Wir sind aufgeregt. Viel aufgeregter als sonst. Denn sonst schmeißen wir alles in den Bus und fahren einfach los. Jetzt mussten wir alles in Taschen und Rucksäcken verstauen. Und Mara ist ganz aufgeregt wegen dem Fliegen. Und wir eigentlich auch, weil wir das nicht so oft tun, und noch nie mit Tochter.

Wir sind bestens gerüstet - dank unser Ärzte Freunde ;)

Wir sind bestens gerüstet – dank unser Ärzte Freunde 😉

Erstes Abenteuer ist schon mal die S-Bahn mit unseren Gepäckbergen. 5 mal 20 kg haben wir dabei plus Handgepäck. Und zwei Fototaschen. Und Tochter! Aber wir sind irgendwann drin. Und irgendwann am Mannheimer Hauptbahnhof. Auch das Umsteigen schaffen wir, dummerweise haben wir Freitag Abend. Der ICE ist gestopft voll und wir mit dem ganzen Gerödel mittendrin.

Am Flughafen kennen wir uns auch nicht aus, da wir sonst nur mit Bus oder Auto angekommen sind. Aber wir finden den Schalter von Ethiopia und werden unser Gepäck los. Nun sind wir viel mobiler und können uns einem standesgemäßen Abendessen widmen. Aussicht auf Flugfeld und -zeug ist gewünscht, und so landen wir natürlich bei McDoof. Wir schaufeln Fast Food in uns rein und schauen auf die startenden Flugzeuge. Wenigstens Mara ist einigermaßen begeistert. Sabine hat leichte Flugangst und ich hoffe, dass unser Gepäck auch in Kili landet und nicht in Zanzibar oder sonstwo.

Unser Flieger

Unser Flieger

So steigen wir dann mit gemischten Gefühlen ein. Wir starten pünktlich und Mara freut sich. Die folgende Nacht ist nun kurz, denn dauernd muss irgend was serviert werden und die Sitze sind auch nicht bequemer als bei anderen Airlines. Außerdem ist der Flug gar nicht lang, knapp 6,5 Stunden und wir sind schon in Addis. Allerdings ziemlich gerädert, Mara hat ein paar Stunden geschlafen, wir überhaupt nicht. Auf der Homepage präsentierte sich der Flughagfen (kein Verschreiber von mir) als – Originalzitat – ‚einer der bequemsten und einladensten Flughäfen des Kontinents. Die Anlagen sind so konzipiert, um die Geschwindigkeit Ihres Abfahrts-und Ankunftszeiten zu optimieren.‘ Als ich Sabine das zuhause schon vorlas, war sie allerdings ziemlich verwundert. Als sie damals dort war, war das eher ein schäbiger Provinzflughafen. Vielleicht haben sie ja renoviert.

Haben sie nicht, es ist ein Provinzflughafen mit Verkaufsbuden drin. Leider stimmt der Rest des Textes auch nicht. Unsere ‚Abfahrts’zeiten sind leider gar nicht optimiert, unser Anschlussflug ist nämlich delayed. Leider weiß keiner so genau wie lange. 2-3 Stunden je nachdem wen man fragt.

Mist, wir haben kaum geschlafen und werden ja eigentlich auch abgeholt. Immerhin bekommen wir den Code fürs Wlan und können Steve Bescheid sagen. Und dann sollen wir ein Frühstück in der ‚Lounge‘ bekommen. Diese entpuppt sich eher im Stile eines malaysischen Straßencafes, aber nach einigen Stunden gibt es zwar kein Frühstück, aber Mittagessen! Für den ganzen Flieger übrigens, der sich jetzt hier reinquetscht. Kann man aber essen und wir tauen wieder etwas auf. Die AC steht hier nämlich auf Nordpol, mindestens.

Und nun gibt es auch gute Nachrichten. Nur 2 Stunden Verspätung, in einer geht’s los. Schön, essen wir noch gemütlich und schlendern noch gemütlicher zu Gate 1. Interessanterweise haben die ganzen Souvenirbuden jetzt um 11 schon wieder geschlossen. Wir wollten aber eh nix kaufen.

Start problemlos und in nur 2 Stunden sind wir in Kili. Vom Namensgeber sehen wir leider nichts, die Wolken reichen nämlich höher.

Dafür sind wir jetzt richtig in Afrika angekommen, denn das Chaos im kleinen Flughafengebäude ist perfekt. Es ist heiß, es gibt kein Wasser, dafür aber lange Schlangen vor Immigration Countern. Man braucht einen blauen Zettel, den füllt man aus und geht damit zu Counter 1. Eigentlich ganz einfach, aber bis wir unsere drei Zettel ausgefüllt haben, stehen natürlich schon alle Tour-Operators mit 10er Stapeln Pässe vor uns. Also warten wir und warten, Mara ist heiß und müde und durstig. Endlich kommen wir dran und dürfen 50 Dollar abdrücken. Pro Person versteht sich. Dann dürfen wir zu Schalter 2. Dort heißt es wieder ewig anstehen und nun wird ein Foto von uns gemacht und das Visum eingeklebt. Und nun zu Schalter 3. Mara klappt fast zusammen und nun spielen wir die Kinderkarte. Immerhin dürfen wir uns dort nun vordrängeln. Es wird wieder ein Foto gemacht und die kompletten Fingerabdrücke genommen. Alle zehn Finger!

Geschafft! Eineinhalb Stunden nach Ladung kommen wir raus. Es hat wohl besonders lange gedauert, da durch unsere Verspätung zwei Flieger gleichzeitig gekommen sind. Das Gepäck ist immerhin vollständig und so finden wir Steve dann gleich am Eingang mit einem Schild mit unseren Namen in der Hand.

Das Haus unser Freunde

Das Haus unser Freunde

Nun haben wir First Class Limo Service (nicht meine Idee, steht auf deren Auto 😉 ) zum Hause unserer Freunde. Ein superschönes Haus. Sehr stilvoll eingerichtet mit urigen Holzmöbeln, Kronleuchterartigen Lampen usw. Es gibt eine Menge Gästezimmer, so dass wir einen ganzen Trakt für uns haben. Mara ist begeistert und muss zugeben: Afrika ist doch gar nicht so schlecht.