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Brough of Birsay – heute mit nur ganz wenig Besuchern

Morgens inspizieren wir noch das Besucherzentrum am Mull Head. Lohnt nicht, Mara kann ein Fossil appausen, das gefällt immerhin ihr. Unser Ziel ist schon wieder am anderen Ende der Insel. Wir fahren zum Brough of Birsay, dazu waren wir gestern zu spät, da man die Insel nur bei Ebbe betreten kann. Die Tidezeiten hatten wir extra bei Skara Brae besorgt. Diese Idioten, die hätten ja in dem Atemzug auch sagen können dass der Walk geschlossen ist, da der Zuweg anscheinend seit Monaten schon neu betoniert wird. Wir kommen nämlich auf einen fast vollen Besucherparkplatz an, aber auf der Insel gegenüber ist keiner. Es sind nämlich ein paar Arbeiter am Weg dorthin beschäftigt und haben das ganze abgesperrt. Wir ärgern uns kräftig, sind wir doch extra wegen den blöden Tidezeiten hin und her über die Insel gefahren.

Reisebericht_Wohnmobil_Schottland2014_1773 Reisebericht_Wohnmobil_Schottland2014_1780 Reisebericht_Wohnmobil_Schottland2014_1785Wir erspähen einen Wegweiser zu Skibo Geo nach rechts. Sieht immerhin auch gut aus, dann laufen wir halt nach da. Der Weg geht schön an der wundervollen Klippenküste entlang. Bald erreichen wir auch einen Einschnitt und man hat noch schönere Blicke auf die Steilküste gegenüber, in der einige Möwen malerisch in den Felsen hängen. Den Einschnitt umwandern wir auch noch bis auf einen Vorsprung mit Walknochenskulptur. Zwischendurch sichten wir noch einige Eissturmvögel die gekonnt an den Klippen soaren. Leider zeigt sich keiner der Papageientaucher, die Tochter sooo gerne sehen würde. Auf selbem Weg gehts zurück. In einer kleinen Bucht haben wir auch noch perfekte Dekosteine für den Garten gefunden. Die müssen natürlich auch noch mit, klar, wer hat schon Steine aus Orkney zu hause.

Reisebericht_Wohnmobil_Schottland2014_1794 Reisebericht_Wohnmobil_Schottland2014_1796 Reisebericht_Wohnmobil_Schottland2014_1799Zurück am Parkplatz essen wir gemütlich zu Mittag und schauen dem schlechter werdenden Wetter zu. Die Bauarbeiter machen jetzt Mittagspause und verschwinden. Sofort klettern ein paar Wanderer an den Barrieren vorbei auf die Insel. Wir schauen uns an und sind einer Meinung, jetzt glauben wir, wir haben die schönere Wanderung gemacht. Die Ruine drüben sieht nämlich nicht sehr eindrucksvoll aus und wenn man AUF der Klippe steht, dann sieht man ja auch nicht so viel davon. Und den Leuchturm kann man auch nicht besichtigen. Also bleiben wir im Warmen sitzen und gucken raus.

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Früher Schulraum – heute Orkney Brewery

Dazu passt auch unser nächstes Ziel: Tada! Keine Whiskybrennerei, Scapa kann man nämlich nicht besichtigen, obwohl ich einige Mails hin und hergeschrieben habe. Sondern die Orkney Brewery. Skullsplitter, das 8,5% Prozent Starkbier hatte ich schon in den Shops entdeckt. Wir haben noch nicht mal ne Adresse von der Brauerei, aber ne Werbekarte mit der ungefähren Position. Eigentlich ist hier ja jeder Pups ausgeschildert, aber die Brewery nicht. Nach nur einmaliger Umkreisung finden wir sie dann auch so. Sehr sympathisch, das Ding hat ne Kiln. Wir gehen rein und melden uns für die Tour an. Wir versuchen Tochter mit einer süssen Maus aus dem Souvenir-Shop zu ködern, dass sie durchhält auf der (für sie langweiligen) Tour. Das integrierte Cafe (und Tasting Hall;) war früher die eigentliche Brauerei. Diese ist jetzt aber in den angegliederten Neubau umgezogen. Vor der Brauererei war das ganze übrigens die Dorfschule. Davon hängen auch noch schön aufbereitet einige Zeugnisse an den Wänden. Also sehr ansprechend gemacht, leider haben wir gerade gegessen.

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Bierbrauen – ganz einfach

Also auf zur Tour. Bierbrauen unterscheidet sich eigentlich nicht groß vom Whiskybrennen, man lässt halt die Destillation weg. Eine schöne Zeichnung an der Wand fasst das auch wunderbar zusammen. Im Raum mit der Maische stinkts denn auch leider gewaltig. Mara versucht echt lange durchzuhalten, erst hält sie sich die Nase zu, dann ich ihr. Aber irgendwann kann sie nicht mehr und der Typ labert immer noch. Ich gehe mit ihr raus, bzw. rein in den Schankraum. Hier ist alles wieder gut und sie kann malen. Ich glaub ich verpasse auch nix, den Bierbrauen kenne ich, und die neue Brauererei ist auch rein funktional, das heisst viel tolles zu sehen gibts wahrscheinich nicht. Das bestätigt auch Sabine, als sie von der Tour nach 20 Minuten zurückkommt. Dafür darf man aus 5 Bieren 3 zum probieren auswählen. Und die sind alle lecker! Neben Whisky bin ich ja Ale Fan und hier so frisch aus dem Fass, mmh. Und die Sorten decken die komplette Range ab, vom ganzen dunklen Dark Island bis zum hellen Northern Light. Das hat uns gemundet, da können wir guten Gewissens noch ein paar Flaschen aus dem Shop mitnehmen. Ausserdem gibts hier was, was unserer Bar noch fehlt, ein Dark Island Ale Tap Sign, yes!

Also schön der Brough war ein Misserfolg, aber die Wanderung direkt daneben war toll, also doch gut alles, die Tour in der Brauererei ist nicht sonderlich spannend, aber das Bier dafür umso mehr. Das nächste hat leider keine positiven Seiten, ausser das der Umweg nicht groß war. Wir wollen nämlich noch nach Yesnaby zum Steinturm mit Loch im Meer. Das ist auch gar nicht so weit. Vorher tanken wir an der Bay of Skaill nochmal Wasser und dann fahren wir zum Parklpatz am Ende der Yesnaby Road. Hier sieht es eher wie das Ende der Welt aus. Wir passieren ein paar verfallene Farmgebäude und landen dann auf einem betonierten Halbrund, umgeben von ein paar Barracken. Meine Vermutung: Eine Geschützstellung aus dem zweiten Weltkrieg. Ein kalter Wind pfeift uns um die Ohren und es nieselt leicht. Ich gehe raus und schaue die Infotafeln an, die hier netterweise stehen. Genau, Geschützstellung und zum Felstor muss man 1,5km wandern, oneway. Ich berichte Sabine das, wir schauen raus aufs Wetter und beschließen, das lassen wir denn mal. Jetzt hatten wir 4 Tage schönstes Wetter (okay nur 12° und meistens Wind, aber SONNE) da müssen wir uns jetzt nicht bei der letzten Unternehmung noch kühl und nass durchpusten lassen. Wir lassen also den Felsen wo er ist und brettern auf den wirklich guten Strassen unserem Nachtziel entgegen.

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Vorbereitungen zum Tasting

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Sabine verriecht die Flasche, in der der uralte Highlandpark drin war

Am Abend verkosten wir noch unsere Whiskyreste, die wir in Plastikflaschen mit uns rum fahren. Sabine darf den 47Jahre alten Highlandpark geniessen! Für mich bleibt nur der New Make von Lagavulin. Ein kleiner Unterschied..

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St. Margarets Hope mit dem Katamaran von Pentland Ferries im Hintergrund

Stellplatz: St. Margarets Hope Hafen. Schotterparkplatz am Fähranleger, nicht sonderlich schön aber interessant mit Blick auf verrottende Boote, der Fähre und aufs Meer. o