Wir frühstücken gemütlich und fahren quasi gleichzeitig mit unseren Freunden los. Sie zum Flughafen und wir Richtung Osten Richtung nach Hause. Doch zu früh wollen wir eigentlich gar nicht am Gotthard ankommen. In Frejus hatten wir ja schon mehrfach die Sehenswürdigkeiten ausgelassen. Da wir da jetzt wieder mal vorbeikommen, können wir uns doch endlich mal diese sudanesische Moschee anschauen. Also fahren wir da vorbei. Und diese entpuppt sich – nun als was?

Die Betonmoschee

Als originalgetreuer Nachbau einer Lehmmoschee aus Mali? Als rot angestrichener, zerfallender Betonbau hinter einem Zaun versteckt? Jedenfalls seltsam, und eigentlich stehen wir auf seltsame Dinge, aber diesem Betonbröselteil hier können wir nichts abgewinnen. 1928 wurde das Ding erbaut, samt zweier Termitenhügel auch aus Beton (sic!), die sich nun langsam auflösen. Schnell sitzen wir wieder im Auto und wollen noch was anderes machen.

Sabine findet dann noch einen schönen Ort an der Autobahn, La Turbie. Da fahren wir hin! Leichter gesagt als getan. Den Ort finden wir problemlos, aber den Parkplatz? Am entscheidenden Abzweig fahre ich vorbei, weil wir just in dem Moment eine offenen Bäckerei auf der anderen Straßenseite entdecken.

Nur mitten auf der Straße anhalten geht nicht, wenden schon gar nicht. Unser schlaues Navi zeigt eine alternative Strecke zum Parkplatz untenrum. Also fahre ich dem nach. Zwei Kurven später bekommt uns das ganze alles hier recht bekannt vor. Klar, dass sind die Serpentinen, die wir immer von Menton zum Startplatz hochgefahren sind. Damals, als wir noch Gleitschirm flogen. Das war schon spektakulär, hier konnte man über Monaco fliegen, die Pools der Reichen von oben anschauen und dann am Strand landen.

Mondän spazieren

Wie auch immer, aktuell lotst uns das Navi zum Parkplatz. Oder versucht es zumindest. Die Straße wird immer enger, bis sie genau so breit wir unser Bus ist. Und dann steigt sie in einem unmöglichen Winkel auf der anderen Seite. Das machen wir nicht! Zum Glück kann man unten gut wenden, parken leider nicht. Also eiere ich schwer schwitzend und leicht genervt die ganze enge Gasse wieder zurück. Über alle 6 mörderischen Bumps wieder drüber. Ganz am Anfang ist neben einer kleinen Kapelle ein Parkplatz frei! Da biege ich kurzentschlossen ein und wir passen auch gerade so drauf. Erstmal Mittagessen und dann weitersehen.

Schließlich wandern wir von hier in den Ort. Auf dem Weg, den wir vorhin gefahren sind. Immer voraus ganz oben vor uns thront übrigens ein römisches Monument, was hier einst die Via Julia überragte.

Sogar auf dem Foto sieht man, wie steil es ist

Doch wir schnaufen erstmal unsere kleine Dorfstrasse hoch. Gegen die Steigung ist Lombard Street Kindergeburtstag und mit dem Womo wären wir hier nie im Leben hoch gekommen. Ganz abgesehen davon, dass sie oben zum Fußgängerweg wird.

Blick über die Küste

Doch nun als Fußgänger ist das wunderbar. Wie auf einem Balkon läuft man hier hoch über Monaco und wird für die Höhenmeter auch alsbald mit einer wunderbaren Aussicht über selbiges belohnt. Im Hafen dümpeln die Riesenjachten, davor das Spielkasino und jede Menge Hochhäuser in die Bucht gequetscht, Monaco eben.

und Monaco

Diese Aussicht genießen wir eine Zeit lang und betreten dann die Altstadtgassen. Enge, verwinkelte, mittelalterliche Gassen, schön herausgeputzt mit Blumen und Deko, dazu die beiden Damen die sich schick gemacht haben.

in La Turbie

enge Gassen

und überall

blüht es

So muss man doch einen Ostermontag begehen. Eine schöne Kirche entdecken wir auch noch, in der wir für Omi eine Kerze anzünden.

Mara zündet eine Kerze für Omi an

Und schlussendlich besagte Bäckerei, die sogar immer noch offen hat. Hier decken wir uns mit Törtchen und ähnlichem ein, die wir dann im nahegelegen Minipark verspeisen.

mit diesem Törtchen mit Perle endet der Urlaub

Dermaßen gestärkt erreichen wir schnell wieder unser Womo und bald gehts auf die Bahn Richtung Heimat.

Bis jetzt lief alles so gut, aber was sollte man nie machen? Nach einem langen Wochenende durch den Gotthard zum Beispiel. Oder nach selbigem an der Mittelmeerküste entlang. Da stehen wir 30km im Stau und am Gotthard dann 10km (mit der Eingangs erwähnten Blockabfertigung natürlich).

Also schön ists an der Cote d’Azur, sogar wunderschön, aber nur wenn man antizyklisch hinfährt, aber das ist wohl keine neue Erkenntnis. Und Irgendwann werden wir es schaffen, auch mal das Hinterland ausgiebiger zu erkunden, irgendwann…