Wir sind immer noch da! Also auf ein und demselben Camping. Aber ab vier Nächten gibts ‚reduction‘.

Daran liegts natürlich nicht. Wir wollen unsere Investition vom gestrigen Extreme Shopping mal testen. Der Wind soll nicht ganz so stark werden heute, da könnte man doch eine Paddeltour machen.

Unser altes Boot haben wir vor ein paar Jahren verkauft, weil es nur ein 2er Kajak war. Jetzt bin ich schon einige Zeit unsicher, was denn unser neues werden soll. Was profimässiges a la Packboat oder Ally oder so ein aufblasbares Ding. Aber Gewicht, Größe und Aufbauzeit sprechen gegen die großen Teile.

Jetzt haben wir bei Big D ein Dreier Kajak aus der Semiliga entdeckt. In 10 Minuten aufgebaut, ausreichend robust, drei Finnen für guten Geradeauslauf, Preis passt auch.

Also haben wir jetzt unser neues Boot. Aufgebaut ists wirklich flott und absolut problemlos, wenn ich da an die letzte Ally Montage im Laden denke, die drei gestandene Outdoor Mitarbeiter eine Stunde lang beschäftigt hat.

Das Boot wird aufgebaut

Das Boot wird aufgebaut

Gut, wir haben alles gepackt, Schwimmwesten angelegt, Boot zu Wasser gelassen und es kann losgehen. Der Wind draußen sieht leider doch nicht so sanft aus wie vorhergesagt. Aber in unserer schönen Bucht hier ist es recht ruhig. Das Boot liegt gut, Mara findets spannnend, und wir kommen recht gut vorwärts. Wir fahren natürlich gegen den Wind, schwierig hin, einfach zurück sollte man beim Paddeln immer beherzigen.

Pointe de Terre Rouge

Pointe de Terre Rouge

Wir biegen um die Felskante (der südlichste Festlandpunkt der Cote übrigens, Pointe de Terre Rouge) und drehen voll in den Wind. Jetzt wird’s auch schwierig, denn es bläst hier gewaltig. Also volle Muskelkraft voraus bis zum nächsten Hafen, dem Port d’Auguier. Die Engstelle hier wirkt wie eine Düse, aber im Gegensatz zu einem Kanadier liegt unser Gummiboot schön tief und bietet dem Wind nicht soviel Angriffsfläche. Wir kommen also voran, wenn auch langsam, lassen den Hafen rechts liegen, Ziel ist eigentlich ein schöner Sandstrand westlich. Doch jetzt wird’s langsam richtig heftig. Hier ist der Wind noch stärker und die Wellen erreichen leider jetzt Meterhöhe. Wir hüpfen ordentlich auf und ab. Das Boot hat natürlich keine Spritzdecke, langsam werden wir nass beim reinkrachen ins Wellental.

Wir wollens nicht übertreiben und lassen den Strand Strand sein. Anlanden könnte auch schwierig werden, denn die Brecher krachen dort ziemlich ans Ufer. Also drehen wir um, und brechen nun mit Rückenwind durch die Wellen.

Seegang, sieht man auf dem Photo natürlich nicht ;)

Seegang, sieht man auf dem Photo natürlich nicht 😉

Die Kamera ist leider (oder zum Glück) wasserdicht verpackt, sodass wir erst Photos machen, als die Wellen schon wieder kleiner werden. Egal, Tochter findets auf jeden Fall noch spannend, das ist doch schon mal was. Ein Brecher erwischt uns dann doch noch von hinten und wir werden ordentlich nass. Tochter ist die einzige mit Neopren, macht aber nix denn schon bald erreichen wir wieder die windgeschützte Bucht und hier ist es schön warm.

Wieder zurück!

Wieder zurück!

Eine Stunde waren wir tatsächlich unterwegs, mal gucken obs morgen Muskelkater gibt, gepaddelt sind wir schon Jahre nicht mehr. Die Bucht ist wie gesagt ziemlich windgeschützt und so verbringen wir den Nachmittag mit Burgen bauen, rumhängen und Boot trocknen.

Tolle Beschäftigung:

Tolle Beschäftigung:

Burgen bauen, die immer wieder von der nächsten Riesenwelle weggespült werden

Burgen bauen, die immer wieder von der nächsten Riesenwelle weggespült werden

Irgendwann fahren zwei profimäßig aussehende Seekajaks vorbei. Die beiden kommen immerhin erst nach 1,5 Stunden wieder zurück. Was draußen abgeht kann man aber an den Fähren nach Porquerolles sehen, die hüpfen ganz schön und die Bugwellen schlagen teilweise höher als die Fähre selbst.

Wir sind ganz entspannt, das Boot ist super, fährt sich ausreichend gut, ist stabil genug und höhere Wellen als 1 Meter wollen wir auch in Zukunft nicht fahren.