Gut und lange haben wir geschlafen. Der Reisestress von gestern ist weg. Wunderbar! Entspannt stehen wir auf und genauso entspannt frühstücken wir. Leider meint Mara, ihr ist schlecht. Aber kein Wunder, hat sie doch gestern nichts gegessen.

Zudem wurde sie heute nacht schon richtig fies gestochen. Und das trotz Moskitonetzen überall. Ich sprühe also mal kräftig unterm Bett und die Netze an. Außerdem auch endlich mal unsere Klamotten, zumindest die, die keine Spezial-Antimoskitoklamotten sind. Ich gehe nach dem Motto viel hilft viel vor. Jetzt wächst im Bereich der Wäscheleine sicher jahrelang kein Gras mehr.

Wir hängen solange rum, dass es nun schon Mittagessenszeit ist. Also das auch noch mitgenommen und nun geht’s endlich los nach Arusha. Der Verkehr ist überraschend zivilisiert (finde ich, für afrikanische Verhältnisse zumindest). Gestern sind mir schon die Kleinbustaxis (Daladalas) aufgefallen. Heute bin ich wach genug um auch die tollen Sprüche hinten drauf wahrzunehmen. Und jede Menge Mopedtaxis, für die natürlich keine Verkehrsregeln gelten.

Shanga Shanga Ltd.

Shanga Shanga Ltd.

Unser erstes Ziel ist die Shanga-Cooperative. Mehrere Werkstätten, die um einen Hof gruppiert sind. Hier wird Behinderten ein Job geboten und Touris angekarrt um die Dinge zu kaufen. Aber schön gemacht. Will heißen geschmackvoll angelegt, und angenehm gestaltet.

Schön angelegt

Schön angelegt

Man bietet uns gleich ein Free Tour an. Webstühle an denen noch händisch gewebt wird, Nähmaschinen usw. Tochter ist von den Glitzerperlen beindruckt, ihr Mama eher von den alten Nähmaschinen.

Der Webstuhl, etwas größer als in Maras Kindergarten

Der Webstuhl, etwas größer als in Maras Kindergarten

Nur noch Deko, genhäht wird auf Bernina

Nur noch Deko, genhäht wird auf Bernina

Elefant aus altem Hemd

Elefant aus altem Hemd

Im nächsten Gebäude findet sich ein Maler und Glasbläser. Auch einige Mädels die Schmuck herstellen. Mara ist gleich noch mehr begeistert und wir müssen alles ganz genau anschauen.

Alu Recycling

Alu Recycling

Noch viel genauer müssen wir allerdings den angeschlossenen Shop begutachten. Mara muss jedes Teil hinreichend inspizieren. Immerhin gibt es hier aber wirklich schöne Sachen. Allerdings auch zu mitteleuropäischen Preisen. Nach gefühlten Stunden kommen wir wieder raus. Ohne was zu kaufen, aber Tochter hat einen Blick auf ein hübsches Kollier geworfen. Bin gespannt ob wir nochmal wiederkommen müssen. Aber zu früh gefreut, denn schon landen wir im zweiten Shop. Hier ist es aber nicht ganz so spannend und bald können wir uns im Cafe von diesem harten Urlaub erholen.

Die hätte Mara gerne gehabt

Die hätte Mara gerne gehabt

Wir sitzen schön im Grünen, trinken guten Tee und Kaffee und wollen gar nicht mehr aufstehen, als es zu regnen anfängt. Toll! Überall wo wir hinfahren regnets. Egal ob in der Wüste Thar, im Death Valley oder auch hier. Okay in Schottland auch, aber da gehört das auch zur Erwartungshaltung. Also eigentlich ist Trockenzeit, aber die ist im Moment wohl ausgefallen. Mal schauen wie unsere Safari so ist, wenns regnet.

Kids Programmpunkt: Spiel Platz World Garden! Ist vielleicht etwas übertrieben, denn die Fläche ist relativ klein, aber es macht den Eindruck, dass mindestens so viele Kinder wie die Weltbevölkerung hier rumspringen. Mara ist etwas geflasht, aber bald geht’s. Also wird alles ausprobiert, selbst die Hüpfburg. Wir sitzen rum, beachten die ganzen Leute, die teils im schicksten Sontagsstaat hier herumspringen. Im Hintergrund hätten wir übrigens den Mt. Meru. Aber es ist leider nur der Fuß zu sehen. Schauen wir mal, wir sind ja noch ein paar Wochen hier.

World Garden - da wo die weiße Wolke hängt ist der Mt. Meru

World Garden – da wo die weiße Wolke hängt ist der Mt. Meru

Eigentlich wollten wir im angrenzenden Restaurant zu Abend essen und unsere Touroperators für übermorgen treffen. Dort spielt allerdings ein Alleinunterhalter lautstark auf. Also ziehen wir in die Hollywood Bar um. Leider vergessen ein Foto zu machen. Aber das Interieur entspricht wohl eher tanzanischem Geschmack. Oder was man sich hier so unter Hollywood so vorstellt. Jedenfalls gefällts Tochter, bunt und Glitzerlichter.

Wir besprechen mit XY und James von XY unsere Tour, soweit alles kein Problem. Allerdings müssen wir noch die Hälfte bezahlen. Das das mitten in einer Bar stattfinden soll, hatte mir leider keiner vorher gesagt. Das Geld habe ich nicht abgezählt und jetzt kann ich doch nicht einen vierstelligen Dollarbetrag hier auf dem Tisch ausbreiten. James und ich verschwinden also im Auto. Wir sitzen jetzt mitten im Trubel auf der Straße im halbdunklen Auto und zählen Dollarnoten. Ich komme mir vor wie beim Drogengeschäft, aber keine Razzia lässt uns auffliegen. Was ein Glück.

Durch die Dunkelheit geht es nun zurück. Schon spannender, weil einige gerne mit Fernlicht fahren. Andere ganz ohne Licht oder zum Beispiel mit blinkenden Nebelscheinwerfern.

Daladala

Daladala

Da uns in Arusha vorhin jemand ungefragt die Scheibe gewischt hat, versuche ich mal rauszufotografieren. Aber bis ich die Kamera in der Hand hab, sind die guten Motive schon längst weg. Das muss ich noch verbessern