Es regnet. Es hat draußen 4,5 Grad. Es ist 10:30. Ich dachte hier ist das Klima maritimer und es wird nicht so kalt. Falsch gedacht.

Trotz der oben genannten Eckwerte wagen wir uns aus dem Auto und laufen um den Leuchtturm herum und noch mal vor zum Klippenrand. Gewohnt schöne Aussicht, aber von Papageitauchern ist nichts zu sehen.

Also schnell zurück ins Warme. Wir fahren jetzt wieder nach Osten. Ziel Ollaberry. Nach einer halben Stunde und schmaler Singleroad sind wir da. Die Strasse endet im Ort – vor einem Spielplatz. Da ist klar, was wir die nächste Stunde machen.

Autowandern mit schöner Aussicht

Autowandern mit schöner Aussicht

Damit die Erwachsenen auch was haben wollen wir noch zu einer Stelle wandern, von der man die geologische Falte, die die Shetlands teilt gut sehen soll. Im Rocks Flyer sieht das ganze recht eindrucksvoll aus. Ich nehme den Spannungsbogen gleich mal raus, es ist es nicht.

Richtiges Wandern mit zu viel Wind

Richtiges Wandern mit zu viel Wind

Wir kommen noch nicht mal alle hin, denn es bläst uns ein derartig heftiger eiskalter Wind ins Gesicht, dass Mara nach 10 Minuten keine Lust mehr hat. Ich kanns ihr nicht verübeln.

Schöner Name

Schöner Name

Die Mädels bleiben oberhalb einer hübschen, kleinen Bucht zurück und ich stapfe alleine weiter über den matschigen Hügel. Und erreiche eine kleine Felswand mit einer spärlichen Infotafel. Na super, wirklich ein grandioser geologischer Aufschluss, wenigstens fällt der Rückweg mit Rückenwind leichter.

Das Postamt

Das Postamt

Der Ort ist sehr verschlafen, wir sehen immerhin einen Menschen, aber es gibt hier nichts zu tun oder zu sehen. Also beschließen wir zurück und noch etwas weiter nach Norden zum Fährhafen nach Yell zu fahren.

Sullom Voe Ölterminal

Sullom Voe Ölterminal

Vorbei führt der Weg am Ölterminal von Sullom Voe. Die riesigen Tanks und die Abfackelanlage hatten wir schon von unserer kleinen Wanderung eben gesehen. Das Öl kommt hier in Pipelines von den Plattformen und wird aufbereitet und auf Öltanker verladen.

es gibt weniger idyllische Fähren

es gibt weniger idyllische Fähren

Am Fährhafen will uns der weithin gelb leuchtende Mitarbeiter noch schnell draufwinken, bevor er ablegt. Aber wir würden erst mal gerne wissen was der Spaß kostet. Es ist keine Info zu entdecken, also parke ich und frage ihn einfach. 30 Pfund plus 5 pro Person, und für die nächste Insel, Unst, wohl noch mal dasselbe. Örks, für ne Viertelstunde Fahrt doch etwas viel. Wir mittagessen erst mal an Ort und Stelle, schauen uns den Fährbetrieb an und überlegen, was wir machen wollen. Auf Yell und Unst stapeln sich jetzt nicht gerade die Attraktionen und dafür über 100 Euro auszugeben muss jetzt nicht sein. Auf Mainland gibt es ja auch noch ein paar Sachen, die wir noch machen könnten.

Also bleiben wir auf Mainland, es ist beschlossen. Als nächstes wollen wir das West Mainland erkunden. Ab nach Süden und schon bald lotst uns das Navi rechts ab auf eine winzige Single Road durch wilde Moor Landschaft. Plötzlich ein Schild ‚Burn of Lunklet‘, link sieht man einen schönen Bach und einen hübschen Weg daran entlang. Egal was der Burn of Lunklet sein mag, der Weg sieht gut aus. Also viel schneller als ich das hier schreibe abgebogen und geparkt. Etwas langsamer alle mit Polartauglicher Kleidung ausgestattet und raus aus dem Auto.

Der Weg ist das Ziel

Der Weg ist das Ziel

Nach dem eher fahrlastigen Tag und dem blöden Spaziergang sieht das hier doch mal einladend aus. Und es ist sehr schön. Ein kleiner geschotterter Pfad führt am lauschigen Bach entlang. Ringsherum wilde Moorlandschaft und ein paar versprengte Häuser am Horizont. Bald erreichen wir eine Hinweistafel. Aha, wir wandern zu einem Wasserfall! Der Weg ist das Ziel, und nachdem wir vor nicht mal zwei Wochen den höchsten Wasserfall Luxemburg erkundet haben LINK, kann uns nichts mehr schocken. Der Bach gabelt sich nun, und wir laufen nach links ansteigend und schon sind wir da. Der Wasserfall ist schöner als gedacht, aber ziemlich klein. Als die Mädels aber bis hin wandern und als Größenvergleich dienen, ist ers doch nicht. Und auf ejden Fall deutlich größer als der größte Luxemburgs.

Der Wasserfall - echt hübsch

Der Wasserfall – echt hübsch

Vor allem Mara freut sich, wirft Steine runter und will gar nicht mehr weg. So bleiben wir etwas und ich versuche ihr beizubringen, wie man Steine springen lässt – gelingt nicht.

und in sehr romantischer Landschaft

und in sehr romantischer Landschaft

Weiter nun mit dem Autowandern. Auf schönen, aber auch schön gewundenen Singleroads kurven wir nun zum Mittelpunkt der Halbinsel. Hier soll es einen ‚Tempel‘ geben. Wir finden ihn, aber es gibt noch nicht mal einen Parkplatz. So toll wird das dann wohl nicht sein. Der Wind ist nach wie vor kalt, so beschließen die Mädels ich soll alleine gehen und für sie Photos machen.

So machen wir das dann auch. Über unter Wasser stehendes Moos eiere ich den Hügel nach oben. Der Weg ist mit Stangen markiert, sonst würde man ihn wohl auch nicht finden. Erst kommt man an einem steinzeitlichen Haus vorbei. Von diesem stehen allerdings nur noch die Grundmauern, schnell weiter.

Dann erreiche ich den ‚Tempel‘. Es ist keiner, man weiß nämlich gar nicht, was es ist, ob ein zeremonielles Gebäude oder das eines Häuptlings, oder was auch immer. Jedenfalls ist es alt, über 4000 Jahre, sagt das Schild. Das ist schon beeindruckend und der Ort hat auch ein magische Atmosphäre. Grünes, kurzes Gras im Innern und auf den meterhoch erhaltenen Mauern. Drumherum das wilde Moor. Der Wind weht, es tröpfelt, die Wolken ziehen über mich hinweg. Wirklich eine tolle Stimmung, dafür hat es sich gelohnt. Innen sieht man immerhin noch Unterteilungen (Räume?) und die Feuerstellen.

Der 'Tempel' oder was?

Der ‚Tempel‘ oder was?

Schnell zurück, die Mädels warten bestimmt schon. Schön nass platsche ich wieder zurück durch den endlosen Sumpf.

Weiter mit Autowandern, jetzt Richtung Nordwest. Nach Melby fahren wir und landen dort wieder an der Küste. Es kommt sogar die Sonne raus, dazu regnets und kurz zeigt sich ein Regenbogen. Na also, dass Wetter wendet sch langsam wieder zum besseren, nachdem wir gestern nichts, aber auch gar nichts von der Sonne sahen.

Nordküstenblick

Nordküstenblick

Am Ende der Strasse finden sich ein Parkplatz, ein Klo und ein tolle Aussicht. Hier wollen wir bleiben!

In unserer Straßenkarte ist noch eine Bay of Garth als Sehenswürdigkeit eingezeichnet. Ganz in der Nähe, in Richtung Bousta muss das sein. Das gucken wir noch vor dem Abendessen an. Also noch die paar Kilometer ‚gewandert‘ – mit dem Auto – um zu gucken, ob es da schön ist.

Spektakulärer Blick aus unserem Wohnzimmer

Spektakulärer Blick aus unserem Wohnzimmer

Es ist, die Strasse wird noch schmaler, wir passen gerade noch drauf, und windet sich durch die Hügel. Von der Küste ist leider nur kurz was zu sehen, bis wir ans Ende der Strasse kommen. Die endet in einer Bucht.

Ein schöner Platz hier

Ein schöner Platz hier

Einer wunderschönen Bucht mit wunderschönem Ausblick. Hier bleiben wir! Einen Parkplatz mit genau einer Parkbucht gibt es auch.

An der Küste im Hintergrund waren wir heute morgen noch

An der Küste im Hintergrund waren wir heute morgen noch

Der Blick reicht von der kleinen Bucht im Vordergrund über das nun blaue Meer (die Sonne scheint wieder) bis zur Insel Muckle Roe auf der rechten Seite und noch weiter auf der linken Seite über die St. Magnus Bay auf die roten Klippen von Hillswick, wo wir heute morgen noch waren.

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

 

 

Bousta

Bousta

Stellplatz: Am Ende der Strasse nach Bousta. Kleine Bucht mit wunderbarer Aussicht ++