Mara fragt öfter, was wir denn heute oder morgen so machen. Für heute haben wir ihr gesagt, wir wollen ein Prinzessinen Schloß besuchen. Jetzt will sie dort Prinzessinnen-Betten, Prinzessinen-Porzellan Geschirr, einen Prinzesinnen-Garten , Prinzesinnen-Kleider und noch alles mögliche prinzessinnemäßige sehen. Oh je, wenn das mal nicht in die Hose geht, wenns da nur Rüstungen und Gewehre, wie in der Burg letztens (link kommt noch) zu sehen gibt, dann gibts aber Ärger.

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Carmore Woods: Seltsame Blumen gibts hier, 3 oben, 3 unten

Zuerst testen wir den Walk neben unserem Nachtquartier. Die Kinder“attraktionen“ sind irgendwie noch nicht fertig, obwohl sie schon etwas älter sind. Danach schließt sich noch der längere Weg durch die Wälder an, die Siedlungsreste sind jetzt doch sehr rudimentär, aber der Wald ist recht entspannt. Tochter fragt natürlich ständig nach Prinzessinnen.

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Wasserläufer im Ying Yang Style

Doch bevor wir diese Herausforderung angehen, gehen wir erst mal shoppen. Dazu fahren wir nach Dornoch, parken auf dem Free Carpark und laufen (nur 200m) ins Zentrum. Ich blicke die Highstreet entlang und habe ein Deja-Vue. Ja genau, da hinten an der Ecke ist das Restaurant, in dem wir vor Jahren mal gegessen haben. Wieder ein Grund Reiseberichte zu schreiben, dann wüsste ich schon vorher, dass wir hier schonmal waren.

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In Dornoch

Egal, der Ort ist schön, wie aus dem Bilderbuch sagt der Reiseführer und wir drehen eine Runde. Am hübschen Landhaus-Lädchen kommt Sabine natürlich nicht vorbei und mit ein bisschen Zeugs mehr laufen wir weiter. Dafür komm ich nicht am urigen Butcher-Laden vorbei, zudem Lamb-Chops im Angebot sind. Mit acht von diesen Biestern (würde Svenja sagen) gehts weiter zum Food CoOp und dann zurück zum Auto.

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In Dornoch II

Der Ort ist einen Stop wert, aber nun müssen wir uns dem Prinzesinnen Schloss stellen. Dies heisst eigentlich Dunrobin Castle und auch hier standen wir vor Jahren schonmal davor. Immerhin haben wir uns daran erinnert, und auch, dass wir damals nicht drin waren, da der Eintritt zu hoch war. Wir hatten 5 Jahre Zeit, uns damit auseinander zu setzen und nun lege ich ohne mit der Wimper zu zucken sage und schreibe 21 Pfund auf den Tisch. Wehe es gibt nur Schwerter!

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Prinzessinnen Schloß: Dunrobin Castle

Gibt es nicht. Auf einem Rundweg wird man durch verschiedenste kostbar ausgestattete Räume geleitet. Und es gibt alles Prinzesinnenmäßige was sich unser anspruchsvoller Meter gewünscht hat.  Zudem sieht das Schloß von aussen auch noch genauso wie ihr Playmobilschloss aus. Außer das es nicht rosa ist, aber das kann sie immerhin verschmerzen. Innen wie gesagt prunkvoll aus verschiedenen Epochen und ein netter Querschnitt, von Musik- über Studier-, Wohn- und Schlaf- bis zum Kinderzimmer ist alles dabei.

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Verbotene Photos veröffentliche ich grundsätzlich schief 😉

Überall stehen kunstvolle Blumengestecke aus echten Blumen. Wo die herkommen erleben wir dann im zweiten Teil, nämlich aus dem viktorianischen Garten. Hier blüht schon einiges und auch die Kräuterauswahl ist erstaunlich. Tochter haben es natürlich die verschiedenen Brunnen angetan.

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Dunrobin Castle and Gardens

Leider ist die Falknervorführung vorbei, aber wir haben Glück, ein Steinadler ist noch draussen und wird uns extra nochmal gezeigt. Toll, was ein majestätisches Tier, der Falkner erklärt uns, dass der Adler schon steinalt sei – okay blödes Wortspiel – über 30 Jahre, was 96 Menschenjahren entspricht. Leider bekommen wir das Museum im Garten auch nicht mehr zu sehen, jaja die englischen Öffnungszeiten sind einfach nix für uns, um vier hat schon alles zu.

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Steinalt, der Steinadler

Was machen wir jetzt mit dem halben Tag? Es gibt noch einen Big Burn Walk, was immer das ist. Aber im Garten hatten wir gutes Wetter und jetzt regnets wieder, da fahren wir doch lieber Auto. Also ab in den hohen Norden, in drei Tagen geht schließlich unsere Fähre zu den Okneys.

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Nördliche Highlands, alles drauf: Stromleitung, Moor, Single Road, einsamer Baum, See, Berg und natürlich schlechtes Wetter

100 km Single Track Road durch wirklich einsame Highlands. Auf der ganzen Strecke begegnen uns vielleicht 10 Autos, es regnet und nieselt, alle 10 Meilen taucht ein einsames Haus auf. Sind es zwei, ist es schon als Ort im GPS eingezeichnet. Das sind die wirklichen Highlands wie sie die Clearances hinterlassen haben und wer will heute noch hier wohnen? Bei Laxford Bridge stossen wir wieder an die Küste.

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Im hohen Norden

Eine interressante Schärenlandschaft, die an Nordnorwegen erinnert, auch die Vegetation und das Wetter. Wir queren den Nordwestlichsten Zipfel Schottlands Richtung Durness. Hies siehts wieder nach dem gewohnten Schottland aus: Schaf, Moor, Weide und ab und an ein Loch, hier heisst es immerhin nicht Loch sondern Kyle of Durness. Hier wollen wir denn auch übernachten. Gelingt im ersten Anlauf aber nicht. Der wunderschöne Picknickplatz zu dem wir wollen, ist es auch, aber nur für nasenlose, denn im Hintergrund wurde irgendeine Gülle abgeladen, die bestialisch stinkt. Also wieder ausgeparkt. Ein paar hundert Meter weiter sehen wir es an der Küste weiss leuchten. Aha, da steht wohl ein weisses Wohnmobil, damit ist mal halt niemals getarnt, da gehen wir mal gucken. Der Platz entpuppt sich als Parkplatz mit tollem Blick über den Sund. Hier bleiben wir.

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Stellplatz an der Keoldale Fähre

Stellplatz: Ferry Car Park, der (Minifähre Keoldale-Cape Wrath), Aussicht und Wanderweg nach Balnakeil, den wir morgen je nach Wetterlage austesten werden +