortsinn links liegen und entern den Bodenseestrand.

Am Seeufer

Am Seeufer

ein lauschiges Plätzchen

ein lauschiges Plätzchen

Eine wirklich schöne Ecke hier. Hinter uns die Felswände des Bodanrück, vor uns der stille See und gegenüber ein paar Ortschaften eingebettet in  grünen Wald. Und rechts und links eben der Strand, mit großen Baumrümpfen, die unsere Töchter gleich zum Klettern einladen.

Also schon gleich zum Picknick, wir genießen die Szenerie und die Kleinen den Rest.

Picknick am Bodensee

Picknick am Bodensee

Aber wir wollten uns noch etwas bewegen, also tun wir dies indem wir am Seeufer nach Westen wandern. Schöne Gegend, links hohe Felswände, der Wald zeigt ganz frisches Grün und rechts blitzt immer wieder der See auf. Hier scheint auch das Rückzugsgebiet seltsamer Gestalten zu sein. Erst kommt uns ein Wanderer entgegen, der unsere Kinder (die leicht auf ‚seiner’ Wegseite laufen) absichtlich mit seinem Schirm rammt, dann begegnen wir am Seeufer einen durchnässten Survivaltypen im Tarnanzug, der ganz offensichtlich schlechte Laune hat. Tja hätte der sich wohl besser auch son Pavillon für die Nacht mitgebracht.

Weiter gehts, an den Felswänden entlang

Weiter gehts, an den Felswänden entlang

Wir aber haben gute Laune, auch wenn Mara dauernd ihre (botanischen) Zauberstäbe verliert oder kaputtmacht, oder beides. Nur die Wege, die laut GPS nach links oben führen sollen, tauchen nicht auf. Naja gehen wir halt auf dem selben Weg wieder zurück.

ganz lauschig

ganz lauschig

hier am Ufer entlangzulaufen

hier am Ufer entlangzulaufen

Wir haben es nun etwas eilig denn über den See zieht eine Monsterfront heran. In der Ferne entdecken wir den Schirminator von vorhin, der uns nun entgegenkommt. Als er uns sieht dreht er gleich wieder um, haha. Er schleicht sich nun unten am Seeufer an uns vorbei, hilft im aber nix, denn genau an der Stelle an der er sich versteckt, ziehen wir unsere Regensachen an. Das wird ihm dann doch zu blöd und er schlägt sich aus den Büschen auf den Weg, weil er wohl auch nicht nass werden will. Rüdiger Nehberg für Arme kommt dann auch noch, aber selbst unser freundliches Grüßen wird ignoriert, hehe.

Der Rückweg führt wieder durch die Schlucht

Der Rückweg führt wieder durch die Schlucht

Die beiden wandern ganz vorbildlich!

Die beiden wandern ganz vorbildlich!

Töchter wollen nicht den Serpentinenweg, sondern wieder in die Schlucht, gut haben wir nichts dagegen. Rauf ist es eh noch mal eindrucksvoller, da man jetzt durch die Stufen hindurch den Bach sieht, und viel weniger los ist, als auf dem Hinweg. Die Front ist übrigens an uns vorbeigezogen, ohne dass wir was abgekriegt haben, auch nicht schlecht.

Zurück am Platz spielen jetzt alle Kids wunderbar, pflücken Berge an Blumen, bauen ein Lager und was weiss ich. Selbst als es dunkel wird, ist Mara nicht ins Bett zu kriegen, sodass sie noch etwas mit Stirnlampe rumlaufen darf. Inzwischen regnet es wieder, aber das kann uns ja nicht schocken!

 

Gemütlich sitzen wir im trockenen

Gemütlich sitzen wir im Trockenen

3.Tag: Lochmühle

Es ist trocken, von oben zumindest. Wir können also in Ruhe alles abbauen und verstauen, uns unterhalten und die Kinder spielen lassen. Die ersten fuhren gestern abend schon, die zweiten dann zur Mittagzeit sodass wir nun noch zu sechst rumstehen. Wir beschließen noch ein Stündchen auf dem Gelände der Lochmühle herumzulaufen.

Lochmühle

Lochmühle

Gesagt, getan, wir fahren da hin, ist auch nicht weit und die Kinder sind schon mal glücklich, als sie den riesigen Spielplatz sehen. Der ist aber gar nicht so einfach zu finden, man muss erst am kleinen Spielplatz vorbei, dann am Wasserrad, dann an den Schweinen, den Hühnern, dem Abenteuersteinbruch, dem Quadgelände, dem Traktorrundkurs und dann ganz steil den Wald rauf. Schaffen wir aber und im strömenden Regen erreichen wir das ersehnte Ziel. Die Töchter störts nicht, bald klettern sie in der Takelage rum, während wir mit den Schafen im Trockenen stehen.

Der Spielplatz!

Der Spielplatz!

Schäfchen im trockenen

Schäfchen im Trockenen

Abenteuer im Regen

Abenteuer im Regen

Die Eier auf der Wiese

Die Eier auf der Wiese

Wir haben ihn gefunden - den Osterhasen

Wir haben ihn gefunden – den Osterhasen

Interessantes Tretboot

Interessantes Tretboot

Gemeinerweise ziehen vom Restaurant unten antörnende Düfte herauf. Wir beschließen also einzukehren. Dazu müssen wir an den Straussen vorbei, die sogar Eier gelegt haben. Sehr interessant, diese riesigen schwarzen Eier mitten in der deutschen Wiese. Man merkt schon, aus dem einstündigen Spaziergang sind schon mehrere Stunden geworden, macht aber nix, die Kinder findens toll. Wir machen noch Witze, dass ab zwei bestimmt das Restaurant nur noch Vesperkarte mit kalten Würstchen hat. Über so was sollte man natürlich keine Witze machen, denn als wir pünktlich um 14:06 sitzen gibt es nur noch die – Vesperkarte.

In der Kneipe wird gegessen - und gemalt!

In der Kneipe wird gegessen – und gemalt!

Stellt sich dann aber als nicht so dramatisch raus, denn jeder findet noch was leckeres und so schlemmen wir Rehgulasch, Forelle und Smiley Eis.

Einkehren ist immer gut, denn als wir wieder die Aussenwelt betreten hat tatsächlich der Regen aufgehört. Und es wird für uns die kleine Eisenbahn angeworfen. Die Kinder sind glücklich und fahren Runden um Runde. Nagut, wir quatschen weiter, dann laufen wir zurück zu den Autos. Fast, denn es gibt ja noch das Gehege mit Pfau. Und kleine Ziegen die man aus der Hand füttern kann. Und auch noch die Kutschenausstellung. Und die Küken. Und natürlich den kleinen Spielplatz mit Wendelrutsche.

Darf nicht fehlen, die Eisenbahn

Darf nicht fehlen, die Eisenbahn

Die Erwachsenen sitzen auf der Bank und lassen sich tatsächlich kurzzeitig Sonne aufs Gesicht scheinen und die Kurzen rutschen Runde um Runde. So wird’s dann tatsächlich nach sechs bis wir loskommen.

Die Schweine waren nicht so fotogen

Die Schweine waren nicht so fotogen

Also schön wars auf dem Treffen, auch wenn das Wetter nicht das Beste war und so viele abgesagt hatten. Tochter war zufrieden, denn sonst beschwert sie sich immer, dass wir keine Kinder zum Spielen treffen in unseren Urlauben. Womit sie ja recht hat. Aber hier gabs dann doch einige und Wetter interessiert ja nur Erwachsene!